BÖRSE TO GO - Amazon, Moderna und Slack Technologies
Moderna Aktie schiesst nach oben
Der Terminmarkt verspricht einen ruhigen Tag mit leichten Gewinnen. Da die Amerikaner heute nicht im Spiel sind, wird das Handelsvolumen in der europäischen Sitzung signifikant unter dem üblichen Durchschnitt bleiben. Dennoch zeigen alle wichtigen Futures kurz vor Beginn der europäischen Vorbörse nach Norden. Der DAX-Future wird um 0,14 % leicht höher bei 13.315 Punkten gesehen. Der S&P 500 Future steigt ebenfalls leicht um 0,13 % auf über 3.637 Punkte. Deutlich stärker dagegen das Interesse bei den Technologietiteln. Der Nasdaq-Future steht mehr als 0,40 % höher über 12.200 Punkten.
Es war am Mittwoch ein eher ruhiger Tag in Frankfurt vor dem amerikanischen Erntedankfest. DAX und MDAX traten auf der Stelle. Im Vergleich zu den Schlusskursen am Dienstagnachmittag tat sich gestern nichts. Einzig und allein beim TecDAX kam richtig Bewegung auf. Die deutsche Technologiebenchmark kletterte um 1,03 % auf 3.049,68 Punkte. Die Aktien von Siltronic waren mit Abstand die größten Gewinner des Tages mit einem Kursanstieg um 5,94 % auf 107,85 Euro. Dicht gefolgt von Telefónica Deutschland, die sich um 4,09 % auf 2,39 Euro verbessern konnten.
Wien war erneut gefragt. Der ATX konnte sich am Mittwoch um 0,57 % auf 2.585,06 Punkte verbessern. Die größten Tagesgewinner waren die Aktien von Andritz, die um 2,68 % auf 34,44 Euro stiegen, gefolgt von der Österreichischen Post, deren Aktien sich um 2,04 % auf 29,95 Euro verbesserten. Der Grazer Anlagenbauer konnte sich einen millionenschweren Auftrag für eine Entschwefelungsanlage in Indien sichern. Andritz gab keine Details zum Volumen des Auftrags, aber ähnliche Projekte lagen bisher in einer Spanne von 20 bis 25 Mio. Euro.
In Zürich dümpelte der Handel dahin. Der SMI bewegte sich minimal um -0,03 % auf 10.488,27 Punkte. Die Swisscom (+1,37%) und die Partners Group (+0,97 %) waren gefragt, während die Aktien der Swiss Re (-1,12 %) und von SIKA (-1,14 %) gegeben wurden.
Die Wall Street neigte vor dem heutigen Feiertag zu leichten Gewinnmitnahmen. Bis auf den Nasdaq Composite Index, der um 0,47 % auf 12.094,40 Punkte steigen konnte und dabei das erste neue Allzeithoch seit Anfang September setzte, verzeichneten alle US-Benchmarks leichte Verluste. Die Abgaben setzten gleich zu Beginn des Handels ein. Der Dow Jones Industrial Average verzeichneten das größte Minus mit -0,58 % auf 29.872,47 Punkte. Der S&P 500 Index konnte sich dagegen mit einem kleinen Abschlag von -0,16 % auf 3.629,65 Punkte relativ gut halten. Am Freitag hat die Börse geöffnet, schließt jedoch vorzeitig um 13:00 Uhr Ortszeit.
Die Stimmung in Asien ist heute früh sehr positiv. Nahezu alle wichtigen Märkte notieren im Plus. Der Nikkei 225 Index schloss bei 26.537,31 Punkten (+0,91 %). Bis auf den SZSE Component Index bewegen sich auch alle chinesischen Benchmarks im Plus. Allen voran gewinnt der China A50 Index, der zwischenzeitlich um mehr als 0,45 % auf über 16.546 Punkte steigen konnte.
