BioNTech-Booster nun auch für Kinder, Steinhoff strebt weiter aufwärts, Tesla im Glück und Novavax setzt seine Talfahrt fort.
Das kann sich sehen lassen
Insgesamt startete die Börse recht positiv in das neue Jahr, der DAX konnte sich am Montag sogar wieder knapp über die Marke von 16.000 Punkten schwingen. Dabei setzt sich ein Trend fort, der bereits in der vergangenen Woche zu beobachten war. Die Pandemie und speziell Omikron scheinen etwas in den Hintergrund zu treten und es herrschen zarte Anflüge von Aufbruchstimmung.
Für BioNTech (US09075V1026) geht das mit leichten Verlusten einher, da die Erwartungen für die nächsten Monate sich doch eher in Grenzen halten. Da hilft es auch nicht, dass die FDA gestern ihre Zulassungsempfehlungen überarbeitet hat und das Vakzin der Mainzer künftig auch für Booster-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen befürwortet.
Zu groß sind die Sorgen, dass der Impfdruck in naher Zukunft nachlassen könnte, da Omikron sich zwar als sehr infektiös erweist, es sich aber mehr und mehr abzeichnet, dass die Verläufe in erster Linie mild verlaufen. Die große Hoffnung ist nun, dass die Variante den Übergang in die Endemie ermöglicht. Das könnte Massenimpfungen obsolet werden lassen. Auch wenn wir hier explizit nur im Konjunktiv reden, wertete BioNTech am Montag um weitere 0,8 Prozent ab.
Steinhoff macht den nächsten Schritt
Sehr viel besser sah es da schon für Steinhoff (NL0011375019) aus, wo die Aktienkurse gestern um gleich sechs Prozent in die Höhe schossen. Damit setzt sich die sehr ansehnliche Aufwärtsbewegung aus der vergangenen Woche fort und das mit einem beeindruckenden Tempo. Einen kleinen Rückschlag haben die Käufer schon wieder zu weiten Teilen verdaut.
Neues gab es nicht zu hören und so ist es weiterhin die Freude über den erreichten Vergleich mit den Gläubigern, welche den Aufwärtstrend bestimmt. Die Aktionäre blicken derzeit mit viel Hoffnung und Vorfreude in die Zukunft, nachdem Steinhoff eine mögliche Liquidation wohl endgültig verhindern konnte und sich nun in den kommenden Jahren auf die eigene Rehabilitation konzentrieren kann. Zwar ist noch längst nicht alles im grünen Bereich, es sah aber schon lange nicht mehr so gut aus wie jetzt.
Tesla hebt mal wieder ab
Noch größere Kursgewinne gab es bei Tesla (US88160R1014) zu sehen, wo die Kurse gleich um 8,5 Prozent abhoben. Die Anteilseigner reagierten am Montag auf Meldungen vom Wochenende über neue Absatzrekorde im vierten Quartal des vergangenen Jahres. Die Zweifler wurden damit mal wieder eines Besseren belehrt.
In Zeiten von knappen Rohstoffen und noch knapperen Chips ist ein solcher Erfolg alles andere als selbstverständlich, die Euphorie an den Märkten ist daher nachvollziehbar. Mit den Aufschlägen am Montag konnte die Tesla-Aktie sich wieder über die Marke von 1.000 Euro schwingen und bei 1.031,80 Euro abschließen. Das ist eine weitere Bestätigung für den langfristigen Aufwärtstrend, der eine solche nicht einmal unbedingt gebraucht hätte.
Katerstimmung bei Novavax
Zu den Verlieren im Handel am ersten Börsentag des neuen Jahres zählten die Anteile von Novavax (US6700024010). Die bewegten sich um 4,7 Prozent in Richtung Süden, nachdem es schon zuvor alles andere als gut aussah für den Titel. Innerhalb von zwei Wochen hat der seinen Wert um gut ein Drittel verringert.
Zwar erhielt das Unternehmen im Dezember eine Zulassung für seinen Corona-Impfstoff, der ohne mRNA daherkommt. Neuerliche Empfehlungen der WHO lassen aber daran zweifeln, ob die Nachfrage in der Bevölkerung groß ausfallen wird. Die Organisation bewertete Impfserien mit mRNA-Impfstoffen in so ziemlich allen erdenklichen Szenarien als wirksamer als Impfungen mit Novavax. Darüber berichtete unter anderem „apotheke-adhoc.de“. Noch dazu wird Schwangeren von dem Novavax-Vakzin derzeit noch abgeraten und es gibt Diskussionen um bestimmte Adjuvantien, die im Impfstoff Verwendung finden. All das sorgt eher nicht dafür, dass die Börsianer in spontane Kauflaune verfallen.
So darf es weitergehen
Natürlich gibt es nie nur Sieger an den Märkten, doch generell dürften die meisten Anleger mit den Entwicklungen am Montag sehr zufrieden sein. Sollte 2022 über das gesamte Jahr so weitergehen wie am ersten Handelstag, blicken wir einem sehr erfreulichen Börsenjahr entgegen, das abseits weniger Ausnahmen die meisten Branchen mit hohen Kursgewinnen verwöhnen dürfte.
Allerdings ist davon auszugehen, dass es noch die eine oder andere Überraschung geben wird, welche die Karten noch einmal komplett neu mischen wird. Genügend Möglichkeiten dazu sind fraglos vorhanden, sei es mit Blick auf die Energiepreise, die Inflation, potenziell steigende Zinsen, die Ukraine-Krise und so viele andere Themen, die noch mit Fragezeichen versehen sind. Für den Moment dürfen die Aktionäre ihre Gewinne fraglos genießen. Es sollte sich aber niemand zu sicher fühlen im derzeitigen Umfeld.
04.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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