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Sorge um Geely, auch BYD und Xpeng rasen in die Tiefe und Volkswagen profitiert nur kurz von einer angekündigten EU-Untersuchung rund um chinesische E-Autos

Die EU stellt den Eroberungszug der China-Autos in Frage

NTG24 - Sorge um Geely, auch BYD und Xpeng rasen in die Tiefe und Volkswagen profitiert nur kurz von einer angekündigten EU-Untersuchung rund um chinesische E-Autos

 

Überraschend kündigte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen bei ihrer jüngsten Grundsatzrede eine Überprüfung chinesischer E-Auto-Subventionen an. Das sorgte an den Märkten für viel Aufsehen, denn eigentlich arbeiten derzeit viele Hersteller aus Fernost unter Hochdruck daran, in hiesigen Gefilden Fuß zu fassen. Diesem Vorhaben könnten nun Steine in den Weg gelegt werden.

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Obschon noch nichts beschlossen ist und offen bleibt, zu welchem Ergebnis die EU kommen wird, fürchten die Anleger an der Börse schon Maßnahmen wie Strafzölle. Das setzte den Aktien der chinesischen Autobauer spürbar zu. Geely (KYG3777B1032) gab am Mittwoch um knapp 2,8 Prozent nach und wertete bis auf 1,15 Euro ab. Damit lässt ein Ausbruch aus dem zwischen 1,10 Euro und 1,20 Euro verlaufenden Seitwärtstrend weiter auf sich warten.

Problematisch ist das Ganze für Geely nicht nur aufgrund möglicher neuer Initiativen. EU-Zölle könnten möglicherweise auch in China gefertigte Modelle diverser westlicher Töchter betreffen. Ausschließen lässt sich auch nicht, dass die EU Zölle auf bestimmte Einzelteile erhebt. Die überraschende Ankündigung schürt Unsicherheit, was wiederum recht zuverlässig für Kursverluste sorgt.

 

BYD: Ausgebremst?

 

Solche bekam auch BYD (CNE100000296) zu spüren, wo die Kurse nach der erst am Dienstag erfolgten Rückeroberung der 30-Euro-Linie um 3,3 Prozent bis auf 29,54 Euro nachgaben. BYD sorgte in Europa auf der Automesse IAA für besonders viel Aufsehen. Mit einem gigantischen Stand und der einen oder anderen Neuankündigung erhob das Unternehmen Anspruch darauf, in Europa zu den ganz Großen aufsteigen zu wollen. Diese hohen Ambitionen könnten dem Konzern nun auf die Füße fallen, sollte die Politik allzu beherzt durchgreifen.

Selbstredend sind es auch hier eher diffuse Ängste denn greifbare Fakten, welche das Börsengeschehen beeinflussen. Auf die leichte Schulter nehmen können die Anleger das Ganze aber trotzdem nicht. Es bleibt aber abzuwarten, ob die EU wirklich schlagkräftige Argumente finden kann. Von Preisdumping kann bisher jedenfalls keine Rede sein. Der Model-3-Konkurrent Seal wird in Europa sogar zu einem etwas höheren Preis als die Tesla-Limousine an den Start gehen.

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Xpeng kann sich kaum wehren

 

Bei Xpeng (US98422D1054) fielen die Kursverluste mit 4,5 Prozent noch höher aus und die Ankündigung es neuen Elektro-Van X9 ging aufgrund der politischen Sorgen weitgehend unter. Xpeng tut sich im Wettbewerb derzeit ohnehin etwas schwer. Ein Bremsklotz für das Wachstum in Europa käme da zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Erst in diesem Jahr hat der Konzern die Wachstumspläne in Europa wieder neu angepackt.

Pessimistische Naturen sehen nun schon, dass das Unternehmen viel Geld in den Sand gesetzt haben könnte und bei möglichen Strafzöllen noch weiter hinter die sehr aggressive Konkurrenz zurückfallen könnte. Das könne den Kurs auch noch eine Weile länger belasten. Doch wie auch bei anderen Auto-Akten aus China gibt es derzeit zwar Grund zur Vorsicht, nicht aber zur Panik.

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Volkswagen: Kein Grund zur Freude

 

Der deutsche Autogigant Volkswagen (DE0007664039) konnte derweil von der jüngsten Entwicklung nur kurzzeitig profitieren. Im frühen Handel ging es mit dem Aktienkurs um über drei Prozent in die Höhe. Den Anlegern dämmerte aber recht schnell, dass der Vorstoß der EU für VW mit enormen Risiken verbunden ist. Schließlich könnte China seinerseits Strafzölle verhängen und damit deutsche Autokonzerne unter Druck setzen.

Tatsächlich könnte das Vorhaben schnell nach hinten losgehen, da der chinesische Markt für europäische Hersteller ungleich wichtiger ist als umgekehrt. Gerade Volkswagen verkauft einen Großteil seiner Fahrzeuge im Reich der Mitte, auch wenn der Marktanteil in diesem Jahr merklich geschrumpft ist. Da kommt bei den Anlegern nicht wirklich gute Stimmung auf und auch für die Wolfsburger verfügt der EU-Vorstoß über eine enorme Sprengkraft.

 

Das leidige Thema Politik

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Politik ist und bleibt für Anleger eine Art Wildcard an der Börse. Immer wieder werfen Beschlüsse oder auch nur Absichten die Aussichten an den Märkten durcheinander, und das gilt längst nicht nur für Vorstöße aus Brüssel. Die deutlichen Reaktionen auf die jüngsten EU-Vorhaben sind eine gute Erinnerung daran, dass das Risiko ein ständiger Begleiter ist. BYD und Konsorten blicken auf ein enormes Wachstumspotenzial in Europa, wo Elektroautos bisher nur bei gut betuchten Kunden ein Thema sind. Doch sie werden den hiesigen Markt nicht ohne Widerstand erobern können.

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14.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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