Kering und das China-Sentiment
Kering hängt weiter in der Konsolidierungsphase
Als der französische Luxusgüterhersteller Kering Ende April seine Zahlen für das 1. Quartal 2022 vorstellte, reagierten die Investoren verschnupft. Seither hat der Titel ohne größere Gegenbewegung rund 20 % eingebüßt. Ein langfristiger Blick auf die Aktie deutet weiteres Korrekturpotenzial an. Das Kerngeschäft bleibt jedoch robust.
Auf den ersten Blick schien die Welt der Investoren in Ordnung, als der französische Luxusgüterhersteller Kering (FR0000121485) am 21.04.2022 seine Zahlen für das 1. Quartal 2022 vorstellte.
Der Konzernumsatz legte um gut 27 % auf 4,956 Mrd. Euro zu. Angetrieben wurde das Umsatzwachstum von einer starken Nachfrage in Westeuropa, Nordamerika und Japan. Die Online-Erlöse legten ebenfalls deutlich zu und machen nun 15 % der gesamten Erlöse aus. Jedoch wurde das Wachstum in China von den neuen Lockdowns gebremst, was insbesondere die umsatzstärkste Marke Gucci belastete und das Segmentwachstum auf 13 % drückte.
Kering bezeichnete die Leistung von Gucci als ,,solide‘‘, gestand aber ein, dass die Region Asien-Pazifik aufgrund der Corona-Lockdown-Maßnahmen am Ende des 1. Quartals ein eher ,,gemischtes‘‘ Bild bot.
Die Märkte nahmen die Zahlen zum Anlass, den Titel von 560 Euro am 21.04.2022 auf 446,30 Euro aktuell zurückzustufen. Seit dem Allzeithoch am 13.08.2021 bei 798 Euro hat die Aktie damit 44 % verloren.
Allerdings zeigt ein Blick auf die langfristige Entwicklung der Kering-Aktie, dass es sich bei der danach folgenden Abwärtsbewegung auch um eine Konsolidierung der hohen Gewinne nach dem Ausbruch über das alte Allzeithoch vom Januar 2000 bei 268 Euro im April 2017 handeln könnte. Denn danach hat sich der Titel mit Ausnahme des Corona-Crashs im März 2020 ohne bedeutende Korrekturen mehr als verdreifacht.
Hinzu kommt aber nun, dass die Aktie mit ihrem Monatscandle Mai 2022 unter ihren seit Juli 2016 laufenden Aufwärtstrend gefallen ist und damit ein bedeutendes dynamisches Warnsignal gegeben hat.
Kering S.A. auf TradingView
Damit ist nun zumindest aus charttechnischer Perspektive ein Test der Ausbruchsniveaus bei 268 Euro möglich, sollte der Unterstützungsbereich bei 348,55 Euro, dem Zwischentief im Corona-Crash im März 2020, nicht halten.
Chart 2 zeigt die Korrekturbewegung auf Tagescandle-Basis. Dort wird auch deutlich, dass unterhalb des aktuellen Niveaus bis 350 Euro keine wirklichen Unterstützungsmarken zu verorten sind. Allerdings ist die Aktie inzwischen deutlich überverkauft. Dieser Zustand kann jedoch in längeren Abwärtstrends auch anhalten und von kleineren Gegenbewegungen begleitet sein.
Kering S.A. auf TradingView
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20.05.2022 - Arndt Kümpel
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