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Porsche SE rechnet mit Verlusten, verantwortlich dafür sind Volkswagen und die Porsche AG, derweil scheint auch Mercedes-Benz Kosten massiv senken zu wollen

Die deutschen Autokonzerne finden noch immer nicht zurück in die Spur

NTG24 - Porsche SE rechnet mit Verlusten, verantwortlich dafür sind Volkswagen und die Porsche AG, derweil scheint auch Mercedes-Benz Kosten massiv senken zu wollen

 

Es war wahrscheinlich abzusehen, dass die Schwäche im Autosegment sich durch alle Unternehmen aus dem Bereich ziehen würde. Dennoch sorgte die gestrichene Prognose der Porsche Holding kürzlich für viel Aufsehen. Die erst im September nach unten korrogierte Aussicht auf Gewinne von 2,4 bis 4,4 Milliarden Euro für das laufende Jahr wurde vollständig kassiert. Stattdessen soll es ein „erheblich negatives“ Ergebnis geben.

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Allerdings werden die Verluste aller Voraussicht nach rein bilanzieller Natur sein, denn zurückgeführt wird das Ganze bei der Porsche SE (DE000PAH0038) auf Abschläge bei den Beteiligungen Volkswagen und Porsche AG. Letztere werden auf Basis von Analystenerwartungen neu bewertet. Im Falle von Volkswagen führt dies wohl zu einer Abwertung um bis zu 20 Milliarden Euro. Der Wert der Beteiligung an der Porsche AG könnte um bis zu zwei Milliarden Euro reduziert werden.

Die Porsche SE-Aktie reagierte im späten Handel am Freitag mit klaren Verlusten, womit Zugewinne aus dem frühen Handel wieder vernichtet wurden. Letztlich reichte es aber für ein kleines Plus von 0,4 Prozent auf Tagessicht und es ging mit 36,01 Euro ins Wochenende. Beruhigend dürfte auf die Anteilseigner gewirkt haben, dass die Porsche SE in diesem Jahr weiterhin eine Dividende auszahlen möchte. Weniger erfreulich ist jedoch, dass bei den zweit mit Abstand wichtigsten Beteiligungen noch keine Trendwende abzusehen ist.

 

 

 

Volkswagen spart weiter

 

Volkswagen (DE0007664039) ist momentan noch immer hauptsächlich damit beschäftigt, Kosten einzusparen. Ob dabei betriebsbedingte Kündigungen ein Instrument werden, darüber streitet man sich noch mit Betriebsrat und Gewerkschaft. Laut einem Bericht der „taz“ sollen nun in einem Werk in Zwickau aber schon mal 1.000 befristete Stellen abgebaut werden, indem jene einfach nicht verlängert werden.

Betroffen wäre ein Werk, in welchem ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge der Marken VW, Seat und Audi produziert werden. Das würde passen, hat Volkswagen doch in diesem Segment derzeit besonders große Absatzprobleme zu verzeichnen. Aktuell sind in dem Werk 9.500 fest Angestellte beschäftigt, die von etwa 3.000 befristeten Mitarbeitern unterstützt werden. Der Schrumpfkurs setzt sich jedoch fort. Immerhin bastelt die VW-Aktie an einer kleinen Erholung. In der ausgelaufenen Woche ging es bis auf 88,02 Euro aufwärts und es konnte endliche etwas Abstand zum 52-Wochen-Tief unterhalb von 80 Euro hergestellt werden.

 

Porsche AG: Versteckt sich hier eine Chance?

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNoch etwas näher am Jahrestief befindet sich die Aktie der Porsche AG (DE000PAG9113), die am Freitag dezent an Wert verlor und bei 60,70 Euro landete. Nach Ansicht der Analysten der Deutschen Bank ist das aber noch kein Grund zur Sorge. Die Kaufempfehlung wurde kürzlich bestätigt. Das Kursziel erfuhr zwar eine kleine Anpassung nach unten. Mit 80 statt zuvor 85 Euro wird aber noch immer ein ansehnliches Aufwärtspotenzial in Aussicht gestellt.

Fest gerechnet wird damit, dass politische Querelen, tendenziell sinkende Verkaufszahlen und weitere Restrukturierungsankündigungen unter den Anteilseignern noch für Unruhe sorgen dürften. Offenbar rechnet die Deutsche Bank aber nicht damit, dass dies den Aktienkurs nachhaltig schädigen wird. Das klingt durchaus interessant, doch unter dem Strich blicken auch die besten Analysten natürlich nur in die Glaskugel.

 

Mercedes-Benz schnallt den Gürtel enger

 

Vergleichsweise gut steht derzeit noch die Aktie von Mercedes-Benz (DE0007100000) da, welche die Kursverluste seit Jahresbeginn auf etwas mehr als zehn Prozent begrenzen konnte. Tiefstände sind hier aber auch in Sichtweite und die allgemeine Krise macht sich bei dem Luxusanbieter immer mehr bemerkbar. Auch in Stuttgart wird an Sparmaßnahmen gearbeitet, welche langsam immer schärfere Konturen zu bekommen scheinen.

Laut dem „manager magazin“ hat Mercedes-Benz wohl schon im November seinen Top-Managern ein Programm mit dem Namen „Next Level Performance“ vorgestellt. Jenes beinhaltet anscheinend deutliche Einsparungen bei den Kosten. Bis 2027 sollen jene jährlich um fünf Milliarden Euro sinken. Auf die bestehende Beschäftigungsgarantie ist man beim Konzern derzeit noch recht stolz. Den nun vorliegenden Berichten zufolge könnte aber mit dem Wegfall von zehn Prozent der weltweiten Arbeitsplätze geflirtet werden. Konkrete Details dazu bleiben aber noch abzuwarten.

 

Keine Überraschungen

 

Die ernüchternden Neuigkeiten aus dem Autosektor setzen sich fort, sorgen aber kaum noch für Überraschungen. Viel mehr bekommen die Märkte genau das zu sehen, worauf sie sich schon seit einer ganzen Weile einstellen konnten. Die große Frage lautet nun, ob und wann mit einer Trendwende zu rechnen sein könnte. Die Hersteller selbst rechnen damit tendenziell erst im Jahr 2026. Das anstehende Jahr könnte also noch einmal schwierig werden und vielleicht darüber entscheiden, wer die richtigen Entscheidungen trifft, um in einem sich verändernden Markt weiterhin bestehen wird.

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15.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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