Nel ASA, Plug Power – Trotz Wachstum bleibt die Ungewissheit
Studienergebnisse bescheinigen Wasserstoffsektor goldene Zeiten
Wasserstoffsektor rückt weiter in den Fokus der Anleger. Neue Studienergebnisse bescheinigen Sektor goldene Zeiten.
Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine liegt der Fokus an den Börsen explizit auf Unternehmen, die aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung dazu beitragen können, die Abhängigkeit der Europäischen Union von den russischen Energieimporten zu reduzieren. Dabei fällt das Augenmerk besonders auf den Wasserstoffsektor, der ein Katalysator für die Energiewende werden könnte und daher vollumfänglich von der Politik gefördert wird.
Aufgrund der neuen Marktbedingungen und der Unterstützung von Seiten der Politik haben nun viele Analysehäuser und Investmentbanken die Prognosen für den Sektor angehoben. So geht die Investmentbank Jeffries nun davon aus, dass bis zum Jahr 2030 der Bedarf an Wasserstoffelektrolyseuren auf mehr als 400 Gigawatt ansteigen könnte. Trotz der Kapazitätsanpassungen der Unternehmen im Sektor werden nur etwa 80 Gigawatt bis 2030 bereitstehen können. Damit müssten auch die Wachstumsprognosen für die Hersteller von Wasserstoff-Elektrolyseuren wie etwa Plug Power (US72919P2020) oder Nel ASA (NO0010081235) weiter angehoben werden.
Nimmt man die Studienzahlen von Jeffries als Benchmark, dann würde dies ein durchschnittliches Marktwachstum von 78 % pro Jahr bedeuten. Um diesen fantastischen Aussichten gerecht zu werden, steht der Wasserstoffsektor vor zahlreichen Herausforderungen wie z. B. die Liefer- und Wertschöpfungsketten nachhaltig zu gestalten, Teile und Komponenten technologisch weiter zu entwickeln und die genaue Erfassung des Bedarfs an weiterer Infrastruktur für Transport und Speicherung von Wasserstoff.
Plug Power mit weiteren Expansionsplänen
In der letzten Börsenwoche eröffneten die US-Amerikaner im Duisburger Freihafen das europäische Service- und Logistikzentrum und untermauerten damit ihre Expansionspläne zusätzlich. Von Duisburg aus sollen in den nächsten Jahren die europäischen Kunden in Frankreich, Belgien, England, Spanien und Polen beliefert werden. Bei voller Auslastung könnten in dem Zentrum insgesamt 500 Tonnen grüner Wasserstoff bis 2025 produziert werden.
Das Service- und Logistikzentrum erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 6.500 Quadratmetern und umfasst technische Labors, ein Zentrum für Überwachung, Diagnose und technischer Support, einen Generator für grünen Wasserstoff mit eigener Elektrolyseur-Infrastruktur, ein Logistikzentrum sowie mehrere Schulungsräume.
Zudem befinden sich am Standort bereits mehrere Gabelstapler, die laut Konzernangaben innerhalb von 90 Sekunden mit Wasserstoff betankt können und fahrbereit sind. Darüber hinaus plant Plug Power den Einsatz von mehreren Transportern, die in Kooperation mit Renault entwickelt wurden und eine theoretische Reichweite von 400 km haben sollen.
Die Aktie von Plug Power konnte sich heute leicht erholen und ging mit einem Kursplus von 24,63 € aus dem Handel. Damit notiert die Aktie weiterhin über 40 % unter dem Vorjahresniveau.
Nel ASA treibt es in die Stahlindustrie
Im Laufe eines Hybrid-Projektes mit dem schwedischen Stahlhersteller SSAB werden nun Wasserstoffelektrolyseure des norwegischen Unternehmens Nel ASA zur Stahlherstellung genutzt. Dabei kommt beiden Unternehmen der einfache Zugang zur Wasserkraft im hohen Schweden entgegen, um den Produktionsprozess zu transformieren.
Dabei soll der Wasserstoff in der Lage sein, das Methan zu ersetzen, das bei der klassischen Stahlherstellung verwendet wird. Mit dem neuen Produktionsprozess basierend auf der Wasserstofftechnologie könne man die Treibhausgasemissionen in der metallerzeugenden Industrie in der Zukunft um 98 % reduzieren, ohne die Effizienz zu gefährden.
Neben der Stahlindustrie sieht Nel ASA großes Entwicklungs- und Transformationspotenzial in Sektoren wie der Zement- und Düngemittelproduktion. Die positive Nachrichtenlage wirkt sich derweil bislang kaum auf den Aktienkurs des Unternehmens aus.
Auch für die Aktie von Nel ASA geht es nicht wirklich weiter vorwärts. Zwar konnte sich der Titel nach einem schwachen Jahresbeginn bei 1,6 € fangen und stabilisieren, doch fehlen die operativen Impulse um aus dieser Seitwärtsbewegung nachhaltig auszubrechen.
14.04.2022 - Felix Eisenhauer
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