Intel wird von der EU zu einer Geldstrafe verdonnert, die aber deutlich geringer als zunächst gedacht ausfällt
Es hat lange gedauert
Die europäischen Wettbewerbsbehörden werfen Intel schon seit Langem vor, in der Zeit von 2002 bis 2007 die eigene Marktmacht ausgenutzt zu haben. Das Unternehmen sollte deshalb ursprünglich gut eine Milliarde Euro an Strafzahlungen leisten. Dagegen wehrte sich Intel jedoch in einem schier endlosen Verfahren, welches nun sein Ende gefunden hat.
Nach rund einem Jahrzehnt an Verhandlungen gibt sich die EU nun mit einer Strafzahlung von etwa 376 Millionen Euro zufrieden, wie der „Spiegel“ berichtet. Damit soll Intel ausgleichen, im eingangs genannten Zeitraum Treuerabatte an Händler vergeben zu haben, die vorrangig bei Intel (US4581401001) einkauften und zu diesem Zweck die Konkurrenz übergingen.
Ob solche Rabatte tatsächlich wettbewerbswidrig sind, darüber wurde sich nun lange auseinandergesetzt. Intel selbst dürfte die nun verhängte Strafe kaum als Schuldeingeständnis bewerten. Der US-Konzern argumentiert seit jeher damit, sich bei seinen Rabatten stets im Rahmen geltender Vorschriften bewegt zu haben. Doch auch im Konzern dürfte man froh sein, das Ganze endlich zu den Aktien legen zu können.
Für die Anleger ist der Ausgang unter dem Strich nicht das schlechteste Ergebnis. Die deutlich reduzierte Summe tut in der Kasse natürlich auch weniger weg und kaum jemand glaubt daran, dass Intel sich um eine Strafe ganz drücken können würde. Daras entsteht zumindest eine kleine Erleichterung, die sich auch beim Aktienkurs bemerkbar macht. Jener konnte sich am Montagmorgen um immerhin 0,3 Prozent bis auf 32,30 Euro steigern.
Intel hat zu kämpfen
Auch wenn die Intel-Aktie sich wieder etwas besser schlägt, so ist an ständigen Korrekturen im Chart auch eine gewisse Grundskepsis der Anlegerinnen und Anleger abzulesen. Der Konzern leidet unter einer anhaltenden Schwäche im PC-Bereich und konnte im KI-Segment bisher noch nicht die Durchbrüche feiern, welche mancher Aktionär sich erhofft hatte. Zwar verdient das Unternehmen im Datacenter-Bereich gutes Geld, feiert bisher aber eben keine Sensationen. Charttechnisch bleibt die Lage trotz eines Gewinns von 14,6 Prozent auf Jahressicht einigermaßen angespannt.
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25.09.2023 - Matthias Eilenbrock
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