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Amazon rauscht in die Tiefe, Valneva schockt die Anleger, TUI auf neuem Rekordtief und Tesla kündigt neuen Split an

Die Hoffnung schwindet rasant

NTG24 - Amazon rauscht in die Tiefe, Valneva schockt die Anleger, TUI auf neuem Rekordtief und Tesla kündigt neuen Split an

 

Bereits der Donnerstag war an den Börsen kein angenehmer Tag. Nachdem die EZB ihre Pläne für Zinserhöhung kundgetan hatte, ging es quer durch die Bank mit den Kursen in die Tiefe, und das teils in einem besorgniserregenden Tempo. Der gestrige Freitag toppte das aber noch einmal sehr bequem.

Grund dafür warne Inflationsdaten aus den USA, welche den höchsten Stand seit rund 40 Jahren erreichten. Bei 8,6 Prozent lag die Teuerungsrate im Mai und damit deutlich höher als von Analysten vermutete. Die Reaktion der Börsianer fiel heftig aus und setzte vor allem Technologiewerten wie Amazon (US0231351067) zu. Die Aktie des Online-Giganten rauschte zuletzt um 7,4 Prozent in Richtung Süden.

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Werbebanner WikifolioAn den Märkten wird befürchtet, dass die anhaltend hohe Inflation die US-Notenbank Fed ermuntern könnte, noch mehr an der Zinsschraube zu drehen, was wiederum die Gewinne von Tech-Konzernen aus der Zukunft entwerten könnte. Auch wenn das für den Moment nur Spekulationen sind, so scheint sich derzeit niemand an den Börsen auf größere Risiken einlassen zu wollen.

 

Nicht genug

 

Auch Valneva (FR0004056851) hätte wohl nur mit diesen Neuigkeiten wohl schon einen Tag mit tiefroten Vorzeichen erlebt. Der französische Impfstoffhersteller schob aber noch schlechte Nachrichten hinterher, indem wieder einmal die Kündigung eines Liefervertrags mit der EU in den Raum gestellt wurde. Dieses Mal geht die Initiative dafür allerdings vom Unternehmen selbst aus. Da die EU nachverhandeln und die Liefermengen deutlich drücken wollte, scheint sich das Ganze für Valneva wohl schlicht nicht mehr zu lohnen.

Die Anleger ließen sich in der jetzigen Situation nicht lange bitten und verabschiedeten sich in Massen von der Valneva-Aktie. Die stürzte letztlich um 16,6 Prozent in die Tiefe und landete bei Handelsschluss bei sehr überschaubaren 9,36 Euro. Das ist der niedrigste Schlusskurs seit über einem Jahr. Die Hoffnungen auf Milliardenumsätze mit dem noch immer nicht in der EU zugelassenen Corona-Tot-Impfstoff schwingen gerade gegen null und es braucht jetzt wohl ein kleines bis mittelschweres Wunder, um daran noch etwas ändern zu können.

 

Im Sinkflug

 

Nichts Neues gab es derweil rund um TUI (DE000TUAG000) zu berichten, wo das Management seit Monaten auf ein sehr erfreuliches Sommergeschäft einstimmt, während der eigene Aktienkurs enorm ins Taumeln geraten ist. Die mehr als schlechte Stimmung am Freitag sorgte für weitere Abschläge in Höhe von 5,15 Prozent, wodurch die TUI-Aktie noch eben so die psychologisch wichtige Marke bei 2 Euro verteidigen konnte. Wie lange das gutgeht, erscheint momentan allerdings sehr fraglich.

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TUI erreichte im gestrigen Handel nicht weniger als ein neues Rekordtief und bestätigte damit abermals den Abwärtstrend. Dass sich mit dem Geschäft in der Hauptsaison alles zum Guten wenden wird, darauf scheint sich aktuell niemand verlassen zu wollen. Es wird schon belastbare Zahlen brauchen, um die Stimmung wieder merklich zu heben. Solche wird es aber frühestens im Herbst geben. Bis dahin dürfte TUI weiterhin unter Druck stehen, da hohe Inflation und Rezessionsängste die Reiselaune in der Bevölkerung nicht eben anheben dürften.

 

Das hilft Tesla gerade nicht weiter

 

Tesla (US88160R1014) bildete im gestrigen Handel keine Ausnahme und reihte sich in die lange Liste von Titeln mit schmerzhaften Verlusten ein. Um 6,85 Prozent ging es hier in Richtung Süden, was den Kurs letztlich bis auf 653,20 Euro beförderte. Dass der Konzern einen neuerlichen Aktiensplit ankündigte, schien kurz vor dem Wochenende niemanden zu interessieren.

Im Verhältnis 3:1 soll dieser Schritt geschehen und damit die Tesla-Aktie optisch verbilligen, ohne dass sich am tatsächlichen Unternehmenswert etwas ändern würde. In normalen Zeiten wurden derartige Schritte von den Anlegern schlicht sehr erfreut, teilweise euphorisch zur Kenntnis genommen, da nominell niedrigere Kurse wieder mehr Kleinanleger anlocken und damit das Potenzial für spontane Kurssprünge mit sich bringen. Aktuell sind die Sorgen an den Märkten aber zu groß, als dass sich jemand über den Split so richtig freuen könnte. Der muss zuvor ohnehin noch von den Investoren abgenickt werden.

 

Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistKurz vor dem Wochenende machte sich an den Börsen regelrecht Entgeisterung breit. Selbst gestandene Analysten müssen sich eingestehen, das Monster namens Inflation deutlich unterschätzt zu haben, und das lässt für die Zukunft nichts Gutes vermuten. Es werden wieder Vorwürfe laut, dass die Fed mit Zinserhöhungen zu lange gewartet habe. Manch einer vertritt da offen die Ansicht, dass die Notenbank die Teuerungsrate überhaupt nicht mehr in den Griff bekommen kann, ohne die amerikanische Wirtschaft auf direktem Wege in die Rezession zu führen. Mit Blick auf Europa und die EZB wird über ähnliche Szenarien gemunkelt. Das bereitet vielen Anlegern Kopfschmerzen und das Interesse an Aktien allgemein schwindet dieser Tage rapide. Bleibt abzuwarten, ob zumindest die Schnäppchenjäger und Spekulanten dem in der kommenden Woche etwas entgegensetzen könnten. Zumindest kurzfristig sind die Aussichten jetzt aber mehr als düster.

 

11.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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