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Evotec erntet wieder Gegenwind, bei Tesla scheint Katerstimmung einzusetzen, auch TUI bekommt es mit roten Vorzeichen zu tun und Nel ASA scheint keinen Boden zu finden

Gewinnmitnahmen gaben im Handel am Dienstag den Ton an

NTG24 - Evotec erntet wieder Gegenwind, bei Tesla scheint Katerstimmung einzusetzen, auch TUI bekommt es mit roten Vorzeichen zu tun und Nel ASA scheint keinen Boden zu finden

 

Ziemlich genau eine Woche hielt die gute Laune an den Börsen an, nachdem Donald Trump die US-Wahl überraschend deutlich für sich entscheiden konnte. Zahlreiche Aktien reagierten darauf mit ansehnlichen Aufwertungen, konnten zum Teil sogar neue Höchststände erreichen. Am Dienstag gab es nun aber den ersten Rückschlag zu sehen.

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Der Stimmungswechsel entwickelte im gestrigen Handel schnell eine gewisse Eigendynamik und verführte die Anleger zu Gewinnmitnahmen im großen Stil. Das bekamen nicht nur die Highflyer zu spüren. Auch die Aktie von Evotec (DE0005664809) musste herbe Verluste verkraften. Tags zuvor sorgten Übernahmegerüchte noch für Rückenwind. Nun ging es am Dienstag um rund neun Prozent bis auf 8,12 Euro zurück in Richtung Süden.

Auf 5-Tages-Sicht lassen sich hier noch immer Zugewinne von gut zehn Prozent feststellen. Doch zeigt sich im Chart sehr deutlich, dass die Börsianer hier munter spekulieren. Die jüngsten Erholungen fußen einzig und allein auf dem Prinzip Hoffnungen, wodurch die Hemmschwelle für schnelle Gewinnmitnahmen äußerst gering ausfällt. Obschon die Erholung nun schon einige Wochen anhält, lässt die Charttechnik weiterhin eine negative Tendenz erkennen. Anleger lernen daraus, dass spontanen Kurssprüngen bei krisengebeutelten Unternehmen kaum zu trauen ist.

 

 

 

Abkühlung für Tesla

 

Auch bei Tesla (US88160R1014) ließ die Kauflaune sichtlich nach und der zuvor rasant gestiegene Kurs der Aktie gab um 6,2 Prozent bis auf 328,49 US-Dollar nach. Verwunderlich ist das kaum. Nach der Kursexplosion aus der vergangenen Woche ist es schon fast erstaunlich, dass die Aktionäre sich mit Gewinnmitnahmen so lange Zeit ließen. Nachdem die US-Wahl an den Märkten einigermaßen verdaut wurde, könnte auch manch andere Entwicklung wieder mehr in den Vordergrund rücken.

Da wäre etwa die Tatsache, dass Tesla in einigen wichtigen Märkten rasant Marktanteile verliert. In Deutschland liegt der US-Konzern bei Elektroautos nur noch auf dem dritten Platz. Auf dem ungleich wichtigeren chinesischen Markt reicht es sogar nur für Platz 5. Die Aussicht auf Vorteile im Heimatland ist schön und gut. Doch wird Tesla damit drohende Nachteile anderswo wahrscheinlich nicht vollumfänglich ausgleichen können.

 

TUI wagt keinen Ausbruch

 

Allerdings spielten an der Börse am Dienstag fundamentale Entwicklungen eine eher untergeordnete Rolle. Das zeigt sich nicht zuletzt bei der Aktie von TUI (DE000TUAG505), die ebenfalls eine spürbare Korrektur erleben musste. Obwohl der Konzern selbst und diverse Reiseverbände von guten Wachstumschancen für die nächsten Monate und das kommende Jahr sprechen, rutschte die Aktie um 3,3 Prozent bis auf 7,64 Euro zurück.

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Einmal mehr scheiterte TUI so daran, die Linie bei 8 Euro hinter sich lassen zu können. Nach einer jahrelangen Durststrecke fällt die Geduld der Anteilseigner äußerst überschaubar aus und der Zeitpunkt für das Realisieren von Gewinnen scheint günstig gewesen zu sein. Nüchtern betrachtet könnten die gestrigen Abwertungen durchaus eine Einstiegschance darstellen. Doch bleibt die anhaltende Zurückhaltung der Bullen ein nicht zu unterschätzender Faktor, der weiterhin für recht hohe Risiken bei der TUI-Aktie sorgt.

 

Nel ASA sieht kein Land

 

Wenig zu korrigieren gibt es bei Nel ASA (NO0010081235), denn die Aktie befindet sich seit einer gefühlten Ewigkeit in einem katastrophalen Abwärtstrend. Angetrieben wurde jener zuletzt zweifellos von Donald Trump und der Sorge darum, dass der designierte neue US-Präsident in Sachen erneuerbare Energien schwer auf die Bremse treten könnte. Allerdings versäumte auch Nel selbst es, den Anlegern überzeugende Signale zu liefern.

Die letzten Quartalszahlen waren eine einzige Enttäuschung. Umsatz und Gewinn lagen klar unter den niedrigen Erwartungen der Analysten. Noch dazu waren Auftragsbestand sowie Auftragseingang ein einziges Trauerspiel. Auch ohne Trump war der Abwärtstrend bereits fest etabliert. Es lässt sich lange darüber philosophieren, ob die Nel ASA-Aktie bei einem anderen Wahlausgang vielleicht nicht neue Jahrestiefstände unterhalb von 0,30 Euro zu Beginn dieser Woche erreicht hätte. Zielführend ist das aber kaum. Festzuhalten bleibt, dass die Aktie nicht erst seit gestern den Kurskeller hütet und einfach keinen Boden finden will.

 

Das ließ sich nicht vermeiden

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistNicht nur bei vielen Einzeltiteln, sondern insgesamt machte sich zuletzt eine fast schon euphorische Stimmung an den Märkten breit, die aber weitgehend auf dem Blick in die Glaskugel fußte. Gewinnmitnahmen sind bei einem solchen Sentiment in der Regel programmiert, was der gestrige Handel einmal mehr eindrucksvoll belegte. Gleichwohl muss damit die Rallye an den Börsen noch nicht zwingend zu ihrem Ende gefunden haben. Denn schließlich gehörten bislang zu jeder Hausse auch stets Phasen der Abkühlung.

 

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13.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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