Amazon Ausblick enttäuscht, Intel macht Hoffnung und T-Mobile verfehlt die Prognosen - BÖRSE TO GO
Amazon wuchs im 1. Quartal und ist wieder profitabel - Ausblick bleibt jedoch unter den Erwartungen
Amazon wächst und ist wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Die Wachstumsperspektiven für die Zukunft sind jedoch eingetrübt, nicht zuletzt wegen der Abschwächung der Nachfrage bei AWS. Intel macht hingegen Hoffnung für das 2. Halbjahr. Nach schwachen Zahlen im laufenden 1. Halbjahr bereitet sich der Halbleiterhersteller auf einen Rebound der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte vor. T-Mobile US wird den hohen Erwartungen nicht gerecht. Die Wall Street beginnt zu zweifeln, ob das Unternehmen im starken Wettbewerbsumfeld weiter deutlich wachsen kann.
Nach den starken Vorgaben der Wall Street zeigt sich der asiatische Handel am Freitagmorgen von seiner freundlichen Seite. Alle Indizes in der Region notieren im Plus und werden dabei von den Kursgewinnen im Hang Seng Index und Nikkei 225 Index angeführt. Der DAX-Future entwickelt sich vor Eröffnung der Vorbörse im europäischen Handel sehr stark und kann 0,53 % auf 16.005 Punkte zulegen.
Am Donnerstag kehrte Optimismus in den Handel in Frankfurt zurück. Bis auf den TecDAX, der leicht um -0,06 % auf 3.252,05 Punkte sank, konnten alle deutschen Benchmarks zulegen. Am stärksten stiegen der SDAX, der sich um 0,49 % auf 13.676,24 Punkte verbesserte, und der MDAX, der 0,52 % höher bei 27.608,19 Punkten schloss.
Eine stärkere Rallye erlebte die Wall Street. Nach den Verlusten der letzten Tage dreht die Börse am Donnerstag scharf und ließ alle amerikanischen Benchmarks stark steigen. Am stärksten entwickelte sich der Nasdaq Composite Index, der um 2,43 % auf 12.142,24 Punkte sprang. Der S&P 500 Index verbesserte sich um 1,96 % auf 4.135,35 Punkte und der Dow Jones Industrial Average Index konnte 1,57 % höher bei 33.826,16 Punkten schließen.
Amazon Ausblick enttäuscht
Amazon (US0231351067) konnte seinen Umsatz weiter deutlich von 116,44 auf 127,36 Mrd. US-Dollar steigern, rückte aber die Perspektiven für das laufende Quartal zurecht. Insbesondere das Wachstum bei der profitablen Cloud-Sparte AWS soll sich weiter verlangsamen. Auffällig ist auch, dass nahezu das gesamte Umsatzwachstum aus dem Geschäft in Nordamerika stammt. Im abgelaufenen Quartal konnte der E-Commerce-Gigant jedoch erst einmal wieder in die schwarzen Zahlen zurückkehren und wies einen Gewinn nach Steuern von 3,17 Mrd. US-Dollar nach einem Verlust von -3,844 Mrd. US-Dollar im Vorjahresquartal aus. Je Aktie entspricht das einem Gewinn von 0,31 US-Dollar. Die Aktien stiegen nachbörslich zunächst, schlossen jedoch -2,08 % tiefer bei 107,54 US-Dollar, nachdem der Ausblick nicht die Erwartungen erfüllte. Das operative Ergebnis wird im laufenden Quartal im Zweifel nur bei 2,0 Mrd. US-Dollar liegen.
Intel macht Hoffnung
Die Aktien von Intel (US4581401001) erlebten nachbörslich eine Rallye, nachdem der Chiphersteller einen positiven Ausblick auf das 2. Halbjahr warf. Die Notierungen sprangen nachbörslich um 4,99 % auf 31,35 US-Dollar, nachdem das Management bestätigte, dass man einen lange verzögerten Chip nun in großen Volumina ausliefert. Und CEO Pat Gelsinger bestätigte, dass man eine Stabilisierung im PC-Geschäft sieht. Bestätigen sich die ersten positiven Anzeichen, kann Intel im 2. Halbjahr wieder eine Rohertragsmarge von mehr als 40 % erreichen. Im abgelaufenen 1. Quartal lag die Marge jedoch bei nur 34,2 %, was etwa der Hälfte des historischen Durchschnitts entspricht. Die Marge soll sich im 2. Quartal weiter auf 33 % verschlechtern. Beim Umsatz sieht man 12 Mrd. US-Dollar im 2. Quartal nach 11,72 Mrd. US-Dollar im 1. Quartal.
T-Mobile US verfehlt Wachstumserwartungen
Nach den Zahlen von T-Mobile US (US8725901040) machte sich an der Wall Street die Sorge breit, dass der Mobilfunkanbieter zurückfällt. Der Wettbewerb in den USA ist anhaltend hoch und mit einem Umsatz von 19,63 Mrd. US-Dollar verfehlte die Gesellschaft die Mindesterwartung der Analysten, die bei 19,82 Mrd. US-Dollar lag. Netto konnte man 538.000 neue Kunden gewinnen. Auch hier lagen die Erwartungen im Schnitt mit 547.800 Nettoneukunden klar höher. Das Management gab sich jedoch optimistisch und erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr. Während bisher mit 5,0 bis 5,5 Millionen Nettoneukunden gerechnet wurde, erhöht man die Prognosespanne nachbörslich auf 5,3 bis 5,7 Millionen. Die Anleger hatten jedoch mit mehr gerechnet und die Aktien im Vorfeld der Zahlen bis auf 149,94 US-Dollar (+1,12 %) nach oben gekauft. Nach Vorlage der Zahlen schloss die Aktie -2,63 % tiefer bei 146,00 US-Dollar.
Tagestermine
Die Bank of Japan beließ heute wie erwartet den Leitzins bei -0,1 %. Allerdings stellte der neue BoJ Gouverneur Ueda klar, dass man die bisher lang gepflegte ultralockere Geld- und Zinspolitik überprüfen wird und strich dabei auch die Zinsprognose. Der Nikkei 225 Index reagierte positiv auf die Ankündigung, während der Yen gegen US-Dollar abwertete.
28.04.2023 - Mikey Fritz
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