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Mercedes-Benz stoppt anscheinend die Entwicklung der Elektroplattform MB.EA-Large und geht dabei in Sachen E-Mobilität einen Schritt zurück

Verbrenner bleiben sehr gefragt

NTG24 - Mercedes-Benz stoppt anscheinend die Entwicklung der Elektroplattform MB.EA-Large und geht dabei in Sachen E-Mobilität einen Schritt zurück

 

Bereits vor einigen Jahren bereitete sich Mercedes-Benz auf eine Zukunft vor, in der klassische Verbrenner nur noch eine untergeordnete und langfristig sogar gar keine Rolle mehr spielen würden. Ausgerufen wurde eine „Electric only“-Strategie, von der auf der Unternehmenswebseite bis heute hier und dort zu lesen ist. Die Pläne scheinen sich aber grundlegend geändert zu haben.

Bereits im Februar ruderte Mercedes-Benz (DE0007100000) etwas zurück und sprach davon, dass die rein elektrische Zukunft wohl noch etwas weiter als bisher gedacht in der Zukunft liegen könnte. Kürzlich bekräftigte das Unternehmen nun, auch weit bis in die 2030er Jahre noch klassische Verbrenner herstellen zu wollen. Ausschlaggebend dafür sind schwache Absatzzahlen bei Elektroautos, was nicht nur auf weggefallene Subventionen in Deutschland zurückzuführen ist. Weltweit sind die Absatzzahlen ins Stocken geraten und der erwartete Boom ist bisher ausgeblieben.

Wie das „Handelsblatt“ erfahren haben will, zieht Mercedes-Benz daraus wohl noch weitere Konsequenzen. So soll die Entwicklung der Elektroplattform MB.EA-Large ersatzlos eingestampft worden sein. Eigentlich wollte der Autobauer Milliarden in die Hand nehmen, um damit hochpreisige Fahrzeuge unter anderem aus S-Klasse und E-Klasse in eine vollelektrische Zukunft zu befördern. Nun soll es solche Baureihen aber wohl noch eine ganze Weile lang als klassische Verbrenner geben.

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Mercedes-Benz zieht den Sparstrumpf an

 

Insidern zufolge reagiert Mercedes-Benz mit auf eine anhaltend hohe Nachfrage nach Verbrennern. Darüber hinaus soll es sich aber auch schlicht um eine Maßnahme zur Kostensenkung handeln. Solche sind derzeit durchaus gefragt, nachdem der Stuttgarter Konzern mit den jüngsten Quartalszahlen und dem weiteren Ausblick für breite Ernüchterung unter den Aktionären sorgte. Offiziell wurde die Kehrtwende allerdings noch nicht verkündet und die nun aufgetauchten Berichte wollte das Unternehmen bisher nicht weiter kommentieren.

Ingenieure von Mercedes werden mit den Worten zitiert, dass Kunden unabhängig von der Plattform keine Qualitätseinbußen zu erwarten hätten. Auch soll es bei Themen wie der Reichweite Fortschritte geben. Der Gestaltungsspielraum werde durch das Festhalten an der EVA2-Architektur allerdings geringer und weitete Kosteneinsparungen im Unternehmen sollen sich dabei wohl auch bemerkbar machen. Was dies konkret für neue Modelle bedeuten könnte, darüber lässt sich gegenwärtig aber nur mutmaßen.

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Werbebanner Semitax 2Festhalten lässt sich aber, dass das Wachstum im E-Segment derzeit unter den Erwartungen aus der Vergangenheit liegt. Eigentlich rechnete Mercedes-Benz, dass die Nachfrage sich exponentiell in die Höhe entwickeln würde. Zu sehen gab es im ersten Quartal in einigen Märkten aber sogar einen Rückgang. Offenbar geht das Management auch nicht davon aus, dass es sich dabei um einen vorübergehenden Effekt handelt, und so ist durchaus denkbar, dass Ola Källenius sich zu einer Kurskorrektur gezwungen sieht.

 

Was treibt der Aktienkurs?

 

Die Anleger scheinen nicht recht zu wissen, was sie mit den neuen Gerüchten anfangen sollen. Einerseits versprechen hohe Einsparungen hübsche Aussichten auf die Quartalszahlen der näheren Zukunft. Sollten E-Autos aber in einigen Jahren doch noch ihren Durchbruch feiern, könnten sich fehlende Investitionen in der Gegenwart auch noch böse rächen. Die Mercedes-Benz-Aktie reagierte letztlich kaum und trat am Montag weitgehend auf der Stelle.

Damit bleibt eine Erholung nach den Verlusten der letzten Tage erst einmal aus. Nach niederschmetternden Quartalsergebnissen ging es für die Mercedes-Benz-Aktie ausgehend von etwa 75 Euro bis unter die 70-Euro-Linie abwärts. Dort war das Papier auch bei Handelsschluss am Montag vorzufinden. 68,36 Euro standen da noch auf der Anzeigetafel und die weiteren Aussichten haben sich sichtlich eingetrübt. Mit oder ohne neue Elektro-Plattform zweifeln die Anteilseigner derzeit daran, ob die Luxusstrategie des Konzerns in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage noch Wachstumspotenzial zu bieten hat.

 

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14.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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