Apple übertrifft alle Erwartungen, Facebook boomt und Airbus stabilisiert sich - BÖRSE TO GO
Apple schlägt alle Erwartungen und legt ein neues Rekordquartal vor - Aktien nachbörslich im Aufwind
Exzerpt: Apple mit neuem Rekord-Quartal. Facebook mit Boom im Werbegeschäft. Airbus stabilisiert sich im 1. Quartal.
Der Handel in Asien zeigt sich am Donnerstag sehr freundlich. Die starken Zahlen aus New York und die positiven Signale der Federal Reserve führen zu steigenden Kursen in der Region. Ebenso stark entwickeln sich die Futures vor Eröffnung der europäischen Vorbörse. Der S&P 500 Future wird 0,54 % höher gesehen bei 4.198 Punkten und der Nasdaq-Future klettert sogar um 0,90 % auf 14.017 Punkte. Der DAX-Future wird dagegen nahezu unverändert gesehen.
Im Vorfeld der FED-Sitzung am Abend entwickelte sich der Handel in Frankfurt am Mittwoch sehr durchwachsen. Während der DAX um 0,28 % auf 15.292,18 Punkte zulegen konnte, gaben alle anderen wichtigen deutschen Benchmarks ab. Der MDAX und der SDAX sanken beide um -0,26 %. Der größte Verlierer des Tages war der TecDAX, der deutlich um -0,71 % auf 3.513,12 Punkte sank.
Die Wall Street wartete geduldig die nachbörslichen Berichte der großen Tech-Unternehmen ab. Entsprechend wenig Bewegung gab es bei den wichtigsten Benchmarks, die fast alle leicht unter den Vortagesschlusskursen schlossen. Am schwächsten entwickelte sich der Dow Jones Industrial Average Index, der -0,48 % tiefer schloss bei 33.820,38 Punkten. Auch der Nasdaq Composite Index verzeichnete einen kleinen Verlust von -0,28 % auf 14.051,03 Punkte, während der S&P 500 Index nur knapp unter dem Vortag bei 4.183,29 Punkten den Handel beendete.
Nicht einmal die beruhigenden Worte von Jerome Powell konnten für viel Stimmung sorgen. Deutlich reagierte dagegen der Devisenmarkt, der den Euro bis auf 1,2150 US-Dollar steigen ließ. Powell unterstrich noch einmal, dass die FED weit davon entfernt ist, die Unterstützung für den Kapitalmarkt zu reduzieren, auch wenn die Inflation deutlich steigt.
Airbus stabilisiert sich
Airbus (NL0000235190) konnte sich im 1. Quartal wieder stabilisieren. Neues Umsatzwachstum erreichte man nicht, blieb mit 10,46 Mrd. Euro jedoch nur -2 % unter dem Vorjahresniveau. Da die Sonderbelastungen wegfielen, konnte man einen Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 462 Mio. Euro ausweisen, was 485 % über dem schwachen Vorjahresquartal lag. Nach Steuern ergab sich ein Gewinn von 362 Mio. Euro nach einem Verlust von -481 Mio. Euro im Vorjahr. Je Aktie erwirtschafte Airbus damit 0,46 Euro. Wichtig war auch die Stärke des freien Cashflows. Der stieg auf 1,16 Mrd. Euro, nachdem Airbus vor einem Jahr an dieser Stelle -8,50 Mrd. Euro verbrannte.
Was die Auftragslage angeht, so fällt Airbus zurück. Nachdem man vor einem Jahr netto 290 Aufträge für neue Maschinen einfahren konnte, verlor man dieses Jahr im 1. Quartal netto -61 Aufträge, wodurch sich der Auftragsbestand um -9 % auf 6.998 Maschinen reduzierte. Selbst beim Geschäft mit Helikoptern, das bisher eine Stärke für Airbus war, blieb man in den ersten drei Monate mit netto 40 neuen Aufträgen insgesamt -26 % unter dem Vorjahresniveau. Das Auftragsbuch schrumpfte hier um -5 % auf 664 Aufträge. Stark entwickelte sich dagegen die Verteidigungssparte, deren Aufträge um netto 1.962 (+13 %) Maschinen stiegen.
