Amazon.com-Aktie zeigt deutliche Stärke trotz Debatte rund um die globale Mindestbesteuerung
Amazon.com-Aktie generiert technisches Kaufsignal
Die Debatte rund um die globale Mindeststeuer hat der Amazon.com-Aktie bislang nicht geschadet. Vielmehr setzte das Papier zuletzt sogar zu einem neuen Höhenflug an. Dennoch sollten Anleger die langfristigen Risiken in jedem Fall beachten.
Nachdem die Amazon.com-Aktie (US0231351067) zwischen Mitte März 2020 und Anfang September 2020 eine rasante Aufwärtsentwicklung vollzogen hatte und in der Spitze von 1.626 US-Dollar auf 3.552 US-Dollar gestiegen war, wechselte der Titel in eine Konsolidierungsphase über, wobei das Papier mit einem Zwischenhoch bei 3.554 US-Dollar im April eine Doppeltop herauszubilden schien. Allerdings konnte der Anteilschein jetzt diese Widerstandszone nachhaltig überwinden, weshalb aus technischer Sicht jetzt tatsächlich ein eindeutiges Kaufsignal generiert werden konnte.
Damit stehen die Chancen gut, dass der Anteilschein des Tech-Giganten kurz- bis mittelfristig weiter an Fahrt aufnimmt, auch wenn die skeptischen Stimmen zu dem Geschäftsmodell weltweit immer lauter werden. So stand die US-Firma in der jüngsten Vergangenheit in der EU wegen den vergleichsweise geringen Steuerzahlungen in der Kritik, weshalb sich die Finanzminister der G20-Staaten nun auf einen Mindeststeuersatz in Höhe von 15 % einigten. Auch wenn hierdurch Amazon in vielen Regionen deutlich mehr an den jeweiligen Fiskus zahlen müsste, so reagierte der Aktienkurs bislang kaum auf diese eigentlich schlechte Nachricht.
Amzon.com muss zunehmend öffentliches Image fürchten
Aktuell sind zur neuen Mindeststeuer noch sehr viele Fragen offen. Auch stellen einige Experten infrage, ob sich das globale Körperschaftsteueraufkommen tatsächlich um 100 Milliarden US-Dollar erhöhen wird. Vielmehr muss davon ausgegangen werden, dass Amazon.com auch künftig Mittel und Wege finden wird, die eigene Steuerlast tatsächlich auf legale Art und Weise zu reduzieren. Dies erklärt auch, warum die Amazon.com-Aktie kaum von den jüngsten Entwicklungen auf der Ebene der G20-Staaten beeinflusst wurde.
Aktuell erwarten die Analysten im Konsens, dass Amazon seine Erlöse von 386 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf 490 Milliarden US-Dollar in der kommenden Zwölfmonatsperiode hochschrauben wird. Gleichzeitig soll der Nettogewinn laut den US-Brokerhäusern von 21.3 Milliarden auf 28.7 Milliarden US-Dollar steigen. Angesichts der hervorragenden operativen Entwicklung stufen wir die aktuellen Prognosen für das Unternehmen, welche auch für die Jahre 2022 und 2023 extrem positiv sind, als realistisch ein. Entsprechend ist der Titel mit einem geschätzten 2023er-KGV von 38 immer noch vergleichsweise moderat bewertet, wobei hervorragend positionierten Weltmarktführern ohnehin ein höheres Kurs-Gewinn-Verhältnis zugestanden wird. Allerdings muss Amazon in den USA, aber auch in den anderen Staaten einen massiv steigenden Regulierungsdruck fürchten.
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13.07.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch
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