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Microsoft und Alphabet verfehlen die Erwartungen der Analysten, können bei den Anlegern aber dennoch punkten

Es hätte schlimmer kommen können

NTG24 - Microsoft und Alphabet verfehlen die Erwartungen der Analysten, können bei den Anlegern aber dennoch punkten

 

Mit Spannung erwarten die Anleger die Zahlen des US-Tech-Giganten in der laufenden Woche. Am Dienstag legten nach Börsenschluss schon einmal die Google-Mutter Alphabet sowie der Software-Riese Microsoft vor. Deren Ergebnisse fielen nicht unbedingt traumhaft aus, doch die reaktionen darauf sorgen wieder für etwas Hoffnung.

Dass die Konzerne es im zweiten Quartal nicht einfach gehabt haben, das hatten die Anleger bereits auf dem Zettel und auch die Analysten hatten keine allzu hohen Erwartungen. Jene wurden jedoch bei beiden Konzernen verfehlt. Microsoft (US5949181045) steigerte seinen Umsatz um 12 Prozent auf 51,9 Milliarden USD und verfehlte damit die Konsenschätzung von 52,4 Milliarden USD knapp. Ähnliches zeigte sich beim Gewinn, der mit 2,23 USD je Anteilsschein 6 Cent geringer als erwartet ausfiel.

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Werbebanner WikifolioÄhnlich gestaltete sich die Lage bei Alphabet (US02079K3059), wo aufgrund der Schwäche der Online-Werbung vor allem YouTube immer mehr unter Druck geraten ist. Auch Corona-Einschränkungen in China und ungünstige Währungseffekte belasteten die Ergebnisse, sodass die Erwartungen der Märkte letztlich nicht erfüllt werden konnten. In normalen Zeiten wäre eine solche Entwicklung ein Garant für den nächsten Kursrutsch. Doch aktuell zeigen die Börsianer sich regelrecht erleichtert.

So konnte die Microsoft-Aktie sich im nachbörslichen Handel um knapp vier Prozent verbessern und bei Alphabet ging es sogar um 4,8 Prozent in die Höhe. Offenbar befürchteten viele Aktionäre, dass die Ergebnisse noch für deutlich größere Enttäuschungen sorgen könnten und zeigen sich erleichtert darüber, dass tatsächlich „nur“ das Wachstum etwas gelitten hat. Nach wie vor fahren aber sowohl Microsoft als auch Alphabet Milliardengewinne ein, was dieser Tage längst nicht jeder Tech-Konzern von sich behaupten kann.

 

Die Cloud rettet die Bilanz

 

Sehr zufrieden dürften die meisten auch mit dem größten Wachstmusmotor dieser Tage sein. Während Online-Werbung mit Problemen zu kämpfen hat und bei Microsoft das Geschäft mit Windows nicht richtig lief, konnte beim Cloud Computing ein enormes Wachstum verzeichnet werden.

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Bei Microsoft konnte das Geschäft mit der Cloud-Plattform Azure um 40 Prozent zulegen. Damit wurden die Erwartungen zwar ebenfalls leicht verfehlt. Die Richtung stimmt aber in jedem Fall und die Zukunft lässt in diesem Bereich noch weitere Sprünge in diesem Ausmaß vermuten. Auch bei Alphabet lief kein Sektor besser als die Cloud. Mit einem Umsatzplus von 36 Prozent half die Sparte ganz entschieden dabei, dass die Ergebnisse im vergangenen Quartal nicht noch deutlich schlechter ausfielen. Das reicht zwar nicht für neuerliche Rekorde, aber in jedem Fall, um bei den eigenen Aktionären für etwas bessere Laune zu sorgen.

 

Auf Sparflamme

 

Auf die Cloud alleine können sich Alphabet und Google angesichts der aktuellen Herausforderungen freilich nicht verlassen. Stattdessen wird bei den Tech-Giganten in Zukunft wohl der Gürtel enger geschnallt werden. Die Google-Mutter verkündete bereits vor einiger Zeit, bei den Neueinstellungen im laufenden Jahr ein oder zwei Gänge zurückzuschalten. Da die Einnahmen des Konzerns noch immer hauptsächlich mit Online-Werbung generiert werden und sich genau hier eine mittelschwere Krise abzuzeichnen droht, behalten die Verantwortlichen die Ausgeben jetzt sehr genau im Blick. Auch Microsoft hat nichts zu verschenken und einige Mitarbeiter wurden Medienberichten zufolge zuletzt schon entlassen, wenn auch in einem sehr übersichtlichen Ausmaß.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeUnter dem Strich kann nicht die Rede davon sein, dass die Gefahr bereits gebannt wäre und es nun zwingend zum großen Turnaround an den Märkten kommen wird. Zumindest ist die ganz große Katastrophe aber ausgeblieben, was die Ängste vor einer möglichen Rezession etwas dämpfen dürfte. Bleibt abzuwarten, was nun Apple (US0378331005), Meta (US30303M1027) und Amazon (US0231351067) noch vorzuzeigen haben. Bleiben auch hier die ganz großen Enttäuschungen aus, könnten die Bullen sich wieder verstärkt aus ihrer Deckung trauen. Davon könnte dann nicht nur der vielbeachtete Tech-Sektor profitieren.

 

27.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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