Die neue Führung bei Volkswagen und Porsche wird kritisch beäugt

Unsichere Zeiten brechen an

 

Viel wurde darüber gemunkel, mittlerweile ist es offiziell: VW-Chef Herbert Diess wird per 1. September seinen Hut nehmen und das Unternehmen künftig lediglich noch beratend unterstützen. Seinen Posten übernimmt Oliver Blume, der dann mit Porsche und VW gleich zwei Konzerne leiten wird.

Ob das gutgehen wird, daran gibt es so manchen Zweifel. An den Märkten sind Stimmen zu hören, die gerade jetzt eine klare Führung bei Volkswagen (DE0007664039) und Porsche SE (DE000PAH0038) verlangen und keinen „Teilzeitchef“, der sich womöglich auf die Herausforderungen im kommenden Jahr gar nicht richtig konzentrieren kann.

Zudem werden Interessenskonflikte mit Blick auf den geplanten Börsengang der VW-Tochter Porsche (nicht zu verwechseln mit der VW-Merhheitseignerin Porsche SE) befürchtet. Es zweifelt bisher zwar niemand daran, dass der Zeitpunkt des Börsengangs zum Jahresende eingehalten wird. Es könnten sich aber manche Probleme durch die Neubesetzung an der Führungsspitze ergeben.

 

Bisher ist nicht bekannt, wie lange Blume die beiden Konzerne in Personalunion leiten soll. An der Börse waren aber gewisse Vorbehalte unter den Aktionären zu spüren. Im frühen Handel ließ die Volkswagen-Aktie gestern deutlich nach und trotz einer darauffolgenden Erholung blieb es unter dem Strich bei einem Minus in Höhe von 1,25 Prozent. Bei der Porsche-Aktie sah es nur geringfügig anders aus.

 

Da hilft nur abwarten

 

Spekulieren lässt sich viel, doch wie genau die neue Führung sich auf Volkswagen auswirken wird, ist nicht absehbar. Auch eine neue Strategie wird sich frühestens in einigen Monaten abzeichnen. Erwartet wird, dass Blume vor allem im Software-Bereich einiges auf den Kopf stellen wird. In die VW-Aktie kommt jetzt in jedem Fall einiges an Unsicherheit, was die Volatilität in einem ohnehin schon herausfordernen Umfeld nur noch weiter erhöhen dürfte. Eine klare Richtung ergibt sich durch den Rücktritt von Herbert Diess bisher allerdings noch nicht. Ob das eine gute oder eine schlechte Nachricht ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.

 

26.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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