Ford-Aktie bietet trotz Kursverdopplung seit Corona-Tief noch weitaus mehr Gewinnpotenzial
Extrem niedrige Bewertung
Der angeschlagene US-Autobauer Ford (ISIN: US3453708600; WKN: 502391) will mit massiven Investitionen in die E-Mobilität und das autonome Fahren wieder auf die wirtschaftliche Erfolgsspur zurückfinden. Entsprechend plant der Konzern, nun insgesamt mehr als 22 Milliarden US-Dollar für den Ausbau der E-Auto-Sparte und mehr als 7 Milliarden US-Dollar in selbstgesteuerte Fahrzeuge zu investieren, um sich für die Zukunft fit zu machen. Hiervon wird auch das traditionsreiche Werk in Köln-Niehl profitieren, wo Ford allein eine Modernisierung für insgesamt 1 Milliarde US-Dollar vornehmen will.
Mit dieser Strategie befindet sich Ford in bester Gesellschaft mit anderen Autobauern, die neuen Herstellern wie Tesla (ISIN: US88160R1014; WKN: A1CX3T) den Markt der E-Mobilität nicht kampflos überlassen wollen. Zudem sind die jüngsten Maßnahmen äusserst sinnvoll, um die Ford-Aktie langfristig wieder mehr Investoren schmackhaft zu machen. Denn während Tesla an der Wall Street aktuell mit dem 16-Fachen des geschätzten 2021er-Umsatzes gehandelt wird, wird für die Ford-Aktie lediglich das 0,3-Fache der erwarteten 2021er-Erlöse gezahlt. Gelänge es Ford, diesen massiven Bewertungsunterschied, der sicherlich zu einem wesentlichen Teil gerechtfertigt ist, nur etwas zu reduzieren, so würde sich hieraus ein massives Kurspotenzial für den Titel ergeben.
Jetzt werden die Weichen gestellt
Die Anfang Februar veröffentlichten 2020er-Zahlen verdeutlichen aber, dass Ford noch spürbar davon entfernt ist, zu alter Stärke und Profitabilität zurückzukehren. Demnach mussten die Nordamerikaner gegenüber 2019 einen Umsatzverlust um 18 % auf 127,1 Milliarden US-Dollar hinnehmen, wobei sich die Corona-Pandemie, ähnlich wie bei anderen traditionsreichen Fahrzeugbauern deutlich belastend auf die Autoverkäufe auswirkte. Zeitgleich schrieb Ford einen Verlust von 1,3 Milliarden US-Dollar, der sich gemessen an der Nettoumsatzrendite von – 1,0 % aber noch in einem überschaubaren Rahmen hielt. Nachdem vor allem die Vereinigen Staaten gut mit der Bewältigung der Covid-19-Krise voranschreiten, blicken die Börsianer nun gespannt auf das Geschäftsjahr 2021 bei Ford, das richtungsweisend dafür sein könnte, ob die Firma den Anschluss findet oder nicht.
Für das laufende Geschäftsjahr 2021 rechnen die grossen US-Brokerhäuser im Konsens nun mit einem Umsatzanstieg auf 145,3 Milliarden US-Dollar und einem Nettogewinn von 4,2 Milliarden US-Dollar, womit Ford in etwa das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2018 erreichen würde. Hieraus leitet sich ein 2021er-KGV von 12 ab, wobei das 2022er-KGV laut Schätzung der Experten aufgrund einer weiteren Nettogewinnsteigerung auf 8 sinken könnte. Damit wäre die Firma vergleichsweise attraktiv bewertet, sofern es dem Management gelingt, zeitgleich bei der Transformation zum Elektromobilitätsunternehmen schnelle Fortschritte zu machen. Sicherlich verfügt Tesla derzeit über ein weitaus fortschrittlicheres und exklusiveres Markenimage. Dennoch bestehen auch für Ford gute Chancen, sich mit günstigeren E-Modellen erfolgreich im Massenmarkt zu positionieren, weshalb die Aktie dank der vergleichsweise günstigen Bewertung über weiteres deutliches Kurssteigerungspotenzial verfügt.
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19.02.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch
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