Meta prescht nach vorne und freut sich über manchen Erfolg
Gibt das der Aktie neuen Antrieb?
In der Tech-Welt beherrscht das Thema KI momentan so ziemlich alles. Seit das von Microsoft unterstützte OpenAI den Chatbot ChatGPT auf die Menschheit losgelassen hat, werden allerorten die Möglichkeiten und Perspektiven der Technologie diskutiert. Auch an der Börse schlägt das Ganze hohe Wellen und es ist ein regelrechter Wettlauf ausgebrochen.
Keine besonders große Rolle spielte dabei bisher Meta (US30303M1027), wo man eher an der Zukunft der sozialen Medien und der Virtuellen Realität (VR) in Form des Metaverse bastelt, was bisher aber nur für sehr überschaubares Interesse gesorgt hat. Kampflos will der Konzern das Feld KI aber offenbar nicht überlassen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg kündigte kürzlich an, ebenfalls an einem entsprechenden System zu arbeiten. Das hört auf den Namen „Large Language Model Meta AI“ oder abgekürzt „LLaMA“. Wie auch immer dies ausgesprochen wird und ob es sich dabei um einen guten Namen handelt, darüber lässt sich streiten.
ChatGPT soll das Ganze wohl (vorerst?) nicht ersetzen. Stattdessen richtet sich die Meta-KI in erster Linie an Forscher, die im Feld der Künstlichen Intelligenz aktiv sind. Bei Facebook oder Instagram wird die Technik also erst einmal nicht zum Einsatz kommen. Ob sich daran im Laufe der Zeit noch etwas ändern könnte, darüber traf Zuckerberg keinerlei Aussagen. Es lässt sich aber zumindest erahnen, dass Meta hier gewisse Pläne verfolgt. Fraglich ist aber, wie weit die eigene Lösung fortgeschritten ist. Bisher hörte man erstaunlich wenig über Entwicklungen in diesem Bereich bei dem Digitalkonzern.
Einen Erfolg konnte Meta derweil gegenüber den Kartellwächtern in den USA verbuchen. Jene haben ihren Widerstand gegen den Kauf von Within Unlimited aufgegeben, wie die „FAZ“ zu berichten weiß. Damit kann der Hersteller von VR-Fitness-Apps nun in den Besitz der Facebook-Mutter übergehen und dürfte damit nicht unwichtige Technologie mitbringen.
Wie werden die Anleger reagieren?
Das letzte Wort in der Angelegenheit ist noch nicht unbedingt gesprochen. Die Wettbewerbsbehörde FTC kündigte bereits an, gegen das Urteil in Berufung gehen zu wollen. Argumentiert wird damit, dass Meta den Markt durch den Zukauf besetzen wolle, statt ein eigenes Angebot für VR-Fitness auf die Beine zu stellen. Die Richter sahen es jedoch nicht als erwiesen an, dass Meta bei einem geplatzten Zukauf selbst ein Angebot auf die Beine stellen würde.
Wie die Aktionäre auf diese Entwicklungen reagieren werden, bleibt noch abzuwarten. Die Meta-Aktie hatte zuletzt einen einigermaßen ansehnlichen Lauf. Nach einem Kurssprung infolge überzeugender Quartalszahlen ließen die Kurse zwar kontinuierlich nach, hielten sich bisher aber auf hohem Niveau. Der Vorstoß im KI-Sektor könnte die Fantasie der Aktionäre durchaus wieder etwas antreiben. Voraussetzung dafür ist aber wahrscheinlich, dass sich die Laune an den Märkten insgesamt wieder aufhellt.
Keine leichten Zeiten
In der vergangenen Woche nahmen Zinssorgen derart viel Raum an der Börse ein, dass andere Themen kaum noch Beachtung fanden. Dem Tech-Sektor setzt das klassischerweise besonders stark zu und so musste auch die Meta-Aktie Verluste von etwa drei Prozent verkraften. Damit schnitt das Papier aber noch vergleichsweise gut ab und mit guten Neuigkeiten im Rücken ist die Aussicht auf eine kleine Erholung da gar nicht so schlecht.
An den langfristigen Aussichten hat sich allerdings nichts verändert. Meta steht und fällt mit dem Erfolg des Metaverse. Nur wer davon überzeugt ist, für den ist die Aktie auch auf lange Sicht derzeit von Interesse. Viele Experten haben aber berechtigte Zweifel daran, ob mit dem sozialen Netzwerk in der virtuellen Realität tatsächlich der große Wurf gelingen wird. Bisher hat die Technologie es lediglich zu einem Nischendasein geschafft, woran auch die Beteiligung einiger Giganten aus der Branche wenig verändert hat. Die Meta-Aktie bleibt da ein heißes Eisen.
27.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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