
Meta scheint bei der Entwicklung eigener KI-Chips große Fortschritte zu machen und schon 2026 könnten die Beschleuniger in den produktiven Einsatz kommen
So will Meta sich unabhängiger von Nvidia machen
Meta hat sich in den letzten Jahren zu einem führenden Unternehmen im Bereich KI gemausert, was auch dem Aktienkurs lange Zeit Rückenwind bescherte. Die Expansion in diesem Bereich hat aber auch ihre Schattenseiten. Denn notwendig waren und sind dafür Investitionen im Milliardenbereich. Es braucht immer neue Hardware, welche sich Nvidia als wichtigster Zulieferer teuer bezahlen lässt.
Die Problematik ist nicht neu und mehrere Akteure arbeiten deshalb bereits an eigener KI-Hardware. Bisher war aber nur wenig darüber bekannt, wie weit Meta (US30303M1027) dabei schon gekommen sein könnte und wann die Hardware zum Einsatz kommen könnte. Genau darüber will die Nachrichtenagentur „Reuters“ nun frische Informationen erhalten haben. Bezogen wird sich im entsprechenden Bericht auf interne Quellen.
Die ersten eigenen KI-Prozessoren seien demnach bis zum Tape-Out entwickelt, dem letzten Schritt vor dem Übergang in die Massenproduktion. Meta testet die Chips wohl bereits und verspricht sich viele Vorteile von der Eigenentwicklung. Da die Hardware explizit mit nur einem einzigen Verwendungszweck hergestellt wurde, soll sie wohl tendenziell effizienter arbeiten als die vornehmlich für Grafikberechnungen konzipierten Gerätschaften von Nvidia. Das soll dabei helfen, die Kosten künftig zu drücken. Allein in diesem Jahr rechnet Meta mit Kosten von 114 bis 119 Milliarden US-Dollar bei der Infrastruktur, davon bis zu 65 Milliarden Dollar nur für Kapitalausgaben bei der KI-Infrastruktur.
Wo steht Meta?
Offen lässt der Bericht, wo die Chips von Meta sich leistungstechnisch einfinden könnten und ob sie einem Vergleich mit den High-End-Lösungen von Nvidia annähernd standhalten können. Grundsätzlich fehlt es nicht an Alternativen zu B100, H100 und Konsorten. Doch unter anderem AMD kann seine Absatzzahlen nur geringfügig steigern, da die Leistungsfähigkeit nicht überzeugt und es Nachholbedarf bei der Software gibt.
Ob Meta solche Probleme zumindest für den eigenen Bedarf zeitnah in den Griff bekommen kann, bleibt weiterhin offen. Der Konzern scheint aber zumindest davon auszugehen, denn dem Bericht zufolge wird mit einem Einsatz in produktiven Szenarien bereits für das kommende Jahr gerechnet. Dann könnten eigene Chips beispielsweise beim Chatbot Meta AI Verwendung finden oder Vorhersagen bei Feeds in den sozialen Medien übernehmen.
Sollte Meta mit dem Ansatz Erfolg haben, könnte es sich tatsächlich um einen Gamechanger handeln, der die Kosten spürbar und nachhaltig drückt. Gleichwohl ist die Entwicklung eines KI-Chips kein leichtes Unterfangen und die Facebook-Mutter hat sich daran schon einmal die Zähne ausgebissen. Aus gutem Grund behandeln die Börsianer das Thema daher noch eher vorsichtig, aber durchaus interessiert. Die Meta-Aktie legte gestern um 2,3 Prozent bis auf 619,56 Dollar zu.
Nichts ist umsonst
Momentan ist die Entwicklung eigener Chips noch eine zusätzliche Belastung für die Bilanzen, denn billig ist ein solches Unterfangen natürlich nicht. Schon das erste Tape-Out soll mehrere zehn Millionen Dollar verschlungen haben. Im Rahmen des laufenden Entwicklungsprozesses sei nicht auszuschließen, dass dieser Schritt noch das eine oder andere Mal wiederholt werden muss. Dazu kommen die Gehälter der Ingenieure und Entwickler sowie weitere Kostenpunkte. Die Investitionen dürften leicht in den Milliardenbereich steigen und momentan ist vollkommen offen, ob sich dies auch eines Tages auszahlen wird.
Unter dem Strich sind die Ambitionen aber dennoch zu begrüßen, denn Abhängigkeit von Nvidia wird sich im Segment immer mehr zu einer Belastung entwickeln. Dank des Quasi-Monopols auf Highend-KI-Beschleuniger kann Nvidia es sich erlauben, unverschämte Margen zu erzielen und damit die Kunden regelrecht zu schröpfen. Dass Meta sich davon auf lange Sicht lösen möchte, dürfte bei den Anteilseignern auf viel Verständnis stoßen.
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13.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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