ING, BNP Paribas, Unicredit – Commerzbank zwischen Übernahmegerüchten und weiteren Filialschließungen
Aufgrund hoher Energie- und Personalkosten sollen nun doch mehr Geschäftsstellen geschlossen werden
Die Commerzbank plant offenbar weitere Filialschließungen, um weiteren Schritt in Richtung nachhaltiger Profitabilität zu gehen. Aktie profitiert zuletzt von den Turnaround-Plänen und ersten Erfolgen.
Trotz des bereits enorm reduzierten Filialnetztes plant die Commerzbank (DE000CBK1001) offenbar weitere Filialschließungen. So soll der stationäre Vertrieb weiterhin moderat reduziert werden. Konkret geht es um eine Reduzierung von aktuell 450 auf nur noch 400 Geschäftsstellen. Diskutiert wird dieser Vorschlag spätestens beim jährlichen Strategietreffen am 28. September.
Durch diesen Schritt will die Bank den steigenden Energie- und Personalkosten entgegenwirken. Damit wird der Turnaround des Managements weiter vorangetrieben. In diesem Jahr lag der Fokus besonders auf den Auf- und Ausbau der digitalen Zugangswege und von zwölf dezentralen Beratungscentern.
Mit den weiteren Verkleinerungsplänen wird die Commerzbank innerhalb von nur vier Jahren das Filialnetz um 60 % reduzieren. So besaß das Institut noch vor der Corona-Pandemie über 1.000 Filialen in ganz Deutschland.
Im Umfeld der steigenden Leitzinsen zeigte sich die Commerzbank zuletzt durchaus stark. Durch die Erhöhung des Leitzins um weitere 0,75 Prozentpunkte aus 1,25 Prozent wird vor allem das Kreditgeschäft für die Banken lukrativer. So war der Vergleichsindex der Stoxx Europe 600 Banks in der vergangenen Woche des Öfteren unter den besten Sektoren zu finden.
Die Papiere der Commerzbank befinden sich nun auf den höchsten Stand seit Ende Juni und legten auch im heutigen Handel um 2,8 % auf 7,78 € zu. Dazu trägt auch bei, dass sich Konzernchef Knof in der letzten Woche positiv zeigte, in diesem Jahr einen Überschuss von 1 Milliarde zu erwirtschaften. Außerdem treiben die immer wiederkehrenden Übernahmegerüchte die Aktie an. So wird spekuliert, dass die niederländische ING (NL0011821202), die französische BNP Paribas (FR0000131104) oder die italienische Unicredit (IT0005239360) daran interessiert sind, die Beteiligung des Bundes an der Commerzbank zu erwerben.
12.09.2022 - Felix Eisenhauer
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