Jahrelange Diebstähle führen zu Schäden in Millionenhöhe bei Mercedes-Benz
Gelegenheit macht Diebe
Schon seit einer ganzen Weile sind Autoteile ein rares Gut, für welches teils astronomische Preise gezahlt wurden. Das nutzten offenbar drei Verdächtige, um mit gestohlenen Teilen von Mercedes-Benz Geschäfte zu machen. Medienberichten zufolge wurden dem Konzern seit Anfang 2020 Teile gestohlen. Der Schaden soll sich im Millionenbereich bewegen.
Konkret ist die Rede von über 100 Verbrennungsmotoren und mindestens 500 Automatikbetrieben, welche Mercedes-Benz (DE0007100000) seit Februar 2020 entwendet wurden. Nach den Verantwortlichen wird derzeit gefahndet. Zwei mutmaßliche Täter wurden bereits im Rahmen von Durchsuchen festgenommen.
Wenigstens zwei der vermutlich drei Täter sollen wohl im Zentrallager von Mercedes-Benz gearbeitet haben, wodurch sie leichten Zugriff auf die entsprechenden Teile hatten. Wie es ihnen gelang, über einen solch langen Zeitraum unbemerkt zu bleiben, darüber lässt sich momentan nur spekulieren. Allzu große Einflüsse auf den Aktienkurs von Mercedes-Benz sind derweil nicht zu erwarten.
Dafür bewegt sich das Ganze in einem zu kleinen Rahmen. Allerdings hat es schon ein Geschmäckle, dass dem Konzern gerade in diesen Zeiten Teile entwendet werden. Schließlich kämpft der Hersteller ebenso wie Volkswagen (DE0007664039), BMW (DE0005190003) und Tesla (US88160R1014) händeringend darum, notwendige Bauteile für die eigenen Fahrzeuge in die Finger zu bekommen. Auch wenn die Situation rund um die Lieferketten sich geringfügig verbessert hat, so hat die Produktion noch immer nicht ihr normales Niveau wieder erreicht.
Weiter im Abwärtstrend?
Das dürfte auch in Zukunft ein belastender Faktor für die Mercedes-Benz-Aktie bleiben. Noch größere Sorgen machen sich einige Anleger aber um die generelle Richtung des Konzerns. In Zukunft wird der sich wohl auf Luxuskarossen beschränken, während die günstigeren Fahrzeuge aus dem Sortiment ersatzlos gestrichen werden. Unter anderem wurde bereits das Ende der A-Klasse besiegelt. Ob das in Zeiten von Rekordinflation und drohender Rezession wirklich eine gute Idee ist, darüber lässt sich trefflich diskutieren.
22.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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