DirecTV und Disney finden keine Einigung und Millionen von Nutzern verlieren dadurch augenblicklich Zugang zu etlichen Inhalten
Disney pocht auf eine angemessene Honorierung
Wie das „Handelsblatt“ am Montag berichtete, konnten sich der Mediengigant Disney und der US-Satelliten-TV-Anbieter DirecTV nicht auf einen neuen Distributionsvertrag einigen. Das hat spürbare Folgen auf die Nutzer, und zwar mit sofortiger Wirkung. Seit Sonntag ist der Zugriff auf Inhalte von Disney nicht mehr möglich.
Der Zeitpunkt dafür hätte kaum schlechter gewählt sein können, zählt doch beispielsweise der Sender ABC zum Portfolio von Disney (US2546871060), wo in der nächsten Woche die erste TV-Debatte zwischen den Präsidentschaftsanwärtern Kamala Harris und Donald Trump gezeigt werden soll. Ferner verlieren DirecTV-Kunden Zugriff auf den Sportsender ESPN, und dies nur kurz vor de Start der NFL-Saison am kommenden Donnerstag.
Den schwarzen Peter rund um die gescheiterten Verhandlungen schieben die beiden Unternehmen sich gegenseitig zu. DirecTV hätte sich kleinere, kostengünstige Pakete gewünscht. Disney hingegen beharrt darauf, dass die eigenen Inhalte angemessen honoriert werden sollen. Ob die Trennung auf Dauer erfolgt oder im Nachgang noch eine Einigung erzielt werden könnte, ist nicht überliefert.
Für Disney dürfte das Ganze verschmerzbar sein und der Konzern wird sich wahrscheinlich umso mehr darum bemühen, die rund elf Millionen betroffenen Nutzer zu den eigenen Angeboten zu lenken. Ohnehin arbeitet der Micky-Maus-Konzern seit Jahren immer intensiver daran, neue Nutzer für Angebote wie Disney+ zu finden.
Disney: Keine Aufregung an der Börse
Die Anleger scheinen das Geschehen eher entspannt zu beobachten. Aufgrund eines Feiertags blieb die Wall Street am Montag geschlossen; hierzulande bewegte die Disney-Aktie sich kaum vom Fleck und verabschiedete sich mit 80,99 Euro aus dem Handel. Auf Jahressicht ging es um rund sieben Prozent aufwärts, doch die gute Stimmung aus dem ersten Halbjahr ist längst versiegt, obschon es durchaus noch Zeichen der Besserung zu erkennen gibt.
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03.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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