Kaffee – Abwärtstrend verliert Dampf
Dürfen Kaffeeinvestoren hoffen?
Ähnlich wie mit Edelmetallen war auch mit Kaffee seit seinem explosiven Anstieg ab 2010 und seinem ebenso implosiven Abstieg seit 2011 für andere außer Tradern kein Blumentopf zu gewinnen, es sei denn, man ging short.
Das Abkommen der Internationalen Kaffeeorganisation von 1962, welches den einzelnen Ländern Exportquoten zuteilte, hatte spätestens ab 1989 nicht mehr wirklich funktioniert. Mit dem Eintritt von Vietnam als großer Kaffeelieferant entstand ein weltweites Überangebot, welches die Kaffeekrise ab 2001 verursachte. Die Bemühungen zur Marktstabilisierung hatten zum einen durch die steigende Nachfrage aus China und Osteuropa Erfolg, zum anderen durch das neue Kaffeeabkommen von 2007, das die nachhaltige Produktion von Kaffee stärkte.
Die Flucht in reale Vermögenswerte im Anschluss an die Finanzkrise trug dazu bei, dass Kaffee im Mai 2011 sein Allzeithoch erreichte. Allerdings ging es seither mit kleiner werdenden Schwankungen abwärts. Zu dem seit 2011 laufenden Abwärtstrend kam 2017 noch der Bruch des langfristigen Aufwärtstrends hinzu, was Kaffee endgültig ins Reich der Börsenbären trieb.
Gleichwohl ist noch nicht die letzte Tasse Kaffee getrunken. Denn die Stärke der Abwärtsbewegung hat abgenommen. Nach dem Test der wichtigen (gestrichelten), vom Juni 2004 und September 2005 stammenden Unterstützungslinie bei rund 86,50 Dollar, zeigt sich erste bedeutende Gegenwehr im Kaffeechart. Der Preis läuft in ein Dreieck aus seinem Abwärtstrend und seiner Unterstützungslinie hinein, die eine Entscheidung und dazugehöriges Chartsignal generieren wird.
Bildnachweis: © Südzucker AG
Erste kleine Kursbewegungen können dabei jederzeit von den großen Elefanten im Laden, Brasilien und Vietnam, kommen. Wie Brasilien heute mitteilte, wurde die Produktionsprognose für 2019 von 50,9 auf 49 Mio. Säcke reduziert, nachdem sie 2018 noch bei rekordhohen 61,66 Mio. Säcken lag. Trockeneres Wetter beeinträchtige die Produktion, hieß es. Dass abgeholzter Regenwald direkt dazu beiträgt, scheint dabei nicht (genug) zu stören.
Fazit: Im Kaffeepreis sind viele negative Nachrichten enthalten. Der Klimawandel und der Raubbau in Brasilien haben aber das Potenzial für eine explosive Trendwende. Ein Bruch des Abwärtstrends sollte deshalb beobachtet werden. Sollte dieser überwunden werden, ist ein bedeutendes Kaufsignal generiert. Risikobereite Investoren finden dann ein interessantes Chance-Risiko-Verhältnis vor. Dieses lässt sich etwa mit einem stoppkursgestützten Engagement in den ETFS Coffee von ETF Securities (ISIN DE000A0KRJT2) realisieren. Der Rohstoff-ETF bildet die Entwicklung des DJ-AIG Coffee Sub-Index ab und weist eine Managementgebühr von 0,49 % p.a. auf.
18.09.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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