Ausfall bei Amazon
Das Cloud-Geschäft von Amazon erlitt gestern Abend eine rüde Unterbrechung. Zahlreiche Kunden von Amazons Web Services (AWS), wie Adobe, Roku und Flickr, verzeichneten Probleme an der amerikanischen Ostküste. Amazon ist der größte Anbieter von zu mietenden Servern und Web-Dienstleistungen. Zahlreiche Firmen weltweit nutzen das Angebot, um ihre eigenen Dienstleistungen anzubieten.
AWS besteht aus rund 175 verschiedenen Dienstleistungen, wobei der Kinesis Data System Dienst zu den Kernfunktionen gehört. Kinesis speichert und analysiert verschiedenste Datenströme und leitet die Ergebnisse an seine Kunden weiter. Dieser Service verzeichnete gestern einen Ausfall, der allerdings nicht weltweit stattfand, sondern auf eine einzige Region beschränkt war. AWS ist weltweit in 24 Regionen vertreten und schirmt sich gegen Ausfälle durch eine Vielzahl von Redundanzen ab. Der gestrige Ausfall gehörte jedoch zu den Größeren seiner Art.
Wichtige Quartalsberichte am Donnerstag: DEMIRE Deutsche Mittelstand Real Estate, Deutsche Forfait, GK Software, MBB, Remy Cointreau, Schoeller-Bleckmann und Severn Trent
Moderna will noch 2020 liefern
Der amerikanische Impfstoffhersteller Moderna drängt die EU zu einer schnellen Zulassung. Das Unternehmen machte am Mittwoch öffentlich Druck, um die Notfallzulassung möglichst noch im Dezember zu bekommen, um die Auslieferung in diesem Jahr starten zu können. Die EU-Kommission hat mit dem Unternehmen einen Vertrag zur Lieferung von 80 Mio. Dosen abgeschlossen mit der Option auf weitere 80 Mio. Dosen. Lonza und Rovi werden Moderna bei der Abfüllung und Auslieferung in Europa unterstützen. Moderna kam nach einer begrenzten Prüfung des Impfstoffes auf eine Wirksamkeit von 94,5 %. Die Aktien von Moderna stiegen gestern um 10,78 % auf 109,18 US-Dollar.
Folgende wichtige Aktien werden heute Ex-Dividende gehandelt: Imperial Brands, Johnson Matthey, Land Securities, National Grid und Persimmon
Salesforce bietet für Slack
Marc Benioff ist wieder auf der Pirsch. Sein neues Ziel ist Slack. Das Cloud-Messaging Unternehmen ist auf die Kommunikation und Kollaboration von Teams in verteilten räumlichen Gegebenheiten spezialisiert. Ideal positioniert für die Home-Office Ära. Salesforce plant, das Unternehmen zu übernehmen und ist dazu in Verhandlungen mit Slack gegangen. Ein offizielles Übernahmeangebot liegt noch nicht vor, aber nachdem die Gerüchte publik wurden, schossen die Aktien von Slack gestern nach oben. Der Schlusskurs lag um 37,59 % höher bei 40,70 US-Dollar. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von aktuell 23,2 Mrd. US-Dollar.
Tagestermine
Nur wenige Termine sind heute von Bedeutung. Aufgrund des Feiertages in den USA erwarten wir ausschließlich wichtige Daten aus Europa. Gleich um 08:00 Uhr bekommen wir aus Deutschland den GfK Konsumklima-Index für den Monat Dezember. Hier erwarten die Ökonomen einen Rückgang von -3,1 Punkten im November auf nun -5,0. Sicherlich kein positives Zeichen für den deutschen Einzelhandel.
Aus der Schweiz folgt dann um 08:30 Uhr der Beschäftigungsgrad im 3. Quartal. Eine Prognose liegt nicht vor. Im 2. Quartal waren 5,095 Mio. Menschen in der Schweiz beschäftigt.
Abschließend für diesen Tag erwarten wir um 12:30 Uhr dann noch das jüngste Sitzungsprotokoll der EZB und den geldpolitischen Begleittext.
26.11.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de
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