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TSMC soll wohl bei Intel mitmischen, auch Broadcom ist im Gespräch, derweil lässt AMD neue Impulse vermissen

Die USA wollen den Chipmarkt auf den Kopf stellen

NTG24 - TSMC soll wohl bei Intel mitmischen, auch Broadcom ist im Gespräch, derweil lässt AMD neue Impulse vermissen

 

Bis heute hängt die weltweite Chipversorgung zu einem großen Teil von der kleinen Insel Taiwan ab. Das gilt insbesondere für Chips aus dem High-End-Segment. Der frischen US-Regierung unter Donald Trump ist dieser Umstand ein Dorn im Auge. Vorgeworfen wird Taiwan, dass man den USA die Chipproduktion „gestohlen“ habe. Gerüchten zufolge soll dies nun korrigiert werden, wobei unterschiedliche Szenarien durch die Gerüchteküche geistern.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeIn den meisten Fällen spielt der taiwanische Auftragsfertiger TSMC (US8740391003) dabei eine entscheidende Rolle. Einigen Berichten zufolge soll jener wohl an einer Übernahme von Intels Foundry-Geschäft interessiert sein. Experten halten dies aber für wenig wahrscheinlich. Zum einen wird der Trump-Regierung nachgesagt, dass sie heimische Werke nicht in der Hand ausländischer Unternehmen sehen will. Zum anderen stellt sich die Frage, welchen Vorteil TSMC daraus ziehen könnte.

 

 

 

Dieselbe Frage stellt sich bei einem Szenario, in welchem TSMC sich auf ein Joint Venture einlassen könnte. Dies wäre zwar mit dem protektionistischen Kurs des Weißen Hauses eher vereinbar. Allerdings würde man aus Taiwan wertvolle Geschäftsgeheimnisse mitbringen müssen und damit die eigenen Vorteile ein Stück weit aufs Spiel setzen. Eine endgültige Entscheidung scheint noch lange nicht getroffen zu sein.

 

Schlägt Broadcom zu?

 

Gerüchte über eine Übernahme von Intels Kerngeschäft machen ebenso die Runde. Nachdem Konkurrent AMD dieser Idee bereits eine Absage erteilte, wird nun Broadcom (US11135F1012) als möglicher Käufer gehandelt. Die meisten Beobachter rechnen einem solchen Szenario aber nur wenige Chancen zu. Von Intel würde in einem solchen Fall kaum noch etwas übrigbleiben. Genau deshalb soll auch Qualcomm schon ähnliche Pläne auf Eis gelegt haben.

Mit Sicherheit sagen lässt sich aktuell wohl nur, dass im Hintergrund gerade einiges passiert. Intel hängt in der tiefsten Krise seiner Unternehmensgeschichte, was natürlich Chancen mit sich bringt und Begehrlichkeiten weckt. In welche Richtung es letztlich gehen mag, ist momentan aber noch vollkommen offen. Möglich wäre auch, dass der Staat noch schützend eingreift, um einen Ausverkauf des größten und wichtigsten US-Chipherstellers vermeiden zu können.

 

Die Intel-Aktie im Höhenflug

 

So oder so stellten die Anteilseigner sich in der vergangenen Woche schon mal auf Rückenwind bei Intel (US4581401001) ein. Um fast 25 Prozent konnte die Aktie sich in nur fünf Tagen verbessern und so mit 23,60 US-Dollar ins Wochenende gehen. Das ist eine angenehme Abwechslung nach der jahrelangen Talfahrt. Da die Kursgewinne aber einzig und allein auf Spekulationen und Gerüchten aufgebaut sind, steht der Titel weiterhin auf sehr wackeligen Beinen.

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Werbebanner EMH PM TradeNoch dazu reichen selbst die ansehnliche Kursgewinne der letzten Tage nicht aus, um in der Charttechnik ein echtes Ausrufezeichen zu hinterlassen. Derart massiv fielen die Verluste in den letzten Monaten aus. Für Intel könnte es um nicht weniger als eine Rettung gehen, was für Anleger nach einer großen Chance klingen mag. Doch selbst wenn die Rettung kommen sollte, so bleibt offen, ob die Aktionäre dabei als Sieger vom Platz gehen werden.

 

AMD bleibt abgeschlagen

 

Die Schwäche von Intel sollte eigentlich Grund zum Jubel für die Aktionäre von AMD (US0079031078) sein. Allerdings ist davon derzeit so gar nichts zu spüren. Zwar dreht AMD Kreise um den großen Konkurrenten, wenn es um die Leistungsfähigkeit aktueller CPUs geht und die Marktanteile konnten zuletzt stetig ausgebaut werden. Doch befindet sich das Segment abseits von KI-Beschleunigern allgemein nicht in der besten Verfassung. Absatzzahlen sind vergleichsweise niedrig und Margen zumeist überschaubar.

Da schmerzt es die Anleger sehr, dass AMD ausgerechnet bei KI-Chips gegenüber Nvidia schlicht kein Land sieht und vor Kurzem eher enttäuschende Prognosen in dieser Hinsicht aussprechen musste. Der Aktienkurs pendelte sich zum Wochenende bei 113,10 Dollar ein. Das sind satte 37 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Zwar macht das Unternehmen vieles richtig und ist der Platzhirsch bei klassischen x86-Prozessoren. Die spielen an der Börse aber bestenfalls eine untergeordnete Rolle.

 

Da kommt was auf die Anleger zu

 

Die Gerüchte rund um Intel überschlugen sich in den letzten Tagen und es ist nur schwer zu sagen, was davon der Wahrheit entsprechen mag und wo es vielleicht mit der Fantasie einiger Beobachter etwas zu weit gegangen ist. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass noch einiges passieren wird. Ohne eine genaue Idee davon zu haben, in welche Richtung es gehen könnte, sind Investments aber weitgehend als Wetten anzusehen. Wer sich darauf nicht einlassen möchte, bleibt entspannt auf der Seitenlinie.

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17.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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