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Volkswagen und Daimler leiden, Varta kämpft, TUI Spitz auf Knopf

Der Handelstag - Bericht zum 19.08.2021

NTG24 - Volkswagen und Daimler leiden, Varta kämpft, TUI Spitz auf Knopf

 

Die deutschen Aktien litten heute unter einer Kombination einer stärker werdenden Corona-Welle, einem sich abzeichnenden Abflauen des chinesischen Wachstums und weiterwachsenden Sorgen über eine früher als erwartet kommende Abschwächung der expansiven US-Geldpolitik. Die Autoaktien Volkswagen und Daimler litten zudem unter anhaltenden Störungen bei der Bauteileversorgung und einem diese Sorgen verstärkenden Bericht des japanischen Autokonzerns Toyota. Dagegen konnte sich die Aktie von Varta nach dem letzten Kursrutsch weiter stabilisieren. Die TUI-Aktie litt dagegen sowohl unter der stärker werdenden Corona-Welle als auch unter einer Verkaufsempfehlung.

Was wird das beim DAX? Nach einem neuen Allzeithoch nach der seit Mitte Juni laufenden Konsolidierung schaffte der deutsche Leitindex auch noch einen Ausbruch über seine obere langfristige Aufwärtstrendlinie – sogar auf Wochencandle-Basis. Was bislang noch fehlte, war die Signifikanz des Ausbruchs. Nimmt man nicht die ,,3 % oder 3 Zeiteinheiten-Regel‘‘, wäre ein Ausbruch auf Monatsschlusskurs-Basis ein charttechnischer Ersatz. Der hat aber noch ein paar ,,nervöse‘‘ Tage Zeit.

 

 

Die charttechnische Lage ist also weiter ambivalent, zumal der DAX heute mit seinem Gap-down auch gleich noch unter dem Ausbruchsniveau eröffnete. Zum Schluss hatte er dann 200 Zähler auf 15.766 Punkte abgegeben. Die US-Märkte notieren nach schwachem Beginn inzwischen uneinheitlich.

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Werbebanner ISIN-WatchlistBei den deutschen Einzelwerten drückten heute vor allem die hoch gewichteten Autoaktien den Index. So verloren Volkswagen (DE0007664039) und Daimler (DE0007100000) deutlich. Die Aktie von VW gab 1,86 % auf 194,84 Euro ab und steckt nun charttechnisch etwas in der Klemme, nachdem bereits gestern der mögliche Boden bei 198,18 Euro, dem Tief vom 08.07.2021, unterschritten worden war. Nun droht ein Test der kleinen Unterstützung bei 188,62 Euro.

Auslöser des Abwärtsdrucks auf die Autotitel war eine Meldung der japanischen Wirtschaftszeitung ,,Nikkei‘‘, wonach Toyota die Produktion im kommenden Monat wegen Lieferengpässen bei Chips und anderen Komponenten um 40 % senken will. Ähnliche Effekte sind nun auch bei VW spürbar. Denn die Wolfsburger haben wegen Chipmangels Kurzarbeit für das Stammwerk in Wolfsburg beantragt.

Daimler litt noch stärker unter dieser Nachricht und gab bis Handelsschluss 3,05 % auf 69,62 Euro ab. Charttechnisch hat sich bei der Aktie bereits seit Anfang März 2021 eine gut erkennbare S-K-S-Umkehrformation gebildet, deren Nackenlinie bei 67,27 Euro liegt. Die deutlich gestiegenen Umsätze deuten zudem die Fragilität einer immer noch möglichen Stabilisierung an.

Diese versucht auch die Aktie von Varta (DE000A0TGJ55) nach dem Rutsch im Anschluss an die jüngsten Zahlen. Der Titel konnte heute in dem schwachen Gesamtmarkt 0,72 % auf 133,55 Euro zulegen und sich damit weiter über seiner mittelfristigen Aufwärtstrend-Linie halten. Ob auf aktuellem Niveau eine Bodenbildung glückt, ist derzeit völlig offen. Auf Stundencandle-Basis sind bislang keine signifikanten Symmetrien erkennbar.

Schwächer notierte dagegen heute auch die Aktie von TUI (DE000TUAG000). Sie gab 2,39 % auf 3,60 Euro ab und hielt sich mit einem Tagestief von 3,568 Euro nur noch knapp über der wichtigen Unterstützung bei 3,506 Euro, dem Tief vom 19.07.2021. Wie bereits mehrfach beschrieben, liegt unter diesem Niveau viel Abwärtspotenzial. Neben den steigenden Corona-Zahlen dürfte auch die Verkaufsempfehlung der Schweizer Großbank UBS und deren Kursziel von 170 Pence auf den Kurs gedrückt haben, nachdem die Aktie heute in London mit 306,9 Pence schloss.

 

Und was passierte sonst noch?

 

Der US-Dollar erstarkt im Zuge der stärker werdenden Taper-Debatte der US-Notenbank auch heute und gewinnt 0,19 % auf 1,1687 Dollar je Euro. Der Schweizer Franken legt ebenfalls leicht um 0,07 % auf 1,0726 Franken zu. Die Edelmetalle sind durchweg im Minus, ebenso der Ölpreis und die langen öffentlichen Renditen in den USA und Deutschland. Bitcoin kann dagegen zulegen.

 

19.08.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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