Hannover Rück: Chancen und Risiken einer Zinswende
Hannover Rück hat die Hurrikansaison gut verkraft - Aktien steigen vor dem Quartalsbericht
Die Hurrikan Saison im Atlantik beginnt sich dem Ende zuzuneigen. Offiziell beginnt sie am 01. Juni und endet am 30. November. Fiona und Ian haben uns im September daran erinnert, welche Kraft die Stürme entwickeln können. Der eine traf die Ostküste in Kanada, der andere fegte einmal quer über Florida hinweg. Die Schäden sind hoch, doch:
Die Börse taxiert die Versicherungsschäden in einem normalen Bereich. Selbstverständlich kosten Stürme wie Ian, die durch dicht besiedelte Gebiete in den USA wandern, Milliarden. Die Frage ist, wie viel davon konkret versichert ist und wie hoch im Vorfeld die Prämien der Versicherungsgesellschaften gesteckt waren. Zudem müssen die Schäden nicht nur entstehen, sondern auch eingefordert und der Ausgleich bewilligt werden. Da die Lage vor Ort noch chaotisch ist, gehen die Schätzungen weit auseinander. Für Ian beispielsweise liegen die Taxen bei 12 bis 80 Mrd. US-Dollar.
Während die Stürme wüteten, hat beispielsweise die Hannover Rück (DE0008402215) Aktie ordentlich Federn gelassen. Von einem Höchstkurs bei 165,70 Euro Mitte September ging es innerhalb von 15 Tagen bis auf 143,30 Euro in den Keller. Danach erholte sich die Aktie jedoch wieder zügig, da nach den ersten Berichten aus Nordamerika schnell klar wurde, dass die Schäden der Stürme im Rahmen der Schätzungen liegen.
Chancen und Risiken einer Zinswende
Wesentlich präsenter ist die Frage, ob die steigenden Renditen am Anleihemarkt der Versicherung schaden oder ihr nutzen. Das Zinsänderungsrisiko gehört zu den klassischen Risikoszenarien, die alle grösseren Banken und Versicherungen regelmässig durchspielen. Um ein Portfolio im Anleihebereich zu schützen, muss man sich des Risikos bewusst sein, wie die Wertpapiere reagieren, wenn sich das Zinsniveau ändert. Gefürchtet sind insbesondere schnelle Renditenanstiege wie in diesem Jahr, da sie den Wert eines Portfolios stark dezimieren können. Denn: Höhere Renditen bedeuten niedrigere Kurse.
Die Hannover Rück hat jedoch im 1. Halbjahr bewiesen, dass man das Zinsänderungsrisiko nicht nur im Griff hat, sondern auch frühzeitig darauf eingestellt war. Damit ist dieses wesentliche Risiko für die Aktie im Hinblick auf den Bericht zum 3. Quartal zu vernachlässigen. Was sich jedoch positiv für die Versicherung auswirkt, ist, dass mit steigenden Renditen bestehende langfristige Verbindlichkeiten leichter zu bedienen sind. Das sollten wir in den Zahlen zu sehen bekommen, die am 03. November veröffentlicht werden. Positiv sollten sich die höheren Renditen auch auf das Neugeschäft auswirken, denn die Versicherung kann vor diesem Hintergrund attraktivere Angebote als noch vor einem Jahr machen.
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06.10.2022 - Mikey Fritz
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