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Der Sponsoring-Deal mit Rheinmetall sorgt weiter für erhitzte Gemüter bei Borussia Dortmund, doch Chef Hans-Joachim Watzke verteidigt das Ganze

An ein Einlenken scheint Borussia Dortmund nicht zu denken

NTG24 - Der Sponsoring-Deal mit Rheinmetall sorgt weiter für erhitzte Gemüter bei Borussia Dortmund, doch Chef Hans-Joachim Watzke verteidigt das Ganze

 

Bereits im Frühjahr wurde bekannt, dass Borussia Dortmund sich auf einen Sponsoring-Deal mit Rheinmetall einlässt. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ein Rüstungskonzern sich am Sponsoring für einen Bundesligaverein beteiligt. Das führte zu heftiger Kritik, die bis heute anhält. Bei der Mitgliederversammlung am Sonntag unterstrichten die Kritiker ihren Unmut noch einmal, konnten BVB-Chef Hans-Joachim Watzke aber offenbar nicht zu einem Einlenken überreden.

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Recht eindeutig fiel eine Abstimmung darüber aus, die Partnerschaft zwischen Borussia Dortmund (DE0005493092) und Rheinmetall schnellstmöglich zu beenden und nicht über die Vertragslaufzeit hinaus zu verlängern. 556 der 855 anwesenden Mitglieder sprachen sich für dieses Anliegen aus. Dem gegenüber standen lediglich 247 Gegenstimmen und 52 Enthaltungen. Das scheint eine klare Angelegenheit zu sein, doch rechtlich bindend ist das Votum nicht.

Watzke verteidigte den Deal erneut und gab zu verstehen, dass es für ihn eine harte Entscheidung gewesen sei. Man habe intensiv über das Thema diskutiert, stehe nun aber auch dazu. Das klingt eher nicht danach, als wäre ein vorzeitiger Ausstieg geplant. Das Abkommen sieht eine Laufzeit von drei Jahren vor, Medienberichten zufolge erhält der BVB jährlich einen einstelligen Millionenbetrag. Auf den Trikots der Spieler ist das Rheinmetall-Logo nicht zu sehen. Lediglich Bandenwerbung gehört zum Deal, was viele Mitglieder aber schon genügend stört. Die Kritiker sprechen sich klar dafür aus, Rüstungsherstellern grundsätzlich keine Werbefläche in Stadien zu bieten.

 

Meinungsverschiedenheiten bei Borussia Dortmund

 

Für Hans-Joachim Watzke ist es in Ordnung, wenn Meinungen im Verein auch mal auseinandergehen, solange dies mit Anstand und Respekt ausgetragen werden könne. In der Vergangenheit verteidigte der BVB-Chef den Deal auch damit, dass Verteidigung nach dem russischen Überfall auf die Ukraine in Europa eine neue Bedeutung erfahren habe. Seine Kritiker würden es aber bevorzugen, davor zumindest im Stadion die Augen zu verschließen.

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Werbebanner EMH PM TradeDie finanziellen Zuwendungen von Rheinmetall kann die Borussia derweil recht gut gebrauchen, denn sportlich läuft es nicht unbedingt optimal. Erfolgreich ist man bisher in der laufenden Saison der Champions League, wo lediglich eine Niederlage gegen Real Madrid verkraftet werden musste und ansonsten drei Siege errungen wurden. Mit dem fünften Platz in der Tabelle der Bundesliga kann der Verein aber kaum zufrieden sein. Sollte es dabei bleiben, würde es in der kommenden Saison nicht für einen Startplatz in der Champions League reichen.

Das wäre wiederum mit herben finanziellen Einbußen und daraus resultierenden Nachteilen auf dem wichtigen Transfermarkt verbunden. Der BVB ist im Vergleich zu vielen der großen europäischen Clubs auf finanzieller Seite vergleichsweise schwach ausgestattet. Die Abhängigkeit von sportlichen Erfolgen verleiht der Aktie häufig den Charakter einer Sportwette. Am Wochenende standen 3,23 Euro und damit 11,5 Prozent weniger als zu Jahresbeginn auf dem Ticker.

 

Alles beim Alten

 

Große Veränderungen kündigten sich auf der Mitgliederversammlung nicht an. Die Kritik am Sponsoring von Rheinmetall wird zwar nicht abreißen. Dem Management scheinen die Einnahmen aber zu wichtig zu sein, als dass darauf einfach verzichtet werden könnte. Die absehbaren Reibereien müssen der Aktie nicht unbedingt schaden. Sie helfen aber freilich auch nicht weiter und säen Zwietracht unter den Mitgliedern. Ob es das wert ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.

Die BVB-Aktie bewegt sich derweil weiterhin in niedrigen Gefilden, obschon der Verein seine Gewinne im laufenden Jahr wieder etwas verbessern konnte. Doch wie immer entsteht kaum Kauflaune, solange es auf der sportlichen Seite nicht richtig klappen will. Daran dürfte sich auch in Zukunft wenig ändern. Ein Investment in Borussia Dortmund ist stets mit der Erwartung verbunden, dass der Verein bei Pflichtspielen erfolgreich sein wird. Davon scheint aktuell längst nicht jeder überzeugt zu sein.

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25.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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