Die Fassade bröckelt bei Intel weiter – AMD macht mit Expansion auf sich aufmerksam

Intel wird von aktivistischem Investor angegriffen – Morgan Stanley soll helfen

 

Intel scheint in das Fadenkreuz von aktivistischen Investoren geraten zu sein. Mit Beratern soll die Gefahr nun gebannt werden. AMD hingegen gewinnt weitere Marktanteile.

Beim dem einstigen Branchenprimus Intel bröckelt die Fassade weiter. Aufgrund der negativen operativen Entwicklung ist der Halbleiterhersteller nun sogar in den Fokus von aktivistischen Investoren geraten. Die Großbank Morgan Stanley (US6174464486) soll zusammen mit externen Beratern agieren und die Situation in den Griff bekommen.

Mit dem Angriff eines aktivistischen Investors scheint ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte zu beginnen. Von dem Glanz vergangener Jahre, als Intel noch der unangefochtene Star an der Spitze der Halbleiterbranche war scheint nur noch wenig zu erinnern. Während der KI-Superstar die Grenze von 3 Billionen US-Dollar Börsenwert durchbrach hat Intel im laufenden Jahr fast 60 % des Börsenwertes verloren und ist damit nicht nur hinter Nvidia zurückgefallen.

Im Vergleich der beiden Unternehmen zeigt sich, wie sehr Intel den KI-Trend verschlafen hat. So ist Nvidia (US67066G1040) mittlerweile 35 Mal so viel an der Börse wert wie Intel. Auch andere kleinere Konkurrenten wie Qualcomm (US7475251036) oder auch Texas Instruments (US8825081040) sind gemessen an der Marktkapitalisierung an Intel vorbeigezogen.

Für den CEO Pat Gelsinger heißt es nun möglichst schnell reagieren. So hat Intel bereits zu Beginn des letzten Monates einen größeren Stellenabbau angekündigt. Insgesamt 10.000 Mitarbeiter sollen den Konzern verlassen und das am liebsten möglichst schnell, um Kosten einzusparen und flexibler in der Organisation zu werden. Durch die Umstrukturierung sollen auch die Produktionsprozesse für die neue Chip-Generation effizienter werden. Dennoch waren die jüngsten Zahlen enttäuschend und es scheint sich bereits abzuzeichnen, dass die Versprechen auf eine zweite bessere Jahreshälfte kaum einzuhalten sein werden.

 

AMD setzt Wachstum fort

 

Lange galt AMD den größeren Konkurrenten Intel als unterlegen. Dies scheint sich allerdings geändert zu haben. Seit Jahren gewinnt AMD kontinuierlich Marktanteile hinzu und wird besonders beim Notebook-CPU-Markt Intel zur ernsthaften Konkurrenz. Die CPUs von AMD werden für die Konsumenten immer attraktiver und Intel konnte den Marktanteil in diesem Segment bis auf 20 % ausbauen.

Der CPU-Markt gilt allerding weiter als umkämpft und es ist davon auszugehen, dass Intel alles dran setzten wird, die verloren gegangenen Marktanteile wieder reinzuholen. Interessant ist dabei, dass AMD deutlich weniger von globalen Lieferkettenproblemen beeinträchtigt, scheint wie Intel, die in der Vergangenheit immer wieder mit Produktionspausen auf Lieferkettenproblemen antworteten.

Schwung bringt auch die Übernahme von ZT Systems durch AMD (US0079031078) im letzten Monat in die Situation. AMD plant den Experten von KI- und Allzweck-Recheninfrastruktur zu einem Preis von 5 Milliarden US-Dollar aufzukaufen. AMD plant laut Mitteilung, das Know-How im Bereich KI-Systeme nutzen zu können und gleichzeitig die eigenen Softwarekapazitäten zu ergänzen. Zudem hofft AMD auf eine deutlichere Beschleunigung bei der Implementierung von Cloud-Systemen bei Unternehmenskunden durch die Infrastruktur von ZT Systems.

 

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20.09.2024 - Christian Teitscheid

 

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