Apple mit Rekord-Quartal
Apple (US0378331005) hat für das 2. Fiskalquartal (31. März) einen massiven Wachstumssprung auf sehr hohem Niveau vorgelegt. Man konnte innerhalb von drei Monaten einen Umsatz von 89,58 Mrd. US-Dollar erzielen, was einem Wachstum von 54 % im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht, als Apple 58,31 Mrd. US-Dollar Umsatz erzielte. Das Wachstum im Produkt-Segment wuchs überdurchschnittlich stark mit 62 %, nach der Einführung des 5G Standards bei den iPhones und dem neuen leistungsstarken M1 Chips für die PCs und Laptops. Der Bereich Dienstleistungen wuchs um 27 %. Apple schloss damit an ein bereits erfolgreiches 1. Fiskalquartal an und konnte den Gesamtumsatz in den ersten sechs Monaten auf 201,02 Mrd. US-Dollar steigern. Ein Wachstum von 34 %.
Gleichzeitig schaffte es Apple, die Kosten in Schach zu halten. Trotz des weltweiten Halbleiterengpasses, der die Preise für Chips im Allgemeinen hat explodieren lassen, kletterten die Kosten weniger als der Umsatz wuchs. Man weist ein operatives Ergebnis von 27,50 Mrd. US-Dollar aus, was 114 % über dem Vorjahresniveau liegt. Nach Steuern stehen den Aktionären 23,63 Mrd. US-Dollar zu (+110 %) bzw. 1,40 US-Dollar je Aktie zu. Die Aktien hatten bei 133,58 US-Dollar geschlossen und kletterten nachbörslich nach den Zahlen um 2,34 % auf 136,70 US-Dollar.
Gewinne bei Facebook sprudeln weiter
Facebook (US30303M1027) konnte die Erwartungen der Wall Street mit Leichtigkeit schlagen. Die Werbeeinnahmen sprudelten im 1. Quartal nur so. Das Unternehmen legte einen Umsatz von 26,1 Mrd. US-Dollar vor, was weit über der durchschnittlichen Schätzung der Analysten lag, die auf 23,7 Mrd. US-Dollar Umsatz getippt hatten. Im Vergleich zum Vorjahresquartal wuchs der Umsatz damit um 48 %. Abgesehen von der stark gestiegenen Nachfrage, konnte Facebook auch Preiserhöhungen für die platzierte Werbung im Umfang von 30 % durchsetzen.
Der Gewinn sprang um 94 % auf 9,5 Mrd. US-Dollar. Das entspricht einem Gewinn von 3,30 US-Dollar je Aktie. Auch in diesem Punkt unterschätzte die Wall Street Facebook deutlich. Die Gewinnprognosen lagen im Schnitt bei 6,8 Mrd. US-Dollar bzw. 2,34 US-Dollar je Aktie. Die Aktien waren bereits im regulären Handel um 1,16 % auf 307,10 US-Dollar gestiegen und kletterten nachbörslich nach Vorlage der Zahlen um 6,15 % auf 326,00 US-Dollar.
Tagestermine
Nach der FED-Sitzung am Mittwochabend dominieren heute am Vormittag die monatlichen Arbeitslosendaten aus Deutschland für den Monat April. Die Zahl der Arbeitslosen soll um 10.000 gesunken sein und die Arbeitslosenquote wird unverändert bei 6,0 % erwartet.
Am Nachmittag stehen die amerikanischen BIP-Daten für das 1. Quartal im Vordergrund. Das vorläufige Bruttoinlandsprodukt wird in der ersten Lesung bei 6,1 % gesehen nach einem Wachstum von 4,3 % im 4. Quartal.
29.04.2021 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de
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