als .pdf Datei herunterladen

Broadcom enttäuscht mit Ausblick, Nvidia weiter im Korrekturmodus, viele Fragezeichen bei Intel und Microsoft verliert trotz KI-Erfolgen

Tech-Aktien werden von Anlegern abgestraft

NTG24 - Broadcom enttäuscht mit Ausblick, Nvidia weiter im Korrekturmodus, viele Fragezeichen bei Intel und Microsoft verliert trotz KI-Erfolgen

 

Die Märkte wurden am Freitag in tiefes Rot getaucht, worin einige Beobachter lediglich die Bestätigung dafür sahen, dass der September immer noch der schwächste Monat an den Börsen bleiben dürfte. Einfluss nahmen aber auch Arbeitsmarktdaten aus den USA, die schwächer als erwartet ausfielen und eine anhaltende konjunkturelle Schwäche in der größten Volkswirtschaft der Welt vermuten lassen. Belastet wurden dadurch nicht zuletzt die vielbeachteten Tech-Aktien.

Anzeige:

Banner Zürcher Börsenbriefe Sonderaktion 4

 

Zusätzlich unter Druck gesetzt wurde der Tech-Sektor durch Zahlen von Broadcom (US11135F1012) . Das Halbleiterunternehmen konnte seine Umsätze im vergangenen Quartal zwar um ansehnliche 47 Prozent auf 13,1 Milliarden US-Dollar verbessern und die Analystenschätzungen damit übertreffen. Doch der weitere Ausblick konnte die Börsianer nicht überzeugen. Im laufenden Quartal sollen die Erlöse demnach nur bei 14 statt der von Analysten vermuteten 14,1 Milliarden Dollar liegen.

Es ist nur ein kleiner Abstand zwischen Schätzung und Prognose. Dies sollte in Kombination mit den latenten Sorgen um Wachstum bei KI und allgemeine Sorgen um die Konjunktur aber aus, um den Aktienkurs um gut zehn Prozent bis auf 136,99 Dollar in Richtung Süden zu befördern. Im Chart nähert sich Broadcom den Zwischentiefs aus dem vergangenen Monat. Sollte die Korrektur sich fortsetzen, könnten die Bären damit durchaus dem allgemeinen Aufwärtstrend zu einem Ende verhelfen.

 

 

 

Nvidia: Trendwende oder Chance?

 

Sorgen um eine Trendwende begleiten auch die Aktie von Nvidia (US67066G1040), welche am Freitag um 4,1 Prozent bis auf 102,83 Dollar abwertete und sich damit weiter von ihrem Allzeit-Hoch bei 140,76 Dollar entfernte. Es scheint, als könnte die psychologisch wichtige 100-Dollar-Linie abermals auf die Probe gestellt werden. Allerdings bewertet nicht jeder die jüngsten Kursrückgänge als eine dramatische Entwicklung.

Gleich mehrere Analysten sehen in dem Dip lediglich eine hervorragende Kaufgelegenheit. Laut der Plattform „MarketScreener“ gibt es noch immer keine einzige Verkaufsempfehlung für Nvidia. Dafür aber gleich 56 (!) positive Einschätzung und lediglich vier neutrale Haltungen. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 148,51 Dollar und damit gut 44 Prozent über dem letzten Schlusskurs. Das ist zumindest ein leises Indiz dafür, dass wir es nur mit einem Durchhänger und nicht mit einer endgültigen Trendwende zu tun haben. Gewissheit darüber kann es letztlich aber leider nicht geben.

 

Quo vadis, Intel?

 

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeIntel (US4581401001) schafft es auch ganz ohne konjunkturelle Sorgen, den eigenen Aktienkurs in Richtung Süden zu navigieren. KI-Sorgen gehen an dem Titel weitgehend vorbei, da Intel in diesem Segment bislang ohnehin kaum etwas zu melden hat. Fragezeichen gibt es aber auch anderswo mehr als genug und zuletzt nahm die Ungewissheit sogar weiter zu. So machen derzeit diverse Gerüchte die Runde, etwa über den Verkauf von Unternehmensanteilen oder den Stopp der geplanten Fabrik in Magdeburg.

Intel hält sich zu alledem bedeckt und will sich zu keinen konkreten Aussagen hinreißen lassen. Damit hält der Konzern sich alle Optionen offen, was die Anleger aber nicht ansatzweise beruhigen kann. Der kleine Kurssprung vom Freitag vergangener Woche wurde schon wieder vollständig kassiert und an diesem Wochenende standen nur noch 18,89 Dollar auf der Anzeigetafel. Auf 5-Tages-Sicht mussten damit Verluste von 6,2 Prozent verkraftet werden.

 

Microsoft reiht sich ein

 

Nichts zu Schulden kommen lassen hat sich in den letzten Tagen Microsoft (US5949181045). Der Software-Riese konnte sogar einen Erfolg rund um Microsoft 365 und KI vermelden. Der Rückversicherer Swiss RE gab bekannt, auf Microsoft zu setzen, um Betriebsabläufe mithilfe Künstlicher Intelligenz zu verbessern. Dafür soll vor allem der Co-Pilot zum Einsatz kommen. Finanzielle Details zur Zusammenarbeit wurden zwar nicht genannt. Dennoch ist es ein Signal dafür, dass sich mit KI tatsächlich auch Geld verdienen lässt.

Die Microsoft-Aktie gab sich dennoch der schlechten Stimmung am Freitag hin und der Kurs ließ um 1,6 Prozent bis auf 401,7 Dollar nach. Nachbörslich näherte sich die Aktie noch weiter der 400-Dollar-Marke an. Das ist noch immer ein vergleichsweise hoher Kurs, doch Rekorde knapp unterhalb von 470 Dollar scheinen die Käufer auch hier aus den Augen zu verlieren.

 

Der nächste Zyklus?

 

Dass Tech-Aktien von Höhenflügen in eine Korrektur wechseln, ist keine neue Erscheinung. Schon des Öfteren ließ sich ein solches Muster in der jüngeren Vergangenheit beobachten. Mit den wahrscheinlichen Zinssenkungen im Hinterkopf gibt es durchaus Hoffnung dafür, dass auch dieses Mal die Erholung nicht lange auf sich warten lässt. Doch trotz den Erfahrungen aus der Vergangenheit gibt es dafür eben keine Garantie, zumal niedrigere Zinsen nicht zwingend mit einer schnellen Erholung im Segment einhergehen müssen. Es gibt gute Gründe dafür, bei Tech-Aktien weiter am Ball zu bleiben, vielleicht sogar gerade jetzt Zukäufe zu erwägen. Risiken sollten dabei aber niemals einfach ausgeblendet werden.

Anzeige:

Banner Gold&Co.

 

Broadcom Inc.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten Broadcom Inc.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Broadcom Inc.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Empfehlungen zu Broadcom Inc. - hier weiterlesen...

 

08.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)