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Plug Power auf gefährlichen Wegen, bei Valneva wird die Zeit knapp, Netflix im Panikmodus und SAP enttäuscht mit Zahlen

Es gibt kein Entrinnen

NTG24 - Plug Power auf gefährlichen Wegen, bei Valneva wird die Zeit knapp, Netflix im Panikmodus und SAP enttäuscht mit Zahlen

 

Eigentlich war schon seit Längerem abzusehen, dass die US-Notenbank Fed beim Thema Zinsen in Zukunft aufs Tempo drücken wird. Dennoch geriet das Thema an den Börsen eine Weile lang in den Hintergrund, nur um in dieser Woche wieder voll durchzuschlagen und auf die Laune der Börsianer zu schlagen. Zu spüren war das quer durch alle Branchen.

Mit am meisten zu leiden unter der wiedergekehrten Zinsangst hatte aber zweifellos Plug Power (US72919P2020). Da es rund um den Wasserstoffkonzern keine anderen schlechten Neuigkeiten gab, ist davon auszugehen, dass Abschläge von fast 20 Prozent allein durch Aussagen der Fed zustande kamen. Die stellte in Aussicht, den Zins schon im Mai womöglich um gleich 0,5 Prozent anzuheben, um der hohen Inflation Herr zu werden.

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Werbebanner EMH PM TradeAuch wenn sich dadurch erst einmal keine direkte Gefahr für Plug Power ergibt, so sind spekulative Aktien in Zeiten steigender Zinsen schlicht wenig gefragt. Noch dazu schien nach ansehnlichen Kursgewinnen genau jetzt der optimale Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen gekommen zu sein. Jene beförderten die Plug Power-Aktie letztlich bis auf 20,96 Euro zum Wochenende zurück. Geht es in der neuen Woche in diesem Stil weiter, könnte schon sehr schnell ein Test der nicht allzu großen Unterstützung bei 20 Euro anstehen.

 

Wird das noch was?

 

Bei Valneva (FR0004056851) machen die Aktionäre sich um Zinsen zwar eher weniger Gedanken. Auch hier waren aber zuletzt vor allem rote Vorzeichen zu bewundern. Allein am Freitag ging es um 1,7 Prozent abwärts, auf Wochensicht sind Abschläge von 8,75 Prozent zu beklagen. Ein spontaner Höhenflug nach der Zulassung für den Corona-Totimpfstoff der Franzosen ist damit schon wieder vollständig verpufft.

Das liegt vor allem daran, dass es bei der EMA keine Fortschritte mehr zu geben scheint. Eigentlich stellte Valneva in Aussicht, dass es eine Zulassung in der EU noch im April geben könne, wobei auch damit der ursprünglich anvisierte Termin im ersten Quartal bereits verpasst wurde. Nun hat der April nicht mehr allzu viele Tage und mit jedem weiteren ereignislosen Tag steigt die Sorge, dass es zu einer weiteren Verspätung kommen könne. Fraglos hat Valneva selbst es nicht in der Hand, wann die EMA eine Zulassung ausspricht oder nicht ausspricht. Das macht die Sorgen der Anleger aber nicht kleiner.

 

Netflix setzt den Rotstift an

 

Eines der am heißesten diskutieren Themen in dieser Woche dürfte die Aktie von Netflix (US64110L1061) gewesen sein. Bekanntlich enttäuschte das Streaming-Urgestein mit seinen letzten Zahlen nicht nur, sondern versetzte die eigenen Anteilseigner in eine Schockstarre, wie es sie zuvor noch nie zu sehen gab. Der Grund dafür waren sinkende Nutzerzahlen und die Aussicht darauf, dass der Abo-Schwund im laufenden Quartal noch einmal an Tempo zunehmen könnte.

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Das scheint das Unternehmen ein wenig in die Verzweiflung zu treiben. Zumindest wirken einige Entscheidungen der letzten Tage fast schon wie ein Schnellschuss. Medienberichten zufolge stellte Netflix gleich mehrere in Produktion befindliche Serien ersatzlos ein, mutmaßlich um die Kosten etwas in den Griff zu bekommen. Es ist allerdings fraglich, ob weniger Inhalte den Anreiz für die Nutzerschaft zum Abschließen eines Abos erhöhen wird. Bisher sind zwar lediglich einige Nischen-Serien aus dem Animationsgenre betroffen. Das könnte aber ausreichen, um einen veritablen Shitstorm heraufzubeschwören. Nach Kursverlusten von rund 40 Prozent ist bei der Netflix-Aktie so oder so Vorsicht angesagt.

 

Ist es das wert?

 

Auch SAP (DE0007164600) hatte kürzlich frische Zahlen im Gepäck, die nicht unbedingt als katastrophal anzusehen sind. Der massive Ausbau im Cloud-Geschäft treibt das Wachstum voran und die Umsätze konnten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich anziehen. Das scheint aber seinen Preis zu haben, denn bei den Gewinnen ist hingegen ein schwerer Einbruch um 41 Prozent festzustellen gewesen. Das lässt sich mit Kosten aufgrund des Weggangs aus Russland allein nicht begründen.

Der Software-Riese muss damit erst noch unter Beweis stellen, ob der Kurswechsel der letzten Jahre sich auch wirtschaftlich lohnen wird. Die Anteilseigner zeigten sich am Freitag eher skeptisch und ließen die SAP-Aktie um zwei Prozent auf 97,57 Euro sinken. Den Kampf um die 100-Euro-Linie hat das Papier damit erst einmal wieder verloren.

 

Und täglich grüßt das Murmeltier

 

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Werbebanner ISIN-Watchlist Trotz der einen oder anderen faustdicken Überraschungen waren es in den letzten Tagen doch wieder die immergleichen Themen, welche die Börsen in diesem Jahr zu bewegen scheinen. An Ukraine-Krise, Zinsängsten und gestörten Lieferketten führt kein Weg vorbei. Es scheint sich lediglich zu ändern, wie stark diese Faktoren an den Börsen gewertet werden. Auch in naher Zukunft dürften diese Themen den Ton angeben, was für die Anleger bedeutet, dass weiterhin mit einer hohen Volatilität zu rechnen ist. Immerhin wird es so auf keinen Fall langweilig.

 

23.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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  • - 25.04.2022 13:06:37 Uhr


 

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