Mit jedem weiteren Kriegstag wächst der Verkaufsdruck bei der Hannover Rück
Das könnte noch dauern
Bereits wenige Tage nach Kriegsausbruch in der Ukraine warnte die Hannover Rück noch davor, dass der Konflikt unabschätzbare Folgen für das Unternehmen haben könnte. Die dürften zwar weitgehend indirekter Natur sein. Doch sowohl die Vernichtung von Infrastruktur also auch Folgen westlicher Sanktionen haben das Potenzial, die Ergebnisse des DAS-Neulings schwer zu belasten.
Anfangs hoffte die Hannover Rück (DE0008402215) noch darauf, dass der Krieg zu einem schnellen Ende kommen könnte und sich dadurch recht schnell abschätzen ließe, welche Kosten das sinnlose und blutige Unterfangen von Russlands Machthaber Wladimir Putin für den Rückversicherer mit sich bringen würde. Mittlerweile ist aber glasklar, dass die Kämpfe wohl noch Monate, wenn nicht Jahre anhalten könnten.
Die Unsicherheit der Anleger wächst dadurch mit jedem Tag und gestern traf es die Aktie der Hannover Rück besonders hart. Mit Kursverlusten von 2,67 Prozent landete der Titel am Ende des DAX und in den knapp zwei Monaten seit Kriegsbeginn sind nun schon Verluste von etwa 15 Prozent zu beklagen.
Das mag noch nicht nach dem ganz großen Crash klingen. Für einen Rückversicherer sind derart massive Abwärtstbewegungen aber alles andere als gewöhnlich. Die Aktionäre müssen weiterhin damit leben, dass die Hannover Rück mit großen Risiken behaftet ist. Solange die Waffen in der Ukraine nicht schweigen ist weiterhin mit Druck von oben zu rechnen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Positive Indikatoren gibt es derweil, abseits von der einen oder anderen Spekulation um ein schnelles Ausgleichen der letzten Verluste, wenige bis gar keine. Optimisten werden sich darüber freuen, dass die Hannover Rück-Aktie nach den gestrigen Verlusten so günstig wie schon seit dem Sommer 2021 nicht mehr zu haben ist. Für ein Investment braucht es aber eine ordentliche Portion Risikobereitschaft und möglichst auch der persönlichen Überzeugung, dass die Hannover Rück durch den Ukraine-Krieg nur in einem überschaubaren Ausmaß belastet werden wird.
14.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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