An der Börse kämpft Moderna gegen Windmühlen
Passiert da noch was?
Die Börsianer scheinen ihr Urteil gefällt zu haben. Schaut man sich die Kursentwicklung der Impfstoffhersteller an, so wurde die Pandemie an den Märkten schon mehr oder weniger für beendet erklärt. Vermehrt milde Verläufe bei der Omikron-Variante führen zu diesem vielleicht etwas voreiligen Schluss, der auch Moderna hart getroffen hat.
Um rund 30 Prozent rutschte die Aktie von Moderna (US60770K1079) in gerade einmal vier Wochen in die Tiefe und ein Ende dieser unschönen Bewegung ist nicht in Sicht. Zu sehr dominiert die Ansicht, dass Corona-Impfstoffe schon bald kaum noch gefragt sein könnten. Befeuert wird das speziell bei Moderna von immer neuen Berichten über Vakzine, die ungenutzt entsorgt werden müssen.
Da hilft es auch nicht viel, dass es an und für sich durchaus gute Nachrichten zu sehen gibt. Etwa die Aussicht auf neue Daten zur Impfung bei Kindern ab zwei Jahren. Bisher sind die Corona-Impfstoffe lediglich für Kinder ab 5 freigegeben und das hierzulande auch nur im Falle von BioNTech. Moderna könnte also echte Pionierarbeit leisten.
Dummerweise werden Impfungen bei (sehr) jungen Kindern aber als besonders unnötig angesehen. Nach alle, was man weiß, schaden sie zwar nicht. Gerade mit Blick auf Omikron scheint es aber auch nichts zu geben, wovor sie wirklich schützen könnten. Zumindest beim derzeitigen Sentiment hat das Ganze daher sehr wenig Potenzial, um für neuerlichen Antrieb beim Aktienkurs zu sorgen. Stattdessen scheint sich nur noch die Frage zu stellen, wie tief es noch gehen kann.
Nur nicht zu früh freuen
Aktuell kann die Moderna-Aktie niemandem so recht ans Herz gelegt werden. Jegliches Investment gleicht derzeit einem Griff ins fallende Messer. Gleichwohl ist es immer noch verfrüht, die Pandemie bereits als halb überstanden anzusehen. Schließlich gab es in mittlerweile fast zwei Jahren Pandemie schon oft genug unschöne Überraschungen zu sehen und es ist nicht auszuschließen, dass es eine solche ein weiteres Mal geben wird. Denkbar wäre etwa eine neue Mutation, die angesichts der Masse an Neuinfektionen nicht einmal unwahrscheinlich ist. Sollten die Hospitalisierungen dann wieder zulegen, könnte auch der Impfdruck schnell wieder steigen und die Moderna-Aktie im Schlepptau mit nach oben nehmen. Zugegebenermaßen wäre es aber reichlich riskant, sich auf ein solches Szenario blind zu verlassen.
17.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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