Versorgungssicherheit bei Lithium – Stellantis macht bei Vulcan Energy Nägel mit Köpfen
Der Lithiumpreis bleibt weiter heiß
Die Beteiligung von Stellantis an Vulcan Energy zeigt, dass erste Automobilhersteller ihre Wertschöpfungskette durch Upstream-Akquisitionen zu sichern. Dabei zeigt der explodierende Lithiumpreis nicht nur das Preisrisiko. Die strategische Breite effektiver Batterietechnik ergibt sich dabei aus der schnell wachsenden Bedeutung ihrer vielen Anwendungen. Zunehmende Länderrisiken großer Lithium-Lagerstätten erinnern zudem an die hohe Bedeutung des Standortes für die Versorgungssicherheit. Vor diesem Hintergrund dürfte der Lithium-Preis mittelfristig weiter Luft nach oben haben.
Der Lithium-Preis bleibt wohl auch in den kommenden Monaten weiter ,,heiß‘‘! Dies legen zumindest einige Indizien nahe, vor allem, wenn man sich die heute verkündete Vereinbarung zwischen Stellantis (NL00150001Q9) und Vulcan Energy (AU0000066086) anschaut.
Danach erwirbt Stellantis für rund 50 Mio. Euro 11,45 Mio. Aktien von Vulcan Energy zum Durchschnittspreis der letzten 30 Handelstage (4,367 Euro) und wird mit der sich daraus ergebenden Beteiligung in Höhe von rund 8 % des Kapitals zweitgrößter Aktionär.
Dieser Schritt von Stellantis stellt weltweit die erste Investition eines Autoherstellers in ein Lithium-Unternehmen dar. Vulcan Energy generiert geothermische Energie im Oberrheingraben und will in den kommenden Jahren Lithiumhydroxid ohne fossile Brennstoffe und klimaneutral produzieren. Das Lithium wird mit chemischen Prozessen aus dem Thermalwasser gewonnen. Die zufließenden Mittel will Vulcan Energy denn auch für die Erhöhung der Förderkapazitäten an seiner Produktionsstätte im Oberrheintal verwenden.
Lithium wird vor allem für Lithium-Ionen-Batterien verwendet und ist damit ein strategischer Rohstoff für die ,,grüne Transformation‘‘ der Weltwirtschaft. Für Stellantis bedeutet die Beteiligung einen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Wertschöpfungskette für seine Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge in Europa.
Gleichzeitig verlängerten Stellantis und Vulcan Energy den 2021 abgeschlossenen Abnahmevertrag um weitere 5 Jahre bis 2035. Im Rahmen der Vereinbarung wird Vulcan Energy Stellantis zwischen 81.000 und 99.000 Tonnen Lithiumhydroxid liefern.
Woher die hohe Aktivität der Autobauer kommt, verdeutlicht auch ein Blick auf die Entwicklung des Lithium-Futures an der COMEX. Denn dieser hat sich in den letzten 9 Monaten in der Spitze mehr als verfünffacht und hat seither nur wenig korrigiert.
Lithium Future auf TradingView
Und was ist das Fazit?
Die Sicherung der Versorgung mit dem strategischen Rohstoff Lithium durch Stellantis bei Vulcan Energy im Kontext eines explodierenden Lithium-Preises zeigt, dass die Preis-Rallye von Lithium noch einige Zeit weitergehen könnte.
Die im Verhältnis zum vorangegangenen Kursanstieg schwache Korrektur deutet dabei an, dass Lithium auch in nächster Zukunft ein Verkäufermarkt bleiben dürfte.
24.06.2022 - Arndt Kümpel
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