Disney: Konsolidierung im Streaming-Geschäft
Disney bekommt wieder Oberwasser - Konsolidierung im Streaming-Geschäft im Mittelpunkt
Der Kampf um die Streaming-Plattformen ist voll entbrandet. Und Disney steht aktuell im Mittelpunkt der Kontroversen. CEO Bob Chapek, der den Unterhaltungskonzern sehr gut durch die Pandemie geführt hatte, kam in den vergangenen Monaten stark unter Druck vonseiten der Politik und aktivistischer Investoren. Chapek geriet in die Defensive, beginnt aber nun wieder sich nach vorne zu kämpfen.
Dan Loeb vom Hedgefonds Third Point konnte Chapek vorerst ruhigstellen. Der aktivistische Investor hatte Disney (US2546871060) vor dem Hintergrund des stark gefallenen Aktienkurses öffentlich aufgefordert, die Sport-Plattform ESPN auszugliedern und zu verkaufen. Keine Forderung, die dem Disney Konzern dient, denn ESPN ist eine Perle. Sicherlich unterbewertet im aktuellen Szenario, aber ein Verkauf würde den Disney Aktionären im Zweifel den Zugang zu dem langfristigen Potenzial des Sportsenders verbauen.
Der Vorstoss von Loeb blieb nicht ohne Folgen. Wie Chapek in einem Interview berichtete, kann sich die Disney Zentrale inzwischen kaum noch vor Kaufangeboten für ESPN retten. Doch Chapek stellte noch einmal klar, dass die Zukunft von ESPN im Disney Konzern liegt und man einen Plan umsetzt, um die Sport-Plattform wieder auf den alten Wachstumskurs zurückzubekommen. In diesen Plan scheint man auch Loeb eingeweiht zu haben, der jüngst seine öffentliche Kritik zurückführte und die ESPN Strategie von Chapek zu unterstützen begann.
Konsolidierung im Streaming-Geschäft
Die andere offene Baustelle im Streaming-Geschäft ist die Hulu-Beteiligung von Comcast (US20030N1019). Die beiden Gesellschaften hatten 2019 einen Deal beschlossen, wonach Comcast sich dazu verpflichtete, seine 33%ige Beteiligung an Hulu für eine Bewertung des gesamten Unternehmens von mindestens 27,5 Mrd. US-Dollar an Disney ab Januar 2024 zu verkaufen. Der Deal wurde zu einer Zeit abgeschlossen, als Streaming-Plattformen an der Börse noch sehr hoch im Kurs standen. Das hat sich bekanntlich inzwischen geändert, weswegen beide Gesellschaften regelmässig über den Deal verhandeln.
Disney drängt auf einen vorzeitigen Verkauf zu einer aktuellen Bewertung. Comcast, eine der grössten Kabelgesellschaften in den USA, lehnt diese Avancen aber strikt ab. Man machte deutlich, dass man an der hohen Bewertung der Hulu-Beteiligung festhalten wird. Erst am Mittwoch machte Comcast-Chef Brian Roberts auf der Goldman Sachs Communacopia + Technology Konferenz noch einmal deutlich, dass Hulu ein grosser Erfolg sei und man an den ursprünglichen Rahmenbedingungen des Deals festhalten wolle.
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16.09.2022 - Mikey Fritz
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