Neue Fantasien bei Deutz, Steyr Motors auf Bodensuche, Rheinmetall bleibt auf Expansionskurs und Renk gerät nicht in Verlegenheit

Trotz Korrekturen legt der Rüstungs-Sektor eine historisch gute Woche aufs Parkett

 

Rüstung und Verteidigung waren fraglos die Top-Themen an den Märkten in der ausgelaufenen Handelswoche. Begünstigt durch die Zustimmung für quasi unbegrenzte Schulden in diesem Bereich in den Deutschland und die Flucht vieler Marktakteure nach Europa legten Rüstungs-Aktien eine fulminante Rallye hin. Mancher Titel performte dabei besser als Nvidia zu seinen besten Zeiten. Vor dem Wochenende ebbte das Ganze etwas ab, doch das Fazit bleibt mehr als beeindruckend.

Noch einmal richtig aufgedreht hat am Freitag die Aktie von Deutz (DE0006305006), angetrieben durch sehr zuversichtliche Analysten. Zuvor sorgten solide Quartalszahlen noch eher für Ernüchterung. Die Prognosen der Experten konnten weitgehend erfüllt werden, mehr aber auch nicht. Warburg Research sprach dennoch mit 7,60 Euro ein sehr optimistisches Kursziel aus.

Hauck & Aufhäuser ging dann nochmal zwei Schritte weiter und lobt nun elf statt zuvor 7,30 Euro als Kursziel aus. Verglichen mit dem Schlusskurs vom Donnerstag ergab sich damit ein Aufwärtspotenzial von fast 80 Prozent. Das ließen sich viele Anleger nicht zweimal sagen und die Deutz-Aktie schoss um nicht ganz 20 Prozent bis auf 7,40 Euro in die Höhe. Auf Wochensicht konnte damit ein Plus von 33,4 Prozent verzeichnet werden und die scharfe Korrektur der vorherigen Tage wurde weitgehend ausgeglichen.

 

 

 

Steyr Motors: Eingependelt?

 

Noch sehr viel turbulenter ging es bei der Aktie von Steyr Motors (AT0000A3FW25) zu, die zu Wochenbeginn sämtliche Hemmungen fallen ließ und bis auf knapp 400 Euro in die Höhe schoss. Schnell sprach sich an den Märkten herum, dass ein solcher Anstieg trotz Rüstungs-Boom und neuer Schulden aus fundamentaler Sicht nicht ansatzweise zu rechtfertigen ist. So kam es schnell zur überfälligen Korrektur und zum Wochenende standen noch 68,50 Euro auf dem Ticker.

Trotz der heftigen Korrektur blickt die Steyr Motors-Aktie auf ein Plus von rund 60 Prozent in nur einer Woche und im Monatsvergleich ging es sogar um 275 Prozent in Richtung Norden. Beschweren könnten die Anteilseigner sich da wohl kaum. Die große Frage lautet nun, ob der Titel mittlerweile einen halbwegs fairen Wert erreicht haben könnte. Mit letzter Gewissheit lässt sich das aber kaum sagen.

 

Rheinmetall will weiterwachsen

 

Rheinmetall (DE0007030009) bewegte sich ebenfalls dezent weg von seinen Kursrekorden, erreichte mit 1.305 Euro aber noch immer ein mehr als ansehnliches Kursniveau mit Aufschlägen von 116 Prozent seit Jahresbeginn. Während die Anleger vorsichtiger werden, will der Rüstungskonzern weiterwachsen. Gemunkelt wird derzeit bei „Bloomberg“ über eine mögliche Übernahme der Verteidigungssparte von Iveco durch ein Joint Venture aus Rheinmetall und Leonardo.

An Details mangelt es noch etwas und eine offizielle Bestätigung blieb noch aus. Dennoch wird nochmal etwas deutlicher, dass Rheinmetall in Erwartung an eine Auftragsflut in den kommenden Jahren die Expansion kräftig vorantreibt. Konzernchef Armin Papperger machte schon vor einigen Tagen klar, dass im Falle einer positiven Entscheidung für höhere Verteidigungsausgaben die bisherigen Anstrengungen wohl nochmal massiv erhöht werden müssten.

 

Renk reiht sich ein

 

Etwas ruhiger ging es vor dem Wochenende bei Renk (DE000RENK730) zu. Der Panzergetriebe-Hersteller lieferte keine kursrelevanten Neuigkeiten, was die Anleger aber nicht daran hinderte, die Aktie ebenfalls in luftige Höhen zu befördern. 41,26 Euro konnten zu Handelsschluss am Freitag bewundert werden. Das sind immerhin 15 Prozent mehr als vor einer Woche und das Plus seit Jahresbeginn beläuft sich auf etwa 120 Prozent.

Die Renk-Aktie scheint sich etwas weniger spektakulär als manch anderes Papier aus der Branche zu verhalten. Eben deshalb punktet sie aber vielleicht auch mit einer besseren Berechenbarkeit und tendenziell geringerer Risiken für massive Korrekturen. Dass die Dienste des Unternehmens in den kommenden Jahren schwer gefragt sein dürften, steht wohl außer Frage. Nun geht es an der Börse um die Evaluation darüber, wie viel davon in den Kurs schon heute eingepreist ist.

 

Die neuen Börsen-Stars

 

Es gibt an der Börse eigentlich immer irgendeine Branche, welche besonders im Vordergrund steht und mit enorm hohen Kursgewinnen auffällt. Da kann gut und gerne von einem Hype gesprochen werden. Momentan sieht es schwer danach aus, als würde der KI-Hype zu seinem Ende finden und von europäischen Rüstungstiteln abgelöst werden. Das kann sich zwar auch schnell wieder ändern und die wohl wichtigste Neuigkeit wurde an den Märkten bereits verdaut. Die Aufmerksamkeit wird aber dennoch aller Voraussicht nach noch ein Weilchen länger auf Rheinmetall und Konsorten liegen.

 

Deutz AG-Aktie: Kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten Deutz AG-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Deutz AG-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Empfehlungen zu Deutz AG - hier weiterlesen...

 

22.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen

---

---

Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur

 

---

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)