Dell will mit KI-PCs wieder für frisches Wachstum sorgen und setzt dafür auf eine Partnerschaft mit dem Chip-Giganten Nvidia

An der Börse kann die Dell-Aktie zulegen

 

Dell lud kürzlich zu seiner Technologiekonferenz ein und hatte dabei Kunden und Anlegern einiges zu verkünden. Grob zusammengefasst stellte der Konzern eine vollkommen neue Ära in Aussicht. KI-PCs sollen in Zukunft den Ton angeben und bisherige Computer mehr oder minder obsolet machen. Davon verspricht der Hersteller sich freilich wieder steigende Verkaufszahlen und mancher Anleger scheint von der Strategie überzeugt zu sein.

Aushelfen lässt sich Dell (US24703L2025) bei seinem weiteren Weg von niemand geringerem als Nvidia. Sogar Nvidia-Chef Jensen Huang gab sich die Ehre und sprach davon, die Datenzentren der Welt mit enormen Geldmengen zu modernisieren. Das kommt im ersten Schritt freilich vor allem dem Chiphersteller zugute. Dell verspricht sich aber einiges von einer Partnerschaft mit Nvidia und dem Software-Unternehmen SoftwareNow. In Angriff genommen werden sollen IT-Systeme, welche fabrikmäßig Künstliche Intelligenz generieren können, wie bei der „FAZ“ zu lesen ist.

Die Plattform soll perspektivisch den großen Industriekonzernen rund um den Globus verfügbar gemacht werden, welche damit effizienter und schneller als bisher fertigen könnten. Kombiniert wird die massenhafte Erhebung von Daten mit deren Verarbeitung. Am Ende kommen sogenannte Tokens heraus, mit denen spezielle KI-Systeme in allen nur erdenklichen Bereichen arbeiten können. Jensen Huang spricht von „KI-Fabriken“, in denen die KI selbständig und im industriellen Maßstab neue Intelligenz herstelle. Bezeichnet wird der Ansatz als nicht weniger als die nächste industrielle Revolution.

 

Dell setzt voll auf KI

 

Das Ganze mag im Moment noch etwas abstrakt klingen, könnte für die Zukunft der Industrie aber tatsächlich eine große Rolle spielen. Dass Dell sich an solchen Entwicklungen beteiligt, ist aus Anlegersicht durchaus spannend. Für den Moment sind aber an der Börse andere Entwicklungen greifbarer. Dazu gehört vor allem die Strategie für die nähere Zukunft, und auch dort setzt Dell voll und ganz auf das Thema KI.

Bis Ende des laufenden Jahres will Dell neue KI-basierte PCs auf den Markt bringen. Solche seien dann spätestens ab dem kommenden Jahr der Standard. Bisherige Ansätze sollen also quasi der Vergangenheit angehören. Natürlich erwartet sich Dell davon auch eine Steigerung der Absatzzahlen, welche der Sektor derzeit auch bitter nötig hat. Im letzten Jahr gingen die Absatzzahlen im Segment um etwa 13 Prozent zurück.

Erst kurz zuvor sprach auch Microsoft über die bunte KI-Zukunft und stellte weitere Funktionen für sein Betriebssystem Windows 11 vor. In Zukunft wird die KI dort den Anwender in so ziemlich jeder Lebenslage begleiten – die passende Hardware vorausgesetzt. Letztere wird in nicht weit entfernter Zukunft wohl auch Dell liefern. Ob damit bei den Anwendern tatsächlich neue Begeisterung geweckt werden kann, bleibt aber noch abzuwarten. Im Netz sind durchaus auch einige skeptische Stimmen zu vernehmen.

 

Starke Zeiten für die Dell-Aktie

 

Die Aktionäre wissen den Kurs von Dell aber zu schätzen und mit der ohnehin schon hervorragend notierenden Aktie ging es am Dienstag um weitere 1,2 Prozent bis auf 147,24 US-Dollar aufwärts. Seit Jahresbeginn haben die Kurse sich fast verdoppelt. Natürlich ist der Fokus auf KI mit dem einen oder anderen Risiko verbunden. Doch letztlich kann Dell es sich nicht erlauben, diesen Megatrend zu ignorieren und die Partnerschaften mit anderen großen Tech-Akteuren könnten sich auf lange Sicht noch auszahlen.

Unter den Endverbrauchern wird das Thema KI zum Teil noch eher skeptisch beäugt und solche Nutzer sind auch für Dell von Interesse. Doch in den großen Unternehmen ist der Kurs in eine KI-Zukunft längst gesetzt und die Erfahrung lehrt uns, dass auch die Masse an Einzelnutzern einem solchen Trend früher oder später folgen wird. Es ist nicht in Stein gemeißelt, dass Dell mit KI-PCs schon im nächsten Jahr fulminante Absatzsprünge verzeichnen können wird. Verzichten kann das Unternehmen auf solche Maschinen aber keinesfalls, weshalb Vorstöße in diese Richtung aus Anlegersicht letztlich zu begrüßen sind.

 

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22.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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