Probleme allerorten bei der Lufthansa
Schwere Zeiten voraus
Gleich aus mehreren Gründen setzt der Krieg in der Ukraine die Lufthansa unter Druck. Die Sperrung des Luftraums in Russland lässt diverse Ziele aus dem Flugplan verschwinden, zusätzlich müssen große Umwege bei Langstreckenflügen hingenommen werden. Als wäre das noch nicht genug, explodieren auch noch die Preise für Treibstiff.
Die Lufthansa (DE0008232125) selbst sprach kürzlich davon, dass die Kosten für das Umfliegen von Russland in die Millionen gehe. Zwar gibt es auch ein gewisses Einsparpotenzial, da das Überfliegen des sibirischen Luftraums stets ein teurer Spaß war. Die höheren Kosten durch längere Reisezeiten und höheren Triebstoffverbrauch werden dadurch aber kaum gänzliche aufgefangen.
Höhere Kosten erwartet die Airline auch bei Gebühren für die Flugsicherung sowie an den Flughäfen. All das wird voraussichtlich dazu führen, dass die Ticketpreise spürbar ansteigen werden. Darauf stimmte die Lufthansa die Aktionäre im Rahmen der jüngsten Zahlen bereits ein. Letztere konnten derweil ebenfalls nicht auf ganzer Linie überzeugen.
Zwar lagen 2021 Umsätze und Passagier zahlen wieder deutlich höher als noch im von Corona schwer beeinflussten Vorjahr. Das Vorkrisenniveau konnte aber erneut nicht annähernd erreicht werden. Die Warnungen vor steigenden Kosten an allen Ecken lesen sich derweil schon fast wie eine Gewinnwarnung und so kam es im Handel am Donnerstag zu heftigen Kursabschlägen.
Die Lufthansa rutscht ab
Um satte 8,2 Prozent verlor die Aktie der Lufthansa gestern an Wert und fiel damit auf sehr überschaubare 6,08 Euro zurück. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und damit verbundener weiterer Folgen, die bisher in ihrer Gänze noch nicht abzusehen sind, hat es sich mit der Hoffnung auf eine weitere Erholung im laufenden Jahr erst einmal erledigt. Weite Teile der Kursgewinne seit Jahresbeginn wurden bereits wieder abgegeben und für die kommenden Tage und Wochen sieht es kaum besser aus. Die Welt rutscht von einer Krise in die nächste und die Lufthansa scheint dabei stets mittendrin zu sein.
04.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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