
Daimler sorgt mit chinesicher Beteiligung für Enttäuschung
Es hat nicht sollen sein
Daimler ist mit dem chinesischen Markt mittlerweile eng verbunden. Das zeigt sich nicht nur bei den Besitzverhältnissen, sondern auch bei den Aktivitäten des Stuttgarter Autobauers. Jener rief vor knapp einer Dekade ein Joint Venture mit BYD ins Leben mit dem Ziel, die Dominanz anderer Marken im Reich der Mitte zu brechen.
Gelungen ist Daimler (DE0007100000) dieses Kunststück mit der Marke Denza aber offensichtlich nicht und nun scheint der Konzern die Bemühungen in diese Richtung auch endgültig aufzugeben. Der Anteil am Gemeinschaftsunternehmen soll Medienberichten zufolge stark reduziert werden. Der Partner BYD wird dadurch künftig 90 Prozent halten, der Abschluss der entsprechenden Transaktion ist für Mitte März des kommenden Jahres vorgesehen.
Die Aktionäre reagierten auf die Nachricht wenig erfreut, ist China doch mit Abstand der wichtigste Markt für die Autobranche. Abschläge von 0,41 Prozent bei der Daimler-Aktie waren am Dienstag zwar nicht unbedingt ein Beinbruch. Inmitten eines sehr positiv gestimmten Markts reichte das aber aus, um das Papier an das Ende des Index zu befördern. Noch dazu entfernte der Kurs sich dadurch weiter von der 70-Euro-Marke. Per Handelsschluss standen noch 69,60 Euro auf dem Ticker.
Nun sollte das Ganze nicht überbewertet werden. Der Rückzug aus dem Joint Venture bedeutet nicht, dass Daimler in China nachlassen oder den dortigen Markt gar aufgeben wird. Erfolge sollen dort nun eben andere Marken bringen und das in Zukunft vor allem vollelektrisch. Wie hoch dabei die Erfolgsaussichten sind, darüber gehen die Meinungen auseinander. Klar ist aber, dass noch viel Arbeit vor dem Unternehmen liegt.
Daimler kann sich sehen lassen
Insgesamt kann die kleine Delle vom Dienstag nicht darüber hinwegtäuschen, dass Daimler sich im laufenden Jahr ganz hervorragend entwickelte. Kursgewinne von 46 Prozent seit Jahresbeginn sind eine Ansage. Nur die wenigsten Konkurrenten können bei steigenden Materialpreisen und Chipkrise hier mithalten, allenfalls Tesla konnte sich noch weiter in die Höhe bewegen. Es gibt daher auch noch längst keinen Grund zur Panik. Dass Daimler nun schon seit einigen Wochen etwas schwächelt, ist auch auf den Börsengang von Daimler Truck zurückzuführen. Nimmt man beide Papiere zusammen, ist weiterhin ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen.
29.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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