
Edelmetall Marktbericht vom 22.03.2025: Gold profitiert vom gestiegenen Sicherheitsbedürfnis - Silber hingegen gerät durch geldpolitische Zurückhaltung der Fed unter Druck
Trotz kurzfristiger Rücksetzer sehen Investoren Chancen bei Gold und Silber
Gold und Silber haben die Handelswoche mit gegensätzlichen Vorzeichen beendet: Gold schloss bei 3023 US-Dollar mit einem Wochenplus von 1,2 %, während Silber bei 33.00 US-Dollar ein Minus von 2,2 % verbuchte. Im laufenden Monat liegt Gold aktuell mit 5,8 % im Plus, Silber kann sogar 6,0 % vorweisen. Der Edelmetallmarkt bleibt hochdynamisch – geprägt von geopolitischen Spannungen, geldpolitischen Signalen und spekulativer Nervosität.
In einem zunehmend angespannten geopolitischen Umfeld hat Gold (TVC:GOLD) seine klassische Rolle als sicherer Hafen erneut bestätigt. Die Notierung des Edelmetalls kletterte in der vergangenen Woche zeitweise über die Marke von 3.050 US-Dollar je Unze – ein neues Allzeithoch. Zwar folgten daraufhin Gewinnmitnahmen, insbesondere im Zusammenhang mit einer breiteren Korrektur im Edelmetallsektor, doch die strukturelle Nachfrage bleibt intakt.
Wichtige Treiber dieser Entwicklung sind nicht nur anhaltende geopolitische Spannungen und protektionistische Tendenzen im internationalen Handel, sondern auch die anhaltende Unsicherheit über die künftige Zinspolitik der US-Notenbank. Die Kombination aus Inflationssorgen, politischen Unsicherheiten und schwächelnden Aktienmärkten verleihen Gold eine starke Argumentationsgrundlage in der strategischen Vermögensallokation institutioneller Investoren.
Wie weiter auf home.saxo zu lesen ist, bleibt der langfristige Aufwärtstrend bei Gold ungebrochen. Während spekulative Händler zuletzt leichte Gewinnmitnahmen vornahmen, zeigen die Zuflüsse in börsengehandelte Goldprodukte (ETFs) deutliches Vertrauen institutioneller Anleger. Diese Positionierungen stützen den Markt und lassen Gold weiterhin als stabile Komponente in unsicheren Zeiten erscheinen.
Silber: Korrektur nach Höhenflug – Zins- und Währungsfaktoren im Spiel
Silber (TVC:SILVER) hingegen zeigte sich in der letzten Woche besonders volatil. Nachdem das Edelmetall im Einklang mit Gold ein neues Rekordhoch markierte, führten Gewinnmitnahmen zu einem deutlichen Rückgang in Richtung der Marke von 33 US-Dollar. Diese Bewegung ist nicht nur eine technische Reaktion auf die zuvor starke Rally, sondern auch ein Ausdruck der aktuellen geldpolitischen Verunsicherung.
Ein zentraler Belastungsfaktor ist die Aufwertung des US-Dollars, ausgelöst durch Aussagen der US-Notenbank. Die Federal Reserve zeigte sich zuletzt zurückhaltend bezüglich einer raschen Zinssenkung – ein Signal, das zinslose Anlagen wie Silber im relativen Vergleich weniger attraktiv erscheinen lässt. Die politischen Unsicherheiten unter US-Präsident Donald Trump, darunter die Ankündigung neuer Handelszölle ab dem 2. April, schüren zusätzlich Nervosität an den Märkten.
Laut mitrade.com senkte die Fed ihre Wachstumsprognosen, korrigierte jedoch gleichzeitig die Inflationserwartungen nach oben. Diese Kombination belastet insbesondere zinslose Rohstoffe wie Silber. Gleichzeitig verschärft die handelspolitische Rhetorik der USA die Unsicherheit auf den Märkten – mit direkten Auswirkungen auf Industriemetalle, zu denen Silber aufgrund seiner industriellen Verwendung zählt.
Silber zwischen Technik und Politik – Markt bleibt nervös
Während kurzfristige Marktteilnehmer Positionen abbauen und Gewinne realisieren, nutzen langfristige Anleger die Rücksetzer zum Einstieg. Die Mittelzuflüsse in Silber-ETFs sprechen eine klare Sprache und deuten auf nachhaltiges Vertrauen in das Edelmetall hin. Silber befindet sich derzeit im Spannungsfeld zwischen technischer Konsolidierung und politischer Unsicherheit. Einerseits belasten Zinserwartungen und Handelskonflikte die kurzfristige Entwicklung, andererseits spricht die industrielle Nachfrage sowie das anhaltende Interesse institutioneller Investoren für ein längerfristiges Potenzial.
Marktausblick: Nervosität bleibt, Chancen ebenfalls
Mit Blick auf die kommende Woche stehen weitere Aussagen der US-Notenbank und mögliche Entwicklungen im transatlantischen Handelskonflikt im Fokus. Anleger sollten daher flexibel bleiben und sowohl fundamentale als auch technische Signale genau beobachten. Das Umfeld bleibt volatil – aber für gut informierte Investoren auch vielversprechend.
Technische Lage bei Gold: Bullen behaupten das Kommando
Die technische Ausgangslage beim Goldpreis präsentiert sich zum aktuellen Zeitpunkt konstruktiv. Das bisherige Monatsplus liegt bei 5,8 % – ein starker Wert, der die Aufwärtsdynamik unterstreicht. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein zentraler Indikator für die langfristige Kursentwicklung, zeigt klar nach oben. Besonders positiv zu werten ist, dass sich der aktuelle Kurs oberhalb dieses Durchschnitts bewegt.
Der nächstgelegene mittelfristige Widerstand befindet sich in der Zone um 3058 US-Dollar – exakt im Bereich des bisherigen Rekordhochs. Diese Zone wirkt derzeit wie ein Magnet auf den Kursverlauf. Auf der Unterseite dient der Bereich um 2537 US-Dollar als mittelfristige Unterstützung. Langfristig stützt zudem die Zone rund um das 52-Wochentief bei 2164 US-Dollar. Die Trendanalyse, die auf einer Vielzahl technischer Indikatoren basiert, ergibt ein klares Bild: Die Bullen dominieren weiterhin das Geschehen am Goldmarkt.
Silber unter Druck, aber technisch weiterhin bullisch
Auch bei Silber fällt das technische Bild trotz der jüngsten Korrektur positiv aus. Der Kurs verzeichnet für den laufenden Monat ein Plus von 6,0 % – eine bemerkenswerte Entwicklung angesichts der volatilen Nachrichtenlage. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) steigt ebenfalls und signalisiert einen übergeordneten Aufwärtstrend. Der Silberpreis notiert aktuell oberhalb dieses gleitenden Durchschnitts, was als positives Signal zu werten ist.
Ein mittelfristiger Widerstandsbereich findet sich bei 34.22 US-Dollar, ein härterer Widerstand liegt beim 52-Wochenhoch von 34.85 US-Dollar. Diese Marken stellen kurzfristig wichtige Hürden dar. Auf der Unterseite wirkt der Bereich um 28.73 US-Dollar stabilisierend, langfristig fungiert das 52-Wochentief bei 24.31 US-Dollar als bedeutende Unterstützung. Auch hier ergibt die Trendanalyse ein eindeutiges Bild: Trotz kurzfristiger Rücksetzer bleibt der Trend bullisch – die Bullen geben weiterhin den Ton an.
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22.03.2025 - Andreas Opitz
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