
Als neuer Vorsitzender des Autoverbandes ACEA legt Ola Källenius der EU nicht nur die Interessen von Mercedes-Benz vor
Der Mercedes-Benz-Chef fordert mehr Augenmaß bei der grünen Transformation
Im vergangenen Monat übernahm Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius den Vorsitz im Autoherstellerverband ACEA. Nun vollführte er in dieser Funktion seinen ersten öffentlichen Auftritt auf der Brüsseler Automesse. Dabei wurde es direkt politisch und der Manager stellt vor allem an die EU so manche Forderung, um die europäische Autoindustrie zu unterstützen.
Dabei machte Källenius nachdrücklich auf die Bedeutung des Sektors für die hiesige Wirtschaft aufmerksam. 13 Millionen Europäer würden bei Mercedes-Benz (DE0007100000) und Co. In Lohn und Brot stehen, was den Staaten Einnahmen von 390 Milliarden Euro einbringe. Letztere haben damit auch selbst ein Interesse daran, die Autobauer zu stärken.
Wie dies am besten funktionieren könnte, legt Ola Källenius in einem Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie weitere hochrangige EU-Mitglieder dar. Der „FAZ“ liegt dieses Dokument nach eigenen Angaben vor. Gefordert wird darin grob zusammengefasst, vor allem bei Maßnahmen zum Klimaschutz etwas auf die Bremse zu treten.
Die Dekarbonisierung soll zwar nicht aufgehalten werden. Sie soll nach dem Willen von Källenius der Industrie aber Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit ermöglichen und diese Faktoren nicht noch weiter einschränken. Der Green Deal müsse flexibler gestaltet werden, um aus der Autoindustrie nicht nur ein grünes, sondern auch ein wirtschaftliches Geschäftsfeld werden zu lassen. Mit Blick auf schwache Absatzzahlen von Elektroautos wird eine Lockerung von Klimaschutzregeln eingefordert. Die EU berufe sich bei ihren politischen Zielen aktuell auf Prognosen, die schlicht nicht eingetreten seien.
Mercedes-Benz macht Druck
Eine Reaktion der EU steht bislang noch aus und grundsätzlich muss jene nicht viel auf das Gerede von Ola Källenius geben. Doch bekanntlich herrscht im wirtschaftlich stärksten EU-Mitglied, Deutschland, gerade Wahlkampf. Da ist davon auszugehen, dass sich in den nächsten Wochen einiges tun wird und auch die Autohersteller ihren Wunschzettel an die Parteien überreichen werden. Das könnte eine Chance sein, welcher die Anleger aber noch nicht recht über den Weg trauen wollen. Die Mercedes-Benz-Aktie rutschte am Donnerstag um rund zwei Prozent auf 55,16 Euro hinab.
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17.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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