als .pdf Datei herunterladen

Der Ölpreis steht an einer Beschleunigungsschwelle – Shell mit Rückenwind

Der Ölpreis steht unter hohem sanktionsgetriebenen Aufwärtsdruck

NTG24 - Der Ölpreis steht an einer Beschleunigungsschwelle – Shell mit Rückenwind

 

Die politischen Sanktionen des Westens haben am Ölmarkt ein Angebotsdefizit geschaffen, welches mit zunehmender Umsetzung der Sanktionen einen Aufwärtsdruck auf den Ölpreis und seine Substitute generiert. Die OPEC scheint derzeit wenig willens oder in der Lage, eine notwendige Angebotsausweitung umzusetzen. Der Ölpreis sendet nun charttechnische Signale, die auf einen Ausbruch des Ölpreises über seine nächste bedeutende Widerstandsmarke hindeuten. Für WTI-Öl ist dabei das Allzeithoch vom Jahr 2008 der nächste mittelfristige Stopp. Einer der Profiteure dieses Entwicklungsszenarios sind Ölunternehmen wie Shell.

Die jüngsten Äußerungen der OPEC zu den eigenen Möglichkeiten, angesichts der rekordhohen Ölpreise die Produktion zu erhöhen und damit den Aufwärtsdruck zu lindern, lassen aufhorchen.

Begrenzte Raffinerie-Kapazitäten würden eine kurzfristige Erhöhung unrealistisch machen. Anfang Mai hatte das Ölkartell mitgeteilt, dass die Ölfördermenge nur leicht erhöht werden soll. Im Juni sollen 432.000 Barrel pro Tag zusätzlich gefördert werden. Man verwies auf die Pandemie in China. Die Botschaft war klar: Die von Russland und Saudi-Arabien dominierte OPEC wird die Lieferausfälle von russischem Öl kaum kompensieren.

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusNun ruhen die Hoffnungen unter anderem darauf, dass die USA die Sanktionen gegen Venezuela lockern könnten und die Wiederaufnahme der Kooperation von westlichen Ölfirmen mit der staatlichen venezolanischen Ölgesellschaft PDVSA erlauben könnten. Aber auch dies dürfte kurzfristig kaum Auswirkungen auf die reale Angebotsmenge auf dem Weltmarkt haben. Diese explosive Marktlage spiegeln auch die langfristigen Kurs-Charts des Brent-Ölpreises und des US-Ölpreises WTI in Chart 1 und 2.

In der Rückschau zeigt sich zunächst, dass der Preisanstieg von Öl vom Markt insgesamt richtig abgeschätzt wurde, denn die Korrekturen blieben seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 insgesamt sehr milde. Damit deutet vieles darauf hin, dass es sich bei dem Absturz des Ölpreises vor 2 Jahren um eine Übertreibung gehandelt hat, was das geglättete Ausgangsniveau des danach folgenden Preisanstieges erhöht.

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine und den sich anschließenden Sanktionen des Westens gegen Russland hat der Ölpreis auf beiden Seiten des Atlantiks an seiner wichtigen Widerstandsmarke im Bereich von 112,50 Dollar bei Brent-Öl und 114,14 Dollar bei WTI-Öl gekratzt, sie aber auf Monatsschlusskurs-Basis noch nicht überwunden. Die extrem hohen Umsätze bei Brent-Öl im März 2020 zeigen, wie stark der Schock auf den ,,Real Case‘‘ – Schätzungen der Marktteilnehmer war. Zwar kam es nach dem Markieren eines neuen 14-Jahres-Hochs bei 131,06 Dollar zu einer scharfen Korrektur. Allerdings hielt diese nicht lange an. Seither hat der Ölpreis einen Boden gebildet und wartet auf den nächsten Kursimpuls.

 

Brent-Öl auf TradingView

Anzeige:

Banner TradingView

 

Der US-Ölpreis hat es dabei bis zur Auslösung von neuem starken Aufwärts-Momentum aus charttechnischer Perspektive leichter. Denn ein Sprung über die erwähnte Widerstandszone würde die Chancen auf einen schnellen Anstieg in Richtung des Allzeithochs bei 147,27 Dollar enorm erhöhen.

 

WTI-Öl auf TradingView

 

Zu den Unternehmen, welche von einem weiteren Anstieg des Ölpreises profitieren, gehört der britische Ölriese Shell (GB00BP6MXD84).

 

Und was ist das Fazit?

 

Die jüngsten Äußerungen der OPEC-Staaten deuten darauf hin, dass diese die Bedarfslücke Europas im Zuge westlicher Sanktionen gegen russisches Öl und Gas füllen werden. Damit steigen die Marktspannungen mit jedem Tag, in dem die EU ohne Alternative die Sanktionen umsetzt.

Sollte dies im Juni bzw. Juli 2022 politisch umgesetzt werden, könnte dies der Auslöser für einen schnellen Anstieg des Ölpreises in Richtung seines Allzeithochs sein. Einer der Profiteure in diesem Szenario wären Ölförderunternehmen wie Shell.

 

18.05.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)