Rückruf bei Tesla, Deutsche Bank muss zahlen und Brandbrief für Boeing - BÖRSE TO GO
China ordnet Rückruf für 285.000 Tesla PKW an - Unternehmen entschuldigt sich bei Kunden
Tesla kommt in China weiter in die Defensive. Nach zahlreichen Zwischenfällen folgt nun ein großer Rückruf. Die Deutsche Bank muss zahlen. Der Streit mit einem spanischen Kunden endet in einer öffentlichen Entschuldung und hohem Schadensersatz. Rückschlag für Boeing. Die FAA schickt einen Brandbrief und hält die 777X weiter am Boden.
Asien eröffnet die neue Handelswoche mit leicht negativen Tendenzen. Die Anleger zeigen sich lustlos und geben überwiegend Positionen ab. Taipeh sticht allerdings mit einem deutlichen Gewinn aus der Masse heraus. Die Futures zeigen sich vor Eröffnung der europäischen Vorbörse trendlos.
Die Woche ging für Frankfurt freundlich aus. Der DAX konnte sich zwar nur um 0,12 % auf 15.607,97 Punkte bewegen, aber dafür war die Nachfrage nach den restlichen Benchmarks umso höher. Der MDAX konnte sich um 0,37 % auf 34.470,05 Punkte verbessern und erreichte dabei ein neues Allzeithoch. Der TecDAX stieg um 0,74 % auf 3.562,98 Punkte und der SDAX war der Tagesgewinner mit einem Zuwachs von 1,05 % auf 16.090,23 Punkte.
Der Dow Jones Industrial Average Index beendete den Freitag als größter Gewinner in New York. Damit konnten die Standardwerte überraschend stark schließen und waren auf Wochenbasis gesehen auch die Gewinner mit einem Plus von 1,64 %. Die Technologiewerte folgten dicht auf mit einem Wochengewinn von 1,55 %, wobei das kleine Minus von -0,06 % am Freitag dem Nasdaq Composite Index wohl die Wochenführung genommen hat. Der S&P 500 Index konnte Freitag mit einem Wochengewinn von 1,32 % bei 4.280,70 Punkten schließen und setzte damit ein neues Allzeithoch.
China ordnet Rückruf-Aktien bei Tesla an
Tesla (US88160R1014) steht schon seit einigen Monaten auf der Beobachtungsliste der chinesischen Aufsichtsbehörde. Die Beschwerden von Kunden über Qualitäts- und Sicherheitsmängel nehmen zu. Am Wochenende rief die Behörde dann Tesla auf, insgesamt 285.000 Fahrzeuge im Land zurückzurufen, da die Software des sogenannten „Autopiloten“ - ein aktiver Tempomat - fehlerhaft sei. Dabei handelt es sich im Detail um 36.000 importierte Fahrzeuge und 211.000 in China hergestellte Model 3. Tesla veröffentlichte eine offizielle Entschuldung an seine chinesischen Kunden und kündigte eine Aktualisierung der Software an.
Deutsche Bank muss zahlen
In einem sehr alten Rechtsstreit unterliegt die Deutsche Bank (DE0005140008) nun schlussendlich. Der spanische Weinhersteller J García-Carrión hat mehr als 10 Mio. Euro Schadensersatz und eine öffentliche Entschuldigung der Bank für das Verhalten ihrer Mitarbeiter im Vertrieb und Handel erhalten. Die Deutsche Bank hatte für den Weinhersteller über sechs Jahre hinweg Währungsabsicherungsgeschäft durchgeführt, die exotisch und komplex waren und zu hohen Verlusten führten. Unbestätigten Informationen zufolge mussten zudem zwei hochrangige Manager die Bank verlassen. J García-Carrión verklagt auch einen ehemaligen hochrangigen Manager aus den eigenen Reihen in Madrid, der die Deals mit der Deutschen Bank im Geheimen eingefädelt und dann Dokumente gefälscht haben soll, um die Geschäfte nicht öffentlich werden zu lassen und die Wirtschaftsprüfer in die Irre zu führen.
Rückschlag für Boeing
Die amerikanische Luftfahrtbehörde hat Boeing (US0970231058) zu umfassenden Verbesserungen bei der 777X aufgefordert. In einem scharf formulierten Brief vom 13. Mai weist die FAA Boeing darauf hin, dass die aktualisierte und überarbeitete Fassung der 777X weiterhin erhebliche Mängel aufweist. Unter anderem soll es auf einem Testflug im Dezember zu einem schweren Zwischenfall gekommen sein, als die Software des Flugzeugs Flugbewegungen veranlasst hat ohne ein Zutun des Piloten. Die FAA betonte in ihrem Schreiben, dass eine Zertifizierung des Flugzeugs nicht vor Mitte bis Ende 2023 zu erwarten sei. Man schickte in der jüngeren Vergangenheit auch wieder hauseigene Inspekteure zu Boeing und verlässt sich nicht mehr auf die Arbeit von Dritten.
Tagestermine
Die Woche startet mit einer kurzen Agenda am Montag. Die wichtigsten Wirtschaftsdaten werden gleich um 08:00 Uhr veröffentlicht. Der deutsche Importpreisindex für den Monat Mai kommt heraus. Die Ökonomen erwarten im Jahresvergleich einen Anstieg des Preisniveaus um 11,3 %, nach 10,3 % im April. Im Vergleich zum Vormonat sollen die Importpreise um 1,4 % gestiegen sein.
28.06.2021 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de
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