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Deutz scheint einigermaßen entspannt auf US-Zölle zu blicken und will diese im Fall der Fälle einfach an seine Kunden weiterreichen

In Europa will Deutz derweil im Rüstungssektor wachsen

NTG24 - Deutz scheint einigermaßen entspannt auf US-Zölle zu blicken und will diese im Fall der Fälle einfach an seine Kunden weiterreichen

 

Mit einem Rückzieher und einer 90-tägigen Aufschiebung für seine brutalen Zölle sorgte US-Präsident Donald Trump gestern noch für gute Laune an den Aktienmärkten. Doch aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben und so werden sich Unternehmen wie Deutz weiterhin Gedanken darüber machen müssen, wie die Einfuhrzölle das eigene Geschäft beeinflussen. Genau dazu äußerte sich nun Vorstandschef Sebastian Schulte am Dienstagabend in München.

Zitiert wird der Chef von Deutz (DE0006305006) beim „Handelsblatt“ mit den Worten, dass die unmittelbaren Effekte der Zölle schlicht an die US-Kunden weitergereicht würden. Dass sich daraus nennenswerte Auswirkungen auf Absatzzahlen ergeben würden, daran glaubt der Motorenhersteller nicht. Denn die einzigen Alternativen seien Produkte aus Japan oder Großbritannien, welche ebenfalls von den Zöllen betroffen sind. Diesen Ausführungen zufolge entsteht für Deutz also kein Wettbewerbsnachteil. Für den Einsatz von lokalen US-Herstellern wären hingegen wohl umfangreiche Neudesigns von Bau- und Landmaschinen erforderlich.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinDen Wunsch von Donald Trump, die Fertigung in die USA zu verlagern, möchte Deutz nicht erfüllen. Das lohne sich aufgrund der geringen Stückzahlen schlicht nicht. Jährlich baut der Konzern etwa 160.000 Motoren, davon gehen rund 30.000 Stück über den Atlantik in die USA. Es bräuchte wohl etwas mehr, um eine lokale Produktion rechtfertigen zu können. Doch mit den angedrohten Zöllen ergeben sich mehr Szenarien für einen Rückgang denn eine Zunahme auf der Nachfrageseite.

 

 

 

Deutz: Fokus auf Europa?

 

Mittel- und langfristig rechnet Deutz durchaus damit, dass das eigene Geschäft durch die US-Zölle eingetrübt werden könnte. Für den Moment spricht man aber auch von Vorzieheffekten, da Kunden aus den USA in Erwartung an die Zölle noch viel einkaufen könnten. Solche Effekte waren und sind bereits in anderen Produktkategorien zu beobachten. Aus New York gibt es beispielsweise Berichte darüber, dass mehr Kunden als gewöhnlich sich mit iPhones in den Stores von Apple eindecken.

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Sollte die Erwartung von Deutz sich erfüllen, bliebe also noch genügen Zeit, um andere Wachstumsbereiche zu erschließen. Solche hat das Unternehmen auch bereits ins Auge gefasst. In Europa will man von massiv steigenden Militärausgaben profitieren und bewirbt sich nun auch für größere Ausschreibungen. Die eigenen Motoren seien grundsätzlich für militärische Zwecke geeignet. Verwendung finden könnten sie unter anderem in Transportpanzern und Radfahrzeugen.

Deutz scheint mit einem Plan in Richtung Zukunft zu gehen, was den eigenen Anlegern durchaus Selbstbewusstsein verleiht. Den jüngsten Verwerfungen an den Märkten konnte die Aktie sich zwar nicht vollständig entziehen und am Mittwoch ging es um weitere 1,7 Prozent auf 5,88 Euro zurück. Dort angekommen bleibt Deutz aber im Aufwärtstrend und am Donnerstag könnte es aufgrund der Zollpause eine kräftige Erholung zu sehen geben. Damit deutet im Chart alles auf einen lebendigen Aufwärtstrend hin, der seit Jahresbeginn für Kursgewinne von 43,5 Prozent sorgte.

 

Chancen und Risiken

 

Einfach ignorieren können und sollten Anleger die US-Zölle nicht, wenn es um die Aktie von Deutz geht. Die genauen Auswirkungen lassen sich bisher nicht abschätzen und der Hochlauf im Rüstungssegment verläuft eher schleppend. Für das laufende Jahr peilt Deutz hier einen Umsatz von 50 Millionen Euro an. Das geht bei den insgesamt 2,1 bis 2,3 Milliarden Euro an geplanten Umsätzen weitgehend unter.

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Werbebanner DegussaTrotz einer kleinen Verschnaufpause bleiben die Zeiten also herausfordernd und so mancher mögliche Wachstumstreiber wurde in den letzten Wochen bereits eingepreist. Gut möglich also, dass die Deutz-Aktie sich zunächst auf höherem Niveau einen Boden suchen wird. Klare Anzeichen für die nächste Rallye sind hingegen eher nicht zu finden und so drängt sich aktuell auch nicht zwingend ein Einstieg auf. Der Trend bleibt positiv, wird durch die zunehmende Unsicherheit an den Märkten aber doch merklich ausgebremst.

 

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10.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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