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Die ganz große Wende gelingt Intel noch nicht, doch die jüngsten Zahlen fallen zumindest etwas weniger dramatisch aus als zuvor

Kriegt Intel doch noch die Kurve?

NTG24 - Die ganz große Wende gelingt Intel noch nicht, doch die jüngsten Zahlen fallen zumindest etwas weniger dramatisch aus als zuvor

 

Satte 16,6 Milliarden US-Dollar an Verlust häufte Intel im dritten Quartal 2024 an. Nie war die Krise bei dem Chiphersteller offensichtlicher und es fehlte schwer an Lösungsansätzen. Im KI-Bereich hat man kaum etwas zu melden und im Kernsegment leidet die ganze Branche unter einer mittelschweren Krise.

Nun legte Intel (US4581401001) Ergebnisse für das vierte Quartal vor, die einige Lichtblicke erkennen lassen. Diverse Einsparmaßnahmen scheinen Wirkung zu hinterlassen und die Verluste konnten auf überschaubare 100 Millionen US-Dollar reduziert werden. Zu verdanken war dies aber auch steigenden Umsätzen. Jene wurden auf 14,3 Milliarden Dollar beziffert und lagen damit am oberen Ende der Prognose.

 

 

 

Noch keine Neuigkeiten gibt es darüber, wer bei Intel in Zukunft das Sagen haben wird. Der bisherige CEO Pat Gelsinger wurde Anfang Dezember überraschend entlassen. Intel informierte darüber erst, als Geslinger bereits seinen Hut genommen hatte. Geleitet wird der Konzern nun übergangsweise von Michelle Johnston Holthaus und Finanzchef Dave Zinsner. Bezüglich der Suche nach einem neuen Chef wurde von Fortschritten berichtet, es gebe aber noch nichts anzukündigen.

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Wie ist es um Intel bestellt?

 

Trotz respektabler Umsätze und niedrigerer Verluste blieb Intel in den roten Zahlen stecken und konnte lediglich im kleinen Stil gute Neuigkeiten verkünden. Den Anlegern rechte es dennoch, um etwas frischen Mut zu tanken. Mit dem Aktienkurs ging es am Donnerstag um 1,3 Prozent aufwärts und nachbörslich legte die Intel-Aktie gar um 3,7 Prozent zu. Damit wagen die Bullen sich wieder an einen Ausbruch über die 20-Dollar-Marke hinaus. Jene erweist sich schon seit den Sommermonaten als veritabler Widerstand.

Ehrlicherweise hat sich an der unschönen Ausgangslage bei Intel aber nur wenig geändert. Die Nachfrage bei klassischen Computerchips fällt weiterhin verhalten aus. Einzig Konkurrent AMD sorgt mit seinem Ryzen 7 9800X3D für Aufsehen, der vor allem bei Spielern begehrt ist. In dieser Kategorie kann Intel momentan aber schon allein technologisch kaum mithalten. Verlassen muss man sich da auf Verkäufe bei Notebooks und Fertig-PCs, die aber eben noch immer zu wünschen übrig lassen.

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Werbebanner DegussaDie Fortschritte in anderen Bereichen sind ebenfalls überschaubar. Mit neuen Grafikkarten gelang Intel ein Achtungserfolg und die Fachpresse lobte unter anderem die verbesserte Effizienz. Das ist auch deshalb wichtig, weil die Technologie die Grundlage für hypothetische KI-Beschleuniger darstellt. Doch selbst mit den erreichten Fortschritten kann Intel kaum die Rücklichter von AMD erkennen, von Nvidia ganz zu schweigen. Die Fertigung rennt derweil TSMC hinterher und hinterlässt dabei ebenfalls kein gutes Bild. Unter dem Strich bleibt Intel in viel zu vielen Bereichen im Hintertreffen und kann lediglich vage in Aussicht stellen, den Rückstand eines Tages wieder einzuholen.

 

Ein Sanierungsfall?

 

Angehäuft hat sich derweil ein Schuldenberg, der ohne deutliche Steigerungen beim Gewinn nur umso schwerer abgetragen werden kann. Intel braucht dringend einen spektakulären und vor allem nachhaltigen Erfolg, um wieder auf Kurs zu kommen. Doch auch wenn der Konzern fraglos etliche fähige Köpfe in seinen Reihen hat, fehlt es an der Aussicht auf einen baldigen Durchbruch. Damit stellt sich unweigerlich die Frage, wie lange das Ganze noch gutgehen kann. Kostensenkungen allein werden Intel wohl eher nicht retten.

Ernsthafte Sorgen machen die Analysten sich allerdings nicht um Intel. Es wird fest davon ausgegangen, dass die US-Regierung im Wettstreit um eigene Kapazitäten für die Chipfertigung Intel nicht untergehen lässt. Immer wieder im Gespräch ist auch eine Übernahme durch einen Konkurrenten. Vielleicht wird auch der von vielen Investoren bevorzugte Ansatz zum Verkauf des Foundry-Geschäfts nochmal zum Thema werden. Doch solange sich bei Intel nicht eine grundsätzliche Richtungsentscheidung ergibt, lässt sich reinen Gewissens keine Empfehlung für die Aktie aussprechen.

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31.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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