Die Probleme bei E.ON verschwinden nicht auf magische Weise, doch die Anleger werden wieder zuversichtlicher
Das macht Hoffnung
Die Zahlen von E.ON im ersten Halbjahr fielen nicht unbedingt sensationell aus. Immerhin gelang es dem Versorger aber, die Erwartungen der Analysten zu übertreffen und weiterhin einen ordentlichen Gewinn zu erzielen. Das stimmt vor allem die Analysten optimistisch, gerade mit Blick auf das angelaufene zweite Halbjahr.
Die meisten Beobachter blicken bei E.ON (DE000ENAG999) frohen Mutes auf die kommenden Monate. Unter anderem dürfte die jüngst beschlossene Gasumlage wieder für höhere Einnahmen sorgen. Die anhaltend hohen Strompreise sorgen zusätzlich für die Erwartungshaltung, dass die bereits angelaufene Erholung bei der Aktie des Unternehmens sich weiter fortsetzen wird.
Mit einem Plus von 16,87 Prozent auf Monatssicht konnte die E.ON-Aktie sich bis auf 9,41 Euro am Wochenende verbessern und damit die Verluste seit Jahresbeginn auf 23,5 Prozent begrenzen. Der Aufwärtstrend hält sich nun schon seit mehr als vier Wochen und mittlerweile spricht auch charttechnisch einiges für die Aktie des Energiekonzerns.
Dennoch gibt es auch warnende Stimmen und insgesamt wird die Aktie des Konkurrenten RWE (DE0007037129) als aussichtsreichere Position angesehen. Vielleicht versteckt sich aber gerade hier auch eine Chance für die E.ON-Aktie. Denn während bei RWE bereits gute Entwicklungen zu weiten Teilen eingepreist sind, hält sich die Vorfreude bei E.ON noch in engen Grenzen und gestiegene Kosten wird der Konzern erst in diesem Halbjahr zu größeren Teilen an die Kundschaft weitergeben können.
Es ist und bleibt eine Wette
Auch die Aussichten des Managements stimmen grundsätzlich positiv und charttechnisch könnten die Bullen mit einer Rückkehr in die Zweistelligkeit wieder größere Ausrufezeichen setzen. Das klingt alles schön und gut, dennoch bleibt die E.ON-Aktie letztlich eine Wette mit ungewissem Ausgang. Wie schnell es gerade im Energiesektor zu unangenehmen Überraschungen kommen kann, dürften die letzten Monate zur Genüge unter Beweis gestellt haben. Ob es sich lohnt, die hohen Risiken einzugehen, kann letztlich nur jeder für sich selbst entscheiden.
15.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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