Mercedes-Benz verliert die nächste wichtige Stütze
Ohrfeige für Stuttgart - Geschäft mit Luxus-Modellen bricht bei Mercedes ein
Die Hiobsbotschaft aus Stuttgart kam nicht völlig unerwartet. Dass das China-Geschäft schwächelt, ist seit Langem bekannt. Doch nun beginnt auch noch mit den Luxus-Modellen die grösste Stütze der Gewinn- und Verlustrechnung zu erodieren.
Ola Källenius ist mit seiner Fokussierung des Produktportfolios auf Luxus krachend gescheitert. Die Entscheidung, in Zukunft keine Fahrzeuge mehr für den Pöbel zu verkaufen, sondern sich im Wesentlichen nur noch auf hochpreisige Luxus-Modelle zu fokussieren, war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Eine solche Strategie funktioniert nur, wenn sich die (Welt-)Wirtschaft dauerhaft im Konjunkturaufschwung bewegen würde. Doch die Konjunktur verläuft in Zyklen, was Allgemeinwissen ist, weswegen die Ausrichtung Stuttgarts überraschend ignorant war. Und sich nun zu rächen beginnt.
Die Schwäche in China und bei den Luxus-Modellen zogen den Abschluss für das 3. Quartal in den Keller. Im vergangenen Jahr hatte Mercedes-Benz (DE0007100000) noch eine Netto-Marge von 12,4 % im Pkw-Geschäft (Mercedes-Benz Cars) verdient und im Vorfeld der Berichtssaison gewarnt, dass das September-Quartal schwach ausfallen wird. Doch die Erwartungen der Analysten pendelten sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts immer noch bei 8,13 % ein. Stattdessen lieferte Stuttgart eine Netto-Marge von 4,7 % ab. Nur noch knapp mehr als ein Drittel dessen, was man vor einem Jahr verdiente. Die kleine Sparte Vans war davon nicht betroffen und dämpfte den Einbruch noch etwas ab, aber unter dem Strich war das Quartal eine Ohrfeige für das Management.
Mercedes-Benz verliert die nächste wichtige Stütze
Der Gewinn nach Steuern brach im Jahresvergleich um -54 % ein. Was im Kern am Umsatzrückgang um rund -7 % auf 34,53 Mrd. Euro lag. Die operativen Kosten stiegen etwas und auch das Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen verschlechterte sich. Aber unter dem Strich ächzte Mercedes-Benz darunter, dass der Umsatz wegknickte. Und da man auf kurze Sicht daran nichts ändern wird können, da die Kunden die Portemonnaies zu machen und der Markt mit Überkapazitäten überflutet ist, müssen die Kosteneinsparungen nun drastisch ausgeweitet werden. Geht der Vorstand diesen Punkt vehement an, würde das von der Börse positiv bewertet.
Das Kernproblem aus Sicht der Börse ist aber, dass die Aktien inzwischen seit Frühjahr 2021 in einem breiten Band seitwärts laufen. Solange die Aussicht bestand, dass Mercedes-Benz in Zukunft wieder zu starkem Wachstum zurückkehrt, war das in den letzten 12 Monaten kein Problem. Doch mit dem Status quo und der Perspektive, dass sich die Lage in 2025 nicht verbessern, sondern verschlechtern wird, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bevor der untere Rand des Seitwärtstrends nicht nur getestet, sondern durchbrochen wird.
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26.10.2024 - Mikey Fritz
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