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Amazons neuester Zukauf von iRobot wird an den Märkten heiß diskutiert

Darüber ist nicht jeder glücklich

NTG24 - Amazons neuester Zukauf von iRobot wird an den Märkten heiß diskutiert

 

Ganze 1,7 Milliarden USD nimmt Amazon in die Hand, um das Unternehmen iRobot zu übernehmen, welches vor allem für die Roomba-Staubsaugerroboter bekannt ist. Ob das eine sinnvolle Angelegenheit ist oder nicht, darüber gehen die Meinungen weit auseinander.

Die Optimisten sehen in dem Ganzen eine sinnvolle Erweiterung der Smart-Devices-Sparte von Amazon, welche bisher vor allem aus smarten Lautsprechern bestand. Amazon selbst spricht von einem großen Andrang nach den Robotern und dass die Verbraucher diese regelrecht „lieben“ würden. Allerdings sind sich die allermeisten Beobachter einig darüber, dass es dem Online-Giganten in erster Linie nicht um die Saugroboter selbst gehen dürfte.

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Werbebanner EMH PM TradeWeitaus interessanter für Amazon (US0231351067) dürften die Daten sein, welche die kleinen Flitzer ständig über ihre Nutzer sammeln. Dabei kann es sich beispielsweise um Informationen darüber handeln, wann und wie eine Wohnung umgeräumt wird oder wie häufig neue Teppiche verlegt werden. Das klingt im ersten Moment wenig aufregend, erweitert Amazons Datenbestand über die eigenen Nutzer aber enorm. Das ermöglicht es letztlich, Werbung noch zielgenauer zu schalten.

Keine Zweifel gibt es daran, dass der Zeitpunkt für die Übernahme kein Zufall ist. iRobot (US4627261005) musste an der Börse in den letzten Monaten schwer bluten und zeitweise Kursverluste von rund 70 Prozent verkraften. Jüngst konnte der Titel sich davon dezent erholen und Amazon scheint den Tiefpunkt als überwunden anzusehen. Der Konzern greift nun quasi zum Schnäppchenpreis zu, bevor die Kurse wieder weiter ansteigen können. Vor anderthalb Jahren hätte die Übernahme mindestens das Doppelte gekostet.

 

Probleme voraus?

 

Wie bei jeder Übernahme wird auch im Falle von Amazon und Roomba eine Überprüfung der Kartellbehörden stattfinden und ob die den Deal so einfach durchwinken werden, darüber gibt es unter Experten große Zweifel. „Der Standard“ berichtet darüber, dass der Schriftsteller Ron Knox via Twitter den Deal als einen datenrechtlichen Albtraum bezeichnet, welcher noch einen ellenlangen Rattenschwanz nach sich ziehen könnte.

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Knox argumentiert damit, dass Amazon mit dem auf den größten Konkurrenten in Sachen Smart Devices aus dem Verkehr zieht und in Kombination mit weiteren Diensten eine erdrückende Dominanz erreichen würde. Er geht auch fest davon aus, dass der Online-Händler über eine aggressive Preispolitik ein Monopol anstreben wird und jegliche noch bestehende Konkurrenz zu verdrängen versucht. Auch wenn nichts in Stein gemeißelt ist, so sieht Ron Knox gigantische Probleme auf Amazon zukommen und nur wenig Chancen dazu, dass die Übernahme ohne jegliche Auflagen über die Bühne gehen kann.

 

Nur einer freut sich

 

Es bleiben also so manche Zweifel bei dem Roomba-Deal von Amazon, was auch die Anteilseigner des Online-Händlers dann eher skeptisch gestimmt hat. Die reagierten sehr zurückhaltend auf die Ankündigung und die Amazon-Aktie reagierte am Freitag kaum auf die Pläne des Konzerns. Eine umso größere Reaktion ließ sich allerdings bei der Aktie von iRobot feststellen. Die legte Kurssprünge hin, welche es in dieser Ausprägung lange nicht mehr zu sehen gab. Zumindest hier ist die Freude über die geplante Übernahme also offensichtlich groß.

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Werbebanner WikifolioOb und welche Probleme jetzt noch auf Amazon zukommen werden, lässt sich nur abwarten. Im Prinzip können die Anleger aber relativ entspannt bleiben. Selbst wenn die Behörden etwas zu meckern haben sollten, so hat Amazon nicht allzu viel zu verlieren. Das schlimmste Szenario wäre wohl noch, dass es nach einer erfolgten Übernahme zu Rechtsstreitigkeiten kommen könnte. Darüber zu spekulieren ist aber eher müßig und zumindest für den Moment ergeben sich daraus schlicht keine nennenswerten Signale für die Amazon-Aktie. Die bleibt derweil auf hohem Niveau und kann noch immer von den guten Zahlen aus dem zweiten Quartal zehren.

 

08.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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