CA Immo legte eine starke Bilanz für das 1. Halbjahr vor

CA Immo steigert den Gewinn erheblich - beim Aktienkurs ist jedoch die Luft raus

 

CA Immo legte starken Zahlen für das 1. Halbjahr vor. Die Profitabilität wuchs stark und die Bilanz wurde gestärkt. Auch die Aktionärsstruktur steht nun wie in Zement gegossen. 

Nach einem sehr bewegten ersten 1. Halbjahr legte CA Immo (AT0000641352) einen starken Abschluss vor. Die Zahlen waren jedoch sehr einseitig von Neubewertungsgewinnen beeinflusst, während das eigentliche Mietgeschäft nicht die Erwartungen erfüllen konnte. Man kann auch sagen:

Die Mieterlöse waren die Enttäuschung im Halbjahresbericht. Je Aktie gerechnet sanken die Mietererlöse um -1 % auf 1,25 Euro. Die Nettomieterlöse rutschten gleich um -11 % auf 1,01 Euro je Aktie von zuvor 1,14 Euro je Aktie in der Vorjahresperiode ab. Auch die Funds from Operations (FFO I) fielen mit einem Rückgang um -2 % auf 0,72 Euro je Aktie enttäuschend aus. Vor diesem Hintergrund muss man auch beachten, dass der wirtschaftliche Vermietungsgrad seit Jahresende von 94,8 % auf 90,7 % gefallen ist. Diese Zahl ist obendrein bereinigt um die Projekte NEO (München) und ZigZag (Mainz). 

Beim operativen Ergebnis zeigte CA Immo Stärke. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) legte um stolze 27 % auf 114,9 Mio. Euro zu. Betrachtet man isoliert das 2. Quartal, so stieg das EBITDA sogar um 38 % auf 71,1 Mio. Euro. Das Unternehmen zeigte also nicht nur einen starken Anstieg der operativen Profitabilität, sondern auch noch eine hohe Dynamik in den Sommer hinein. Dank sehr starker Neubewertungen explodierte das EBIT (Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis) regelrecht um 412 % auf 311 Mio. Euro, wobei das 2. Quartal mit 200 Mio. Euro den Löwenanteil zum EBIT beitrug.

Nach Steuern fiel das Wachstum verhaltener aus. Dazu trug insbesondere ein stark negatives Finanzergebnis von -61,7 Mio. Euro bei, das im Wesentlichen aus Verlusten bei Derivaten (-35,7 Mio. Euro) gespeist wurde. Durch die hohen Neubewertungen kletterte auch die latente Steuerlast erheblich, sodass CA Immo am Ende für das 1. Halbjahr einen Gewinn von 171 Mio. Euro bzw. 1,79 Euro je Aktie für die Anteilseigner auswies. 

Die Entwicklung des Net-Asset-Value blieb unter meinen Erwartungen. Gemäss IFRS wies CA Immo hier einen Wert von 34,59 Euro je Aktie aus, was nur ein Anstieg um 3 % im Jahresvergleich war. Die Aktien notieren entsprechend aktuell mit einer NAV-Prämie von rund 194 Basispunkten. 

 

CA Immo: Hoher Gewinn und starke Bilanz

 

Die Bilanzstruktur hat sich in den ersten sechs Monaten weiter deutlich verbessert. Das Eigenkapital stieg um gleich 11 % auf 3,481 Mrd. Euro. Noch erfreulicher: Die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten sanken gleichzeitig um -6 % auf 2,66 Mrd. Euro, wodurch die Nettoverschuldung um -11 % auf 1,68 Mrd. Euro fiel. Für die Eigenkapitalquote bedeutet dies, dass sie sich um 340 Basispunkte seit Jahresende auf 49,3 % erhöht hat. Das ist sehr solide. 

 

 

Die Aktionärsstruktur hat sich durch das Starwood Gebot stark verändert. Starwood Capital besitzt nun 57 % der ausstehenden Aktien (und 60 % der Stimmen). CA Immo hält selbst 5 % der eigenen Aktien und die restlichen 38 % zählen zum Streubesitz. Starwood hat damit seine Position als Grossaktionär bei CA Immo zementiert.

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27.08.2021 - Mikey Fritz

 

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