
Varta bleibt schwankungsfreudig, Tesla profitiert von gutgelaunten Analysten, auch Rheinmetall ist bei Experten gefragt und die Lufthansa geht in Deckung!
Der erste Eindruck kann auch an der Börse täuschen
Im gestrigen Handel ergab sich ein durchmischtes Bild an den Märkten. Der DAX startete zunächst mit recht ansehnlichen Gewinnen, musste jene jedoch im weiteren Verlauf abgeben. Schwache Vorgaben von der Wall Street führten den Leitindex schließlich ins Minus. Dennoch ließ sich hier und da Optimismus beobachten, wenn auch in einem eher überschaubaren Ausmaß.
Leicht in die Irre führen können die derzeitigen Kurskapriolen bei Varta (DE000A0TGJ55). Die Aktie konnte gesten um satte 14,6 Prozent bis auf 2,42 Euro zulegen und damit den Abstand zum Rekordtief bei 1,41 Euro weiter ausbauen. Was im ersten Moment nach einem veritablen Comeback aussieht, fußt jedoch auf nichts weiter als blanker Spekulation. Noch immer ist nicht klar, wie es mit dem Batteriehersteller weitergehen soll.
Bekannt ist allerdings, dass das Management mit Sanierungsplänen flirtet, bei denen auf Alt-Aktionäre der Totalverlust wartet. Im aktuellen Handel streichen zum Teil Leerverkäufer Gewinne ein und zum Teil spekulieren einige besonders risikofreudige Naturen darauf, dass es doch noch irgendeine irre Rettung geben könnte, bei der Anleger von steigenden Kursen noch irgendwie profitieren könnten. Auch wenn sich das nicht vollkommen ausschließen lässt, so ist die Wahrscheinlichkeit doch eher als gering einzuschätzen und für echten Optimismus gibt es nach wie vor keinen Grund.
Tesla wieder gefragt
Aussichtsreicher wird da schon die Lage von Tesla (US88160R1014) eingeschätzt. Die US-Bank Morgan Stanley hat die dezent angeschlagene Aktie zu Wochenbeginn zu ihrer Liste von „Top Picks“ aufgenommen und bescheinigt damit ein besonders hoher Aufwärtspotenzial. Überzeugt zeigten die Analysten sich von den laufenden Bemühungen um Kostensenkungen und Restrukturierungen.
Die Q2-Zahlen, welche an den Märkten allgemein mit Ernüchterung aufgenommen wurden, lagen nach Ansicht von Morgan Stanley innerhalb der Erwartungen. Die Kaufempfehlung wird garniert mit einem Kursziel von 310 US-Dollar. Das inspirierte die Bullen am Montag und die Tesla-Aktie erholte sich um 5,6 Prozent bis auf 232,10 Dollar. Damit konnten die Verluste aus der Vorwoche wieder etwas vermindert werden. Für einen Ausgleich muss aber noch etwas mehr kommen.
Rheinmetall: Noch lange nicht genug?
Viel Potenzial erkennen die Analysten des Bankhaus Metzler derweil bei der Aktie von Rheinmetall (DE0007030009). Jene kämpft nun schon seit einer ganzen Weile um einen Widerstand bei 500 Euro und die Käufer scheinen sich nicht recht in die Höhe zu trauen. Das können die Börsenprofis anscheinend nicht nachvollziehen, denn das ohnehin sportliche Kursziel von 705 Euro wurde nun noch einmal auf schwindelerregende 720 Euro angehoben. Folgerichtig bleibt es auch bei einer deutlichen Kaufempfehlung.
Aus fundamentaler Sicht gibt es tatsächlich weiterhin viel Grund für Optimismus bei Rheinmetall. Die Auftragsbücher platzen aus allen Nähten und im Prinzip werden weitere Erfolge bei Umsatz und Gewinn nur durch die vorhandenen Kapazitäten begrenzt. Da hier bereits der Ausbau vorangetrieben wird, scheint der Wachstumstrend gesetzt zu sein und der Aktienkurs dürfte diesem Beispiel über kurz oder lang folgen. Wie immer lässt sich dafür aber natürlich keine Garantie aussprechen.
Die Lufthansa meidet den Libanon
Wenige bis gar keine Gründe für gute Stimmung gibt es momentan bei der Lufthansa (DE0008232125). Die Airline hat nicht nur mit sinkenden Ticketpreisen und Klimaklebern zu kämpfen. Auch die Lage im Nahen Osten beschäftigt das Unternehmen. Nachdem Israel einen harten Vergeltungsschlag gegen die Hisbollah im Libanon ankündigte, entschied das Unternehmen sich dazu, Flüge Hin- und Rückflüge nach Beirut zunächst zu streichen.
Betroffen sind davon laut Medienberichten zunächst fünf Flüge bis einschließlich Dienstag. Wie es danach weitergeht, bleibt erst einmal offen. Die Anleger gehen aber weiter in Deckung und der Aktienkurs ließ gestern um weitere 0,5 Prozent bis auf 5,88 Euro nach. Nur mit viel Mühe und Not kann die Lufthansa sich dieser Tage über dem 52-Wochen-Tief halten, welches bei 5,57 Euro anzutreffen ist.
Stimmungssache
Die Nachrichtenlage blieb am Montag insgesamt eher ruhig. An der Börse wurde aber umso fleißiger darüber spekuliert, was die kommenden Wochen und Monate noch mit sich bringen mögen. Thema waren dabei unter anderem weitere Zinsentwicklungen. Für die laufende Woche ist zweifellos für ausreichend Spannung gesorgt, doch ob der aufkommende Optimismus hier und dort auch noch belohnt werden wird, das lässt sich wohl nur abwarten.
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30.07.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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