
Nvidia weiter beliebt bei Analysten, Evotec sorgt für Orientierung, sinkende Kursziele bei Tesla und TUI erhält ein dickes Lob
Das erwarten die Börsenprofis von vielbeachteten Aktien
Den Analysten wird ihr Job derzeit alles andere als einfach gemacht. Immer neue Eskalationen auf dem geopolitischen Parkett sorgen für tiefe Verunsicherung. Kaum jemand scheint heute wissen zu können, was der nächste Tag bringen mag. Dennoch verteilen Banken und Analysehäuser weiter fleißig Kursziele und küren ihre Favoriten. Als Anleger kann es nicht schaden, sich damit ab und an zu beschäftigen.
Trotz eines nachlassenden KI-Hypes und der ständigen Furcht vor Zöllen hält Bernstein Research an der Empfehlung für Nvidia (US67066G1040) fest. Begründet wird dies mit einer überzeugenden Produktvorstellung und der Aussicht auf neue Chip-Generationen für 2026 (Rubin) sowie 2028 (Feynman). Dass Deepseek für einen merklichen Rückgang beim Bedarf nach KI-Rechenkapazität geführt hätte, davon scheinen weder Nvidia noch Bernstein bisher etwas zu merken.
Die Analysten schätzen, dass bis zum Jahr 2028 der Bedarf für Investitionen in Rechenzentren auf rund eine Billion US-Dollar klettern dürfte. Für Nvidia werden sowohl höhere Preise als auch noch bessere Margen prognostiziert. All dies wird unterstrichen mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel in Höhe von 185 Dollar. Das positive Votum verlieh der Nvidia-Aktie bei der aktuellen Erholung weiteren Rückenwind. Das Papier legte am Donnerstag um 3,6 Prozent bis auf 106,43 Dollar zu.
Stabilität bei Evotec?
Rund um den Wirkstoffentwickler Evotec (DE0005664809) fällt die Zuversicht sehr viel bescheidener aus. Doch lässt sich auch hier eine Erholung beobachten, welche die Aktie in den letzten zwei Wochen von rund 5,40 Euro bis auf 7,34 Euro zu Handelsschluss am Donnerstag beförderte. Das ist ein Plus von etwa 36 Prozent in nur wenigen Tagen.
Die Deutsche Bank rechnet nicht damit, dass es von hier aus noch weitere Kurssprünge geben wird. Begrüßt werden aber die Ziele des Unternehmens für 2025, welche den Anlegern wichtige Orientierung bieten würden. Positiv erwähnt werden zudem Pläne zur Straffung des Managements. Unter dem Strich reicht es, um die Verkaufsempfehlung durch eine neutrale Haltung zu ersetzen und das Kursziel von ehemals 4 auf nun7 Euro ansteigen zu lassen. Mit anderen Worten gehen die Experten von einer Bodenbildung aus.
Die Aussichten für Tesla trüben sich ein
Nicht nur Tesla (US88160R1014) und die Anleger mussten kürzlich mehr als maue Quartalszahlen mit einem Gewinneinbruch um 71 Prozent verkraften. Auch die Analysten haben daran zu knabbern. Eine Reaktion gab es nun unter anderem von Mizuho Research. Dort zeigt man sich zwar grundsätzlich wenig überrascht über die schwachen Ergebnisse. Dennoch wurde das Kursziel von 375 auf nun noch 325 Dollar gesenkt. An der Kaufempfehlung wird jedoch nicht gerüttelt.
Tatsächlich traut das Analysehaus der Tesla-Aktie noch einige Aufschläge zu und auch die Investoren zeigten sich zuletzt gutgelaunt. Am Donnerstag ging es um 3,5 Prozent bis auf 259,51 Dollar aufwärts. Von einstigen Rekorden bleibt der Titel weit entfernt und auch die Aussichten der Analysten bewegen sich zumeist weit unterhalb. Doch scheint sich die Ansicht durchzusetzen, dass Tesla mittlerweile genügend abgestraft wurde. Elon Musks Versprechen, sich künftig wieder mehr um Tesla zu kümmern, kam an den Märkten ebenfalls gut an.
Hebt TUI doch noch ab?
Anleger von TUI (DE000TUAG505) mussten in den letzten Monaten viele Enttäuschungen verkraften. Zwar gelang der Aktie kurzzeitig tatsächlich ein Ausbruch und bei 8,88 Euro konnte im Februar noch ein neues 52-Wochen-Hoch markiert werden. Seither geht es aber bevorzugt abwärts und gestern standen zu Handelsschluss noch müde 6,62 Euro auf dem Ticker. Damit ist man weit entfernt davon, charttechnische Widerstände überwinden zu wollen.
Ordentlich Rückenwind kommt allerdings von Metzler, wo TUI mit einer klaren Kaufempfehlung und einem Kursziel von 14 Euro in die Coverage aufgenommen wurde. Überzeugt zeigt sich Analyst Nikolas Demeter von der Wandlung zu einer „All-in-one-Urlaubsplattform“ und einer nach den Corona-Jahren aufgemöbelten Bilanz. Wirklich inspirieren ließen die Bullen sich von den warmen Worten nicht. Der Kurs verbesserte sich gestern aber um immerhin 0,4 Prozent.
Was ist davon zu halten?
Von den Ansichten der Analysten mag jeder halten, was er oder sie möchte. Dass sie nicht immer ins Schwarze treffen, zeigt sich schon allein daran, dass Kursziele verschiedener Institute oft weit auseinanderliegen können. Dennoch bieten die Analysen Anlegern eine gewisse Orientierung und sie nehmen ihnen vor allem Arbeit ab. Denn Analysten tun den lieben langen Tag nichts anderes, als fundamentale Entwicklungen von Börsenkonzernen zu studieren. Blind vertrauen muss dem Urteil der Börsenprofis niemand. Hin und wieder ein Blick und ein Abgleich mit den eigenen Erwartungen kann aber nicht schaden.
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25.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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