Siemens Energy steht weiterhin in Verhandlungen mit der Bundesregierung
Ex-Siemens-Chef Kaeser sieht keine Gefahr für den Fortbestand des Unternehmens
Siemens Energy gerät erneut unter die Räder. Aktie verliert an einem Tag 36 % aufgrund der Nachricht, dass Siemens Energy eine staatliche Bürgschaft in Milliardenhöhe.
Die Aktie von Siemens Energy (DE000ENER6Y0) befand sich am letzten Donnerstag zum wiederholten Male in diesem Jahr im freien Fall. Am Vormittag brach der Kurs um 36 % auf ein Rekordtief bei 6,84 Euro ein. Dieser Kursverfall kam aufgrund der Tatsache, dass der Konzern nun bestätigt mit dem deutschen Bund Verhandlungen über eine Milliardenbürgschaft zu führen.
Siemens Energy muss dringend die eigene Bilanz stärken und führt aufgrund neben der Bundesregierung auch noch Gespräche mit Partnerbanken. Aufgrund der hohen Zinsen reagieren die Börsianer derzeit allergisch auf Neuverschuldungen, da dies die Kosten in den nächsten Quartalen weiter in die Höhe treiben wird.
Siemens Energy kündigte in dem Rahmen auch an, die Marktschätzungen im Windgeschäft 2024 deutlich zu verfehlen. Damit steigt auch das Risiko einer Kapitalerhöhung. Bleibt diese aus, könnte das im schlimmsten Fall bedeuten, dass Siemens Energy auf etwaige Großaufträge verzichten müsse. Am einfachsten wäre es für Siemens Energy das Kapital von dem Siemens (DE0007236101)-Mutterkonzern zu erhalten. Allerdings zögert dieser und sieht die Zukunft von Siemens Energy eher skeptisch.
Siemens Energy hat die Windkraft-Tochter Siemens Gamesa erst zu Beginn des Jahres vollständig übernommen. Aktionäre sahen die Übernahme schon damals kritisch, da Siemens Games seit Jahren enorme Verluste aufweist und kein positiver Trend zu erkennen war. Bereits einen Monat nach der Übernahme verkündete Siemens Energy, dass sie dieses Jahr mit einem Milliardenverlust beenden werden. Grund hierfür waren die deutlich größeren Qualitätsprobleme bei Siemens Games.
Nun scheint es so, dass Siemens Energy mit der Übernahme von Siemens Gamesa sich das eigene Grab gegraben hat. Durch den Jahresverlust von -60 % bildet Siemens Energy auch das Schlusslicht des DAX40. Mittlerweile ist das Unternehmen nur noch mit 5 Milliarden Euro an der Börse bewertet.
Die Windenergie-Sparte Games wird die Markterwartungen auch in diesem Jahr wieder deutlich verfehlen. Während der Verlust und der Mittelabfluss über den Erwartungen liegen wird, dürfte der Umsatz deutlich unter den Markterwartungen liegen. Trotz der deutlichen Verfehlung der Ziele erhält Siemens Energy von der Bundesregierung in den Verhandlungen Rückenwind. Demnach sei Siemens Energy aufgrund der Bedeutung für die Entwicklung zur Klimaneutralität ein transformationsrelevantes Unternehmen.
Auch die optimistischen Worte von EX-Siemens-Chef Joe Kaeser konnten eine kleine Erholung für den stark gebeutelten Aktienkurs bringen. Kaeser sitzt weiter im Aufsichtsrat von Siemens Energy und erklärte in einem Interview, dass das Unternehmen erkennbar kein Geld vom Staat benötigt. Das Geld von der Bundesregierung soll lediglich als finanzielle Garantie genutzt werden, um das Wachstum des Unternehmens auch in der Zukunft weiter fortzusetzen. Laut Insidern geht es bei den Gesprächen mit der Bundesregierung um mindestens 15 Milliarden Euro.
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02.11.2023 - Felix Eisenhauer